Zentralisierung der Informationsverarbeitung in einem Tagebaurevier

   
Das Bild unten zeigt die Revierkarte eines hypothetischen Tagebaureviers. Zwei große Kohlentagebaue bedienen zwei ebenfalls sehr große Kraftwerke. Die gemeinsame Leistung der beiden Kraftwerke liegt bei etwa 4000 Megawatt.    
Anhand einiger (hypothetischer) Beispiele soll gezeigt werden, was für eine Zentralisierung der Wissensarbeit spricht.   Etwa 140 Animationen und Bilder über Bewusstsein, Quantenphysik, evolutionäre Ökonomie, hybride Menschen etc.Weitere Bilder und Animationen neuronale Netzwerke und intelligente Unternehmen

Die Zentralisierung von Wissensarbeit: die Vorteile einer zentralen Informationsverarbeitung

Der Tagebau Ratzenow ist rund 200m tief und erstreckt sich in der Länge und Breite über mehrere Kilometer. Der Tagebau Sailbach ist rund 120m tief. Aus beiden Tagebauen wird mit Hilfe von Schaufelradbaggern, Absetzern, Schwerlastkraftwagen, Bandanlagen und großen Hydraulikbaggern Kohle verschiedener Qualitäten gewonnen. Die Kohle wird mit großen Gurtförderanlagen und über verschiedene Bunker in die beiden Kraftwerke gefördert und dort zu Elektrizität veredelt. Teile des Abraumes bestehen aus hochwertigen Tonen, Kiesen oder Sanden die eigens aufbereitet und vermarktet werden. Auf einer alten Kippe, der Restkippe Böller, betreibt das Unternehmen einen Freizeit- und Abenteuerpark.   <= Tagebau und Kraftwerke
Auf das Revier verteilt arbeiten rund 5000 Menschen: Bergleute, Elektriker, Schlosser, Markscheider, Buchhalter, technische Zeichner, Systemadministratoren, Kraftfahrzeugschlosser, Feinmechaniker, Piloten, Feuerwehrleute, Sanitäter, Pförtner, Raumpfleger, Kauenwärter, Ingenieure, Chemielaboranten, Archäologen, Journalisten, Programmierer, Germanisten, Kaufleute, Juristen, Tiefbohrmeister, Chauffeure, Köche, Lehrer, Hausmeister, Rechnungsprüfer, Wirtschaftsprüfer, Seelsorger, Ärzte, Vorstandsassistenten, Trainees, Förster, Jäger, Auszubildende, Liegenschaftsverwalter, Geologen, Betriebsräte, Mineralogen, Baggerfahrer, Baggerführer, Fernmeldetechniker, Archivare, Übersetzer, Pressesprecher, Internetdesigner, Qualitätsbeauftragte, Agrarökonomen, Betriebswirtschaftler, Gabelstaplerfahrer, Besucherführer, Schornsteinfeger, Maurer, Gärtner, Unternehmensberater, Geographen, Sicherheitsbeauftrage, Vermesser, Starkstromelektriker, Verwaltungsfachangestellte, Bodenprüfer, Kinderbetreuer, Animateure, Schweisstechniker, Glaser, Strassenbauer, Raumplaner, Gleisbauer, Lokführer, Tunnelbauer, Kammerjäger, Entsorger, Kraftwerkstechniker, Ausbildungsleiter, Aufsichtsräte, Designer, Krankengymnasten, Parkplatzwächter, Securityfachleute; Klimaforscher, Bienenzüchter, Schwimmlehrer, Architekten...   <= die Belegschaft
Diese und noch viel mehr Berufs- oder Tätigkeitsfelder müssen harmonisch und koordiniert mit Leben gefüllt werden, sodass das Revier zuverlässig Kohle fördert und Strom produziert.    
Die Aktionen einzelner Menschen müssen möglichst reibungslos ineinandergreifen. Hierzu ein Beispiel:   <= Notwendigkeit von Wissensarbeit
Die Rechtsabteilung erarbeitet in Abstimmung mit verschiedenen Vertretern technischer Fachabteilungen sowie des Einkaufes und einiger Finanzabteilungen eine betriebsinterne Anweisung zur Umsetzung einer EU-Vorgabe zur Handhabung und Verwaltung von Gefahrstoffen. Es muss nun überprüft werden, welche bestehenden Dokumente hiervon betroffen sind, sodass der einzelne Mitarbeiter im laufenden Betrieb nicht mit widersprüchlichen Anweisungen konfrontiert wird. Das aber kann sehr schnell passieren:   <= Anweisung zur Handhabung von Gefahrstoffen muss in Anlehnung an EU-Vorgaben geführt werden.
Über die Jahrzehnte hinweg sind betriebsinterne Anweisungen in Form kleiner, handlicher Hefte an Mitarbeiter verteilt worden. Es gibt Anweisungen zum Verhalten im Brandfalle in enem Kohlenbunker, Anweisungen für das Spleissen von Stahlseilen, Anweisungen für das Vulkanisieren von Gurtbändern, Anweisungen zur Wiederinbetriebnahme einer Tauchmotorpumpe nach einem Stromausfall, Anweisungen zum Abschleppen Radladern und so weiter.   <= betriebsinterne Anweisungen müssen darauf überprüft werden, ob sie von neuer EU-Norm betroffen sind.
