Der Zweck der Welt:
Ist er erkennbar?

   
Als teleologisch bezeichnet man Weltbilder die dem Sein einen Zweck zugestehen und die eine Entwicklung hin zu diesem Zweck unterstellen.

Ich glaube, dass unsere Welt, das Diesseits, in diesem Sinne teleologisch ist:

  <= Teleologie

Private Homepage von Gunter HeimSeelengrund (zwei Ebenen höher)
Hypothesen über die Rolle der Quantenphysik Physik zwischen Jenseits und Diesseits (eine Ebene höher)

Blau: Bewusstsein, Rot: Quantenmanipulationen. Mehr über eine denkbare Interaktion zwischen Jenseits und Diesseits...
Der Weltenlenker steuert das Sein:
interaktiver Theismus?

  EDV-Jargon liefert Metapher für die Beschreibbung des Seins.Alternative: Statt einem personalen Gott ist ein Computer, ein Weltprozessor sozusagen, der Weltenlenker
Das Bild vom Weltenlenker soll karikaturhaft die diesen Seiten zugrundeliegende Idee verdeutlichen: Das diesseitige Sein ist durch die wirren Linien auf der linken Seite vertreten; ein kompliziertes Geflecht kausaler Abhängigkeiten, das ständig neue Erscheinungen hervorbringt. Ein hypothetischer Weltenlenker, rechts, guckt nun gezielt in das Diesseits hinein, dargestellt über den blauen Strahl aus seinem Auge. Dies ist das war wir als Bewusstsein empfinden. Dieser Lenker greift auch aktiv in das Geschehen ein: von seinem schöpferischen Finger gehen rote Strahlen aus, die das kausale Geschehen im Diesseits punktuell beeinflussen. Dies ist grob gesprochen der Gedanke, der auf diesen Seiten als Spekulation betrachtet wird.   <= These dieser Seiten

Suchtipp Internet: Theismus & Theologie & PhilosophieStichwort für Internet Suche: Die Vorstellung eines personalen Gottes der aktiv in das Weltgeschehen eingreift wird in der Philosophie als "Theismus" bezeichnet.

Es stellt sich nun die Frage, ob in unserem diesseitigen Geschehen eine Richtung hin zu einem Endzweck erkennbar ist. Gibt es also so etwas wie einen erkennbaren Weltprozess mit einem erkennbaren Ziel? Meiner Meinung nach ist unsere menschliche erkenntnisfähig noch zu gering, als dass wir uns einen Endzweck des Seins auch nur ansatzweise vorstellen können.   <= Problemstellung

Der Weltprozess liefert immer effizientere Strukturen für den Weltenlenker.Spekulationen über den Weltprozess

Der Zweck des Seins ist nicht vorstellbar: Welchen Sinn könnte das Sein haben, wenn die Welt zeitlich begrenzt ist? Wenn doch alles irgend wann einmal endgültig vorbei ist, dann macht doch auch nichts auf Dauer Sinn. Sinn kann es nur in der Ewigkeit geben. Welchen Sinn aber sollte aber ein Wandel in einer ewiglichen Welt machen? Denn: Muß das Ziel des Seins nicht perfekt, vollendet sein um unseren Ansprüchen an ein wirkliches Ziel zu genügen? Muß sich das Vollendete nicht dadurch auszeichnen, dass es keinerlei Verbesserung mehr bedarf? Im Zustand der Vollendung müßte die Welt also quasi-statisch sein. Nichts von Bedeutung in ihr dürfte sich mehr verändern. Welche Sinn könnte aber ein solchermaßen eingefrorener Zustand für darin handelnde Individuen noch haben? Eine Antwort auf die Frage nach dem Endzweck des Seins kann erst gegeben (oder verstanden) werden, wenn wir diese Aporie aufgelöst haben.   <= Grenzen der Erkenntnisfähigkeit

Paradoxien, Dilemmas, Aporien, Denkfallen etc.Weitere ungelöste Fragen über unsere Welt

Wenn also der Endzweck des Weltprozess bereits aus erkenntnistheoretischer Sicht nicht erkennbar ist, können wir dann wenigstens eine grobe Richtung erahnen, in die das Sein läuft und zwar auf eine Weise, die uns halbwegs sinnhaft erscheint?    
Als Ansatz für eine Zwischenlösung könnte man die Trennung zwischen dem uns verborgenen Endzweck einer weltlichen Ganzheit einerseits und dem Sinn und Zweck unseres individuellen Tuns andererseits wählen. Wir beschränken uns im Sinne eines pragmatischen Arbeitseinsatzes auf den Zweck unserer individuellen Tätigkeit und akzeptieren, dass uns der Endzweck der Welt verborgen ist.   <= Provisorium als pragmatische Zwischenlösung
Wir reduzieren somit also die Problemstellung und fragen jetzt nicht mehr nach dem Ziel des Weltprozesses sondern nach einer Richtung. Die oben vorgestellte Vorstellung einer interaktiven Wechselwirkung zwischen Weltenlenker und Weltprozess liefert zwei Spuren, um Indizien für bestimmte Richtungen im Weltgeschehen zu suchen:   <= Richtung statt Ziel des Weltprozesses
  • Introspektion: wenn das Bewusstsein besondere Interessengebiete des jenseitigen Weltenlenkers darstellt, dann könnten die Inhalte unseres Bewusstseins etwas über seine Ziele verraten.
  • Teleologie von Quantenereignissen: Wenn der Weltenlenker aus dem Jenseits heraus ins Diesseits eingreift, dann müsste er sich dadurch verraten, dass manche Ereignisse sich nicht ausschließelich aus der Vergangenheit erklären lassen, sondern dass sie unabhängig von ihrer Vergangenheit so ablaufen, dass sie einen bestimmten Zweck erfüllen.
  <= Indizien eines Weltprozesses

Suchtipp Internet: teleologisch & entelechie & aristotelesDer griechische Philosoph Aristoteles hatte eine vorsichtig teleologische Weltsicht. Sichtwort: Entelechie

Auf die Teleologie von Quantenereignissen möchte ich zunächst nicht weiter eingehen. Im folgenden möchte ich der Frage nachgehen, ob die Inhalte unseres Bewusstseins etwas über die Interessen und Absichten eines (hypothetischen) Weltenlenkers verraten könnten:    
Bewusstsein wird vielfach in die Nähe religiöser Erlebnisse gebracht. Der biblische Gott etwa verkündete sein Willen über die direkte Beeinflussung der Gedanken von Menschen wie Moses, Joseph und der Propheten. Schamanen versuchen über einen tranceähnlichen Zustand in einen kommunikativen Kontakt zu jenseitigen Wesen zu gelangen. Christen suchen über das stille Gebet den Kontakt zu Gott. Verschiedene Bewegungen der Mystik und der Meditation beschreiben Rituale der Versenkung die einen Kontakt mit dem Jenseits wahrscheinlicher werden lassen.

Kann es sein, dass religiöse und philosophische Bewegungen mit meditativen, introspektiven und mystischen Denkschulen gewisse Aspekte des jenseitigen Willens herausgearbeitet haben?

  <= Religion und Mystik als Indiz?

Liefert der Seelengrund der Mystik ein Hinweis auf Gottes Wille?Der christliche Mystiker Eckehart über Gotterfahrungen

Kann es sein, dass religiöse und philosophische Bewegungen mit meditativen, introspektiven und mystischen Denkschulen gewisse Aspekte des jenseitigen Willens herausgearbeitet haben?   <= Liefern Religionen Hinweise?
Den meisten Kontaktmöglichkeiten diesseitiger Menschen mit jenseitigen Wesen geht zunächst eine Abkehr von irdischen Belangen voraus. Stille oder Trance dienen dazu, unsere Gedanken frei für die jenseitige Einflussnahme zu machen. Woran dann die Authentizität der Eingebungen aus dem Jenseits überprüft werden könnten, bleibt leider unklar. Klar aber ist eine Kernaussage derart erleuchteter Menschen: Das Ziel des Jenseitigen sei "Das Gute", meist im Bezug auf gemeinschaftliches Leben mit Mitmenschen oder gar allen Kreaturen.   <= "Das Gute" als Lebensziel?
Die meisten Religionsgründer predigten Friedfertigkeit innerhalb ihrer Lebensgemeinschaft. Kann man hieraus ableiten, dass der jenseitige Wille ein Interesse an friedlichen Gemeinschaftswesen hat? Dasss Liebe und Frieden ein Ziel unserer Welt seien wird von verschiedenen Autoren als eine unmittelbare empfangene Erkenntnis beschrieben. Sollte dies den Tatsachen entsprechen, wie lässt sich dies mit den Thesen über die beschränkte Kupplung und das Bewusststein als Auge des Jenseits vereinbaren?   <= Friedfertigkeit innerhalb einer sozialen Gemeinschaft als Lebensziel?
Hierzu ist ein kurzer Gedankenausflug nötig. Betrachtet man die Geschichte des Lebens auf der Erde als einen Prozess der Entstehung zunehmender Komplexität oder Effizienz (siehe die Seiten zum "Weltprozess"), dann mag eines auffallen: Die grössten Sprünge geschehen dann, wenn sich aus grossen Gemeinschaften von Individuen quasi neue Individuen bilden.   <= Komplexitätssprünge als dem Weltprozess innewohnende Ereignisse?
Die Einzeller beispielsweise waren recht früh in der Erdgeschichte an der Obergrenze ihrer Komplexität angekommen. Erst als sie sich zu mehrzelligen Organismen zusammenschlossen konnte die nächste Komplexitätsstufe auf der Erde erreicht werden. Dieser Sprung wurde noch stark durch die "Erfindung" der Nervenzelle betont. Dieser Sprung fand vor rund 550 Millionen Jahren statt und wird als kambrische Artenexplosion bezeichnet.   <= Beispiel für Sprung der Komplexität: Einzeller schließen sich zu Mehrzellern zusammen
Spekualtion über die Schnittstelle zwischen geistigem Bewusstsein und der materiellen Welt...   <= Bewusstsein und Evolution über die Erdzeitalter hinweg

