Die neue Erde |
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Im Jahr 1962 erschien das
folgende Buch: Titel:
Die neue Erde Der Autor, ein Psychologe, lernte nach eigener Aussage Pierre Teilhard de Chardin (geboren 1861) persönlich kennen, als letzterer etwa 70 Jahre alt war. Igance Lepp nennt Teilhard einen Meister und er bezeichnet sich selbst als einen Schüler. Ignace Lepp beschreibt Teilhard in seiner Doppelberufung als weltweit anerkannten Paläontologen sowie gläubigen Christ. Lepp sieht Teilhards größten Verdienst vor allem in dem überzeugenden Versuch, die modernen Naturwissenschaften - und hierbei insbesondere die Evolutionstheorie - in schlüssige Übereinstimmung mit der christlichen Lehre zu bringen. Teilhard wertet den Menschen dabei als "Mitschöpfer" Gottes auf. Ich glaube, daß einige Zitate den Geist des Buches am besten wiedergeben. Es ist sehr empfehlenswert um Teilhard de Chardin in seiner Vielseitigkeit des Wissens und der Einheitlichkeit seines Weltbildes und Glaubens kennen zu lernen. Die meisten der Zitate stammen unmittelbar aus den Werken Teilhards selbst: |
Literatur: Religion und Physik
Gibt es einen göttlichen Weltprozess? Zurück zur Startseite Seelengrund Teilhard und der globale Übermensch Lesetipp: Olaf Stapledon schrieb in den 1930 bis 1950er Jahren kosmische Fiktion in denen er wie Teilhard eine all-Beseeltheit annahm und evolutiven Prozessen eine große Bedeutung beimaß. |
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Seite 12: Nur eine kosmische Mystik, welche das Gesamtbild des universellen Wachsens und Werdens umfaßt, kann den Weg zum Herzen des gebildeten Menschen finden. |
The Cosmic Meaning of our Lives: a personal view |
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Seite 13: Naturwissenschaftler wie Pierre Termier, Dichter wie Péguy und Claudel verherrlichten die Schönheiten der Erde un die erhabene Aufgabe des Menschen als Mitvollender des göttlichen Schöpfungswerkes. Der Philosoph Henri Bergson erarbeitete die Theorie der "schöpferischen Entwicklung" und lieferte den Nachweis, daß sich der theologische Begriff der Schöpfung durch Gott und der wissenschaftliche Begriff der Evolution nicht widersprechen, sondern vielmehr ergänzen. Seite 22: Er betrachtete das Ende des Einzellebens und des Universums nicht unter dem Bild des Jüngsten Gerichtes, sondern im Hinblick auf die feierliche Vollendung und Krönung der Werke Gottes... Seite 27: Wir haben die Pflicht, diese Bekehrung eine Stufe höