Die Zentralisierung der
Informationsverarbeitung
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Die
folgende Animation zeigt den Informationsaustausch
zwischen den verschiedenen Standorten eines international
agierenden Logistikunternehmens. |
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Dezentrale Kommunikation innerhalb eines
europäischen Logistikunternehmens
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Weitere Bilder und Animationen
über Bewusstein, neuronale Netzwerke und intelligente
Unternehmen Alternatives Bild: die räumliche Struktur eines
LKW Fuhrunternehmens
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Aber: Kommunikation
kostet unmittelbar Geld und Zeit:
Festnetzgebühren, Händigebühren, Infrastruktur eines
Betriebsfunkes, Bündelfunk, Infrastruktur für ein
Intranet, Firmenkuriere, Nutzung von Fremdkurieren,
Postgebühren, Reisekosten im Zusammenhang mit
Besprechungen und vor-Ort-Terminen und so weiter. |
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Wäre es
sinnvoll, den Kommunikationsaufwand in "Bitkilometern"
zu bemessen, ähnlich wie im Bergbau der Transportaufwand
manchmal in Tonnenkilometern bemessen wird? |
Und:
Kommunikation ist anfällig für Störungen.
Ein Blitzschlag zerstört eine Telefonleitung. Ein
Manager auf dem Weg zu einer Besprechung gerät in einen
Stau, ein Händibetreiber geht ohne Nachfolger konkurs,
Briefe gehen in der Post verloren und so weiter. Je nach
den unmittelbaren Kosten der Datenübertragung sowie der
Bewertung der Kosten für Störungen und längere
Übertragunszeiten kann eine räumlich zentralisierte
Struktur günstiger sein: |
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Zentralisierte Kommunikation innerhalb
eines europäischen Logistikunternehmens
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Weiteres
Beispiel für eine sinnvolle Zentralisierung: Bewirtschaftung
von Erdbaugeräten:
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Einige
Beispiele für innerbetriebliche Kommunikation
und Datenaustausch sind:
- Zusammenfahren aller betriebswirtschaftlich
relevanten Daten für die Bilanzerstellung
- Zusammenfahren von Maschinendiagnosedaten
und -betriebsdaten für technische Auswertungen
- Zusammenfahren von Schiffs-, LKW- und
Bahnwaggonstandorten für eine zentrale Disposition
- Zusammenfahren aller Liegenschaftsdaten und
Liegenschaftsnutzungsanforderungen für ein Liegenschaftsmanagement
- Zusammenfahren aller Anfragen an Fremdlieferanten
fü ein konzertiertes Einkaufsmanagement
- Abstimmungsgespräch verschiedener
Standortortleiter zur Definition des Anforderungsprofils
neuer Mitarbeiter
- Zusammenfahren aller Daten über Gefahrstoffe
für ein behördlich gefordertes zenrtrales Gefahrstoffkataster
- und so weiter...
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Tagebaue als weiteres Beispiel Regierungsumzug von Bonn nach
Berlin: Aktuelles Beispiel für die räumliche Ballung
von Organisationsteilen ist die Konzentration von
Behörden, anderen Unternehmensveränden, Beraterfirmen
in Berlin. Scheinbar ist der Aufwand für
Datenübertragungen und Personenverkehr zwischen den
Standorten Bonn und Berlin so groß, dass sich viele
Firmen oder Organisationen nun in Berlin ansiedeln (Stand
2002).
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Viele der
benötigten Daten werden mehrfach gegeneinander
abgeglichen oder wiederholt unter verschiedenen
Gesichtspunkten analysiert. Je öfters bestimmte Daten
gemeinsam verarbeitet werden, desto eher lohnt sich deren
zentralisierte Speicherung. |
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Neben den
zunächst offensichtlichen Kostenersparnissen aufgrund
geringer Ferndatenübertragung und Dienstreisen kommen
jetzt die positiven Möglichkeiten eines
zentralen Datenbestandes, idealerweise innerhalb einer
Datenbank oder eines Netzwerkes hinzu: Räumlich eng
gebündelte Daten aus verteilten Betrieben
sowie angesammelte Daten über Konkurrenten, Anbieter von
Dienstleistungen, Betriebsstudien, gespeicherte
Betriebserfahrungen etc. sind nun auf einfache Weise
Auswertungsprogrammen aller Art zugänglich: |
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- Data-Mining Agenten stellen
Hypothesen über statistische Abhängigkeiten
zwischen Daten auf.
- Neuronale Netze suchen nach
funktionalen Abhängigkeiten zwischen Eingangs-
und Ausgangsdaten.
- Menschliche Mitarbeiter können unter einer
Gesamtschau aller Daten über die
Speicherwürdigkeit einzelner Daten entscheiden: Gedächtnis-
und Vergessensfunktionen werden
zunehmend wichtiger!