Die optische Täuschung mit den schwarzen Quadraten als Metapher für BewusstseinBewusstsein als emergentes Phänomen: eine Visualisierung

Dann fand wieder eine lange des Zeit relativen Stillstandes statt. Ein moderner Wal oder Tiger unterscheidet sich bezüglich seiner Komplexität oder Effizienz nicht wesentlich von altertümlichen Trilobiten oder Lurchen. Erst das Aufkommen des Menschen kündigte den nächsten grossen Schritt an. Dieser findet zur Zeit statt und zwar in schöner Analogie zu den Geschehnissen vor der kambrischen Artenexplosion:   <= Beispiel für Sprung der Komplexität: Erzeugt der Mensch den nächsten Quantensprung zu höherer Komplexität?

Blau: Bewusstsein, rot: Quantenmanipulationen: eine animierte Spekulation über das Jenseits, das Diesseits und den Weltprozess...
Der Weltenlenker kontrolliert
ein Gehirn

  <= Gehirne sind effizienter zu steuern als die gleiche Materie verteilt auf einzellige Bewohner der Ursuppe.
Menschliche Gesellschaften können immer deutlicher als ein Organismus aufgefasst werden, wobei die Menschen einzelnen Zellen entsprechen. Am wahrscheinlichsten erscheint mir zur Zeit die Vorstellung, dass wirtschaftliche Unternehmen die nächst höhere Entwicklungsstufe in Richtung höher individualisierter Intelligenz sein werden. Auch wird auf dieser Ebene gerade in Form der Computer die Nervenzelle neu erfunden. Diese Zellen finden sich als Internet bereits zu neuronalen Netzen zusammen und...   <= Beispiel für Sprung der Komplexität: Unternehmen als Organismen?
...aber dies ist Gegenstand einer eigenen Darstellung (siehe rechts). Kehren wir zum roten Faden zurück. Der Zusammenschluss menschlicher Individuen zu einem neuen Superorganismus leitet die nächste Stufe der Effizienz für das Jenseits im Diesseits ein. Voraussetzung für diesen Zusammenschluss aber ist die Friedfertigkeit der Menschen untereinander. Je grösser die Anzahl intelligent kooperierender Individuen ist, desto komplexer kann die daraus entstehende Gemeinschaft sein. Verbleiben aber die Menschen auf dem Niveau streitender Stämme, wird niemals ein moderner hochkomplexer und effizienter Staatsapparat daraus entstehen. Ein Vergleich der Vereinigten Staaten von Amerika mit dem afrikanischen Kontinent ist ein anschauliches Beispiel.   <= Fördert der Weltenlenker Frieden, sodass Gebilde größerer Komplexität entstehen?

Intranet-Technology, Groupware, Datamining und  Knowledge Management als Bausteine neuronaler Intelligenz von Unternehmen?Die neuronale Intelligenz von Unternehmen

Die Mechanismen der Börse könnten Unternehmen zu lebenszeitbegrenzten Organismen machenPopulationen von Unternehmen als genetisch-biologische Arten?

Globalisierter Kapitalismus + Gentechnik + Menschen + Computer = lebende Unternehmen?Nervengeflechte aus hybriden Mensch-Maschinen Gewebe?

Möchte also der jenseitige Wille respektive der Weltenlenker die Erreichung der nächsten Komplexitätsstufe fördern, täte er gut daran, den Gedanken des Friedens unter den Menschen zu stärken. Er täte dies aus purem Eigennutz. Wir sind ihm dabei wahrscheinlich so wichtig wie einem Farmer seine Hühner wichtig sind: Sie müssen nur in dem Masse glücklich und gesund sein, wie dies dem Verkauf von guten Eiern und gutem Hühnerfleisch zuträglich ist. Alles andere wäre Verschwendung. Sind wir Menschen die Hühner und Gott unser Farmer?   <= Ist die vom Weltenlenker inspirierte Ethik bloß nutzenorientiertes Controlling-Instrument?