In jeder dieser Anweisungen kann explizit oder implizit ein Gefahrstoff angesprochen sein: zum Vulkanisieren von Gurten werden Chemikalien eingesetzt und für Brandbekämpfungsmaßnahmen müssen Löschmittel an verschiedenen Orten vorgehalten werden.    
Wie kriegt man nun heraus, in welchen Anweisungen Gefahrstoffe angesprochen sind? Gibt es eine zentrale Übersicht über alle betriebsinternen Anweisungen? Oder pflegt jeder Tagebau und jedes Kraftwerk seine eigene Anweisungen? Pflegen vielleicht auch verschiedene dezentrale Werkstätten eigene Anweisungen? Wenn muss man alles Fragen, um einen Überblick über alle Anweisungen zu erlangen?   <= In welchen Anweisungen sind Gefahrstoffe angesprochen?
Und: was ist überhaupt alles ein Gefahrstoff? Wenn Gefahrstoffe nämlich nicht nur nach ihrer chemischen Zusammensetzung sondern z. B. auch nach ihrer Verwendung klassifiziert werden, wie kriegt man dann noch heraus, wie welche Stoffe von wem wann benutzt werden? Ist Wasser nach der neuen EU-Vorgabe ein Gefahrstoff, wenn es in offenen Leitungen mit einem Druck von 7bar durch begehbare Gebäude geführt wird? Falls ja, ist es auch ein Gefahrstoff, wenn die Leitungen durch Mauern geführt werden? Ab wieviel Millimeter Dicke darf man von einer Mauer reden? Zählt der Putz schon zur Mauerdicke? Wie erlangt man einen Überblick über alle Rohre des Reviers, wozu sie benutzt werden, und welcher Druck in ihnen herrscht? Genügt es bei der Betrachtung von Rohrleitungen die üblichen Betriebsdrücke zu berücksichtigen oder müssen auch Not- und Sonderfälle berücksichtigt werden? Durch welche ungewöhnlichen Betriebszustände könnte der Druck in einer normalen Wasserleitung mit einem Druck von 2bar kurzfristig (wie lange ist kurzfristig?) auf über 7bar ansteigen? Auf wieviel bar maximal?   <= Was ist ein Gefahrstoff?
Und was ist eigentlich in der alten aber noch gültigen Anweisung aus dem Jahre 1973 (alle Verfasser sind längst in Rente) damit gemeint, dass "alle Schmierfix Patronen aufgrund der Puffgefährdung im Rostkeller aufbewahrt werden müssen"? Wie heisst Schmierfix heute? Was ist eine Puffgefährdung? Wo ist der Rostkeller? Wer kann etwas dazu sagen?    
Man sieht, wie man vom Hölzchen auf Stöckchen kommt. Wo aber darf man mit der Betrachtung immer neuer Details abbrechen? Wer kann beantworten, ob man tatsächlich solche absurden Dinge wie den maximal zu erwartenden Druck in einer normalen Brauchwasserleitung in Erfahrungen bringen muss? Was war noch einmal die ursprüngliche Frage? Wer wollte das eigentlich wozu wissen? Wenn ich jetzt einfach nichts mehr tue, merkt das überhaupt jemand?   <= Vom Hölzchen aufs Stöckchen
Man stelle sich jetzt einmal vor, dass ein einzelner Mensch verantwortlich gemacht wird für die Umsetzung der EU-Vorgabe zur Handhabung von Gefahrstoffen! Wie soll dieser Mensch vorgehen? Soll er persönlich alle 283 offiziell verzeichneten Gebäude des Unternehmens inspizieren und jeden Menschen nach Anweisungen fragen den er trifft? Sollte er besser eine E-Mail "an alle" verschicken, wohlwissend, dass nur etwa 11% aller Mitarbeiter überhaupt regelmäßig E-Mail Konten benutzen? Genügt es, wenn er ein Anschreiben an die Direktoren der 7 Betriebsdirektionen richtet?   <= wie soll man vorgehen?
Die Arbeit wird umso schwerer, je dezentraler die Ansprechpartner verteilt. Es ist praktisch unmöglich, jeden Außenposten im Revier selbst aufzusuchen oder sogar nur anzutelefonieren. Sehr viel einfacher wäre es hingegen, wenn man sicher wäre, dass die Verwaltung von betriebsinternen Anweisungen zwar organisatorisch denzentralisiert wurde, dass aber alle zuständigen Abteilungen in einem Gebäude der Hauptverwaltung sitzen. Man könnte dann mit sehr viel weniger Zeitaufwand alle Abteilungsleiter oder zuständigen Personen persönlich ansprechen.    
Aber selbst in einer computerisierten Netzwerklandschaft spricht einiges für eine Zentralisierung. Vielleicht liegen ja inzwischen alle Anweisungen in digitaler Form vor. Wie aber finde ich sie?   <= Computereinsatz

   
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