- Datenvernetzung über Hyperlinks erlaubt eine syntopisch,
themenorientierte Vernetzung einzelner
Daten zu "Metabegriffen".
- Berechnungsprogramme für technische
Planungen erhalten umfangreiches
Material für Evaluations- und
Simulationsroutinen.
- Indizierungsroboter für
Intranetseiten können ein
Unternehmensspezifisches Ranking von
Intranetseiten durchführen.
- Automatische Sicherungsroutinen
können als Synergieeffekt auf große
Datenbestände angewendet werden.
- Ein Konfigurationsmanagement kann
von einer zentralen EDV-Abteilung durchgeführt
werden.
- Unternehmensplanspiele im Sinne
von Simulationen könnten einfach und schnell auf
unternehmensweit gültigen Daten durchgeführt:
wie wirkt sich eine Abteilungsumstrukturierung
aus? Welche Kosten entstehen durch die Umwandlung
einer anlaßorientierten in eine vorsorgende
Gerätewartung? Was ist der Sollmitarbeiterstand
in drei Jahren?
- und so weiter
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Datamining: Kurzbeschreibung
und einige Beispiele aus einem ZEIT-Artikel (April 2002) Global Memory: Ein Artikel aus
der "ZEIT"
2003: Das niederländische Unternehmen
"Projactive" versucht in dem Ort Baarn, unweit
Amsterdam, ein sogenanntes "Human Capital
Village" aufzubauen, eine Ansammlung von Kompetenz
im Bereich "human capital":
- training & opleiding
- arbeidsmarktcommunictie
- organisatieadvies
- chengemangement
- outplacement
- reintegratie
- werving
- selectie en detachering op
vakgebiede als ICT
- Finance en Legal
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Mit der
Entstehung immer neuer zunehmend autarker
Softwareanwendungen die große Datenbestände
eigenständig assoziativ strukturieren, korrigieren,
sichern, nach interessanten inhaltlichen Abhängigkeiten
durchforsten (Data Mining), nach Viren durchsuchen,
verwaiste Dateien aufstöbern, Inkonsistenzen in
Datenbanken suchen sowie der Einsatz autonomer
Softwareagenten dürfte in Zukunft für eine
explosionsartige Erweiterung der Datenübertragungen in
Netzwerken sowie des Bedarfes an Rechnerleistung sorgen.
Die Reaktion darauf könnte dann eine zunehmende
Zentralisierung der Datenverarbeitung von Unternehmen
sein. |
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Die
Zentralisierung der Informationsverarbeitung aber ist
auch genau das Ergebnis der biologischen
Evolution. Denn es ist zunächst nicht
selbstverständlich, dass die meisten Nervenzellen von
Organismen in einem zentralen Gehirn gebündelt sind und
die peripheren Organe mehr oder minder bloß
Sinneswahrnehmungen an die zentrale abgeben und Befehle
von der Zentrale erhalten. Genau dies hat sich aber über
die letzten 500 Millionen Jahr wohl bewährt. |
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Eine
Visualisierung der globalen Kommunikation könnte dann
wie folgt aussehen: |
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Zentralisierte
Unternehmen in globaler Sicht
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In einer Studie aus dem Jahre 2002 untersuchen
J.V. Beaverstock, R.G. Smith und P.J. Taylor welche globalen
Netzwerke mit welchen Regionen oder Städten in
Verbindung stehen: Ein globales Bankennetz bestehe im
Asiatisch-Pazifischen Raum,.ein europaweites Rechts- und
Bankensystem um München und Frankfurt auf, die
Werbebranche breitet sich um New York aus. Ein Accounting
-Netzwerk hat sein Zentrum in London |
Als Ergebnis
dieses Prozesses könnten Unternehmen mit einer
geballten, zentralisierten Datenverarbeitung und
Kommunikation in großen Hauptverwaltungen entstehen, die
ihre dezentralen operativen Einheiten ähnlich dürftig
mit Informationen versorgen, wie ein Gehirn die Zellen
einer Finger mit Informationen versorgt. |
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Denkt man
den Gedanken noch weiter, so gelangt man vielleicht über
die Vorstellung eines den Globus umspannenden neuronalen
Netzwerkes hin zu der Idee eines beseelten Kosmos als
Ergebnis eines "Weltprozesses": |
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Ein Weltprozess hin zu
einem beseelten Kosmos?
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Die Vorstellung eines beseelten Kosmos
im antiken Griechenland |
Die
Zentralisierung der Informationsverarbeitung in lebenden
Organismen und in Unternehmen soll durch das folgende
Bild noch einmal abschließend karikaturhaft illustriert
werden: |
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Zentralisierung der
Informationsverarbeitung in
einem Menschen und einem Unternehmen
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Neuronale
Unternehmen |
Hobby-Philosophie |
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