Der Weltenlenker schafft stets mehr Effizienz im Diesseits: gibt es einen Weltprozess hin zu mehr Komplexität und Effizienz?
Aus Chaos wird Kosmos: Kontrollierte
Erzeugung effizienter Komplexität

  <= Zwischenbilanz

Blauer Strahl: Bewusstsein
Rote Strahlen: Quantenmanipulationen

Nun, dieser Gedanke führt uns nicht weiter in der Frage was das letztendliche Ziel des jenseitigen Willens sein könnte. Er deutet ja lediglich an, dass der jenseitige Wille zur Zeit noch sein Werkzeug verbessert und wesentliche Fragen nach dem Zweck der Welt bleiben, wie oben angedeutet, offen:   <= Schärft der Weltenlenker seine Werkzeuge im Diesseits?
  • Die moderne Kosmologie sagt, dass das All entweder einmal als schwarzes Loch oder als verteilte, kalte Energie ohne nutzbare Temperaturgefälle enden wird. Kann etwas derart Endliches Sinn ergeben oder muss ein Sinn der Welt nicht auf die Unendlichkeit gerichtet sein?
  • Warum gibt es keine Offenbarung: Wenn sich hinter unserem Bewusstsein, dem Ich, der Einfluss eines höheren Willen verbirgt, warum gibt sich dieser dann nicht zu erkennen?
  • Individuum oder Weltseele? Wenn die Seele des Menschen zur Vollendung eines übergeordneten Willens besteht, warum empfindet sich diese Seele dann als getrennt von der Einheit der Weltseele?
  • Theodizee: warum ist unsere Welt so unausgegoren? Warum gibt es Leid? Wenn ein übergeordneter Wille die Welt schaffen konnte, warum hat er sie dann nicht gleich perfekt erschaffen? Sind die Mittel des Schöpfers begrenzt? Verwendet er nur begrenzte Ressourcen auf diese unsere Welt? Braucht er uns, sollen wir mitarbeiten an seiner Schöpfung? Sollen wir - die beseelten, belebten Wesen des Kosmos - in der Welt etwas erschaffen, wozu der Schöpfer selbst keine "Zeit" hat?
  <= offene Fragen an den Zweck der Welt
Angesichts dieses spärlichen Befundes stellt sich die Frage nach der Ableitung persönlicher Lebensziele. Sollen wir uns einem aggressiven, wertverleugnendem Nihilismus hingeben? Sollen wir uns in der Rauschsucht einer sinnvergessenden Hedonismus betäuben? Sollen wir fatalistisch alles tun was uns irgend jemand sagt?   <= Und was tun wir jetzt?

Ein sehr poetisches Buch über den Hedonismus schrieb Oscar Wilde: "The Picture of Dorian Gray"

Wo die zwingende Kälte logischer Beweise nichts erbringt, dort darf man hoffen, dort darf man wünschen. So hoffe ich folgendes und mache es zu Leitfäden einer persönlichen Lebensgestaltung:   <= Ist Hoffnung erlaubt?
  1. Das menschliche Bewusstsein und Empfinden ist Teil göttlichen Empfindens, der Mensch ist ein Teil Gottes (des Weltenlenkers)
  2. Die Welt ist nicht vollkommen geschaffen. Gott wirkt in ihr und wir sind Mitvollender. Gott braucht uns.
  3. Leid und Unglück sind nicht gewollt, lassen sich aber zum Erreichen des Zieles der Welt selbst von Gott nicht vermeiden. Wenn wir leiden, leidet auch Gott.
  4. Der Endzweck der Welt bleibt uns verborgen, unsere Erkenntnisorgane sind zu klein, um den Sinn der Seins zu erfassen. Eine Nervenzelle in einem Gehirn ist Teil eines Menschen. Sie alleine aber kann nicht eine Symphonie Beethovens erfassen. Kein Mensch könnte einer Zelle erklären, was erhaben an einem solchen Werk ist. So kann uns Gott trotz unser Wesensgleichheit nicht erklären, was er vorhat. Wir können nur ahnen und glauben und tun in unserer Unwissenheit.
  5. Solange wir den Sinn des Lebens nicht kennen, macht es Sinn nach ihm zu forschen, ihn zu suchen.
  <= Eine denkbare Einstellung zum Leben von vielen anderen

Olaf Stapledon: author of cosmo-religious fiction, around 1930-1950Olaf Stapledon on the mystery of the "I" as guiding men's conduct

Sind wir ein Teil Gottes?Der christliche Mystiker Eckehart über die Einheit von Mensch und Gott.

Zitat von Pierre Teilhard de Chardinde Chardin: Der Mensch als Mitvollender der göttlichen Schöpfung


   
Eine Ebene höher: Quantenphysik & Religion: Versuch eines nicht-deterministischen Weltbildes und eines freien Willens Zwei Ebenen höher: Private Homepage über Quantenphysik, Religion, Weltprozess, neuronale Unternehmen, evolutionäre Ökonomie etc.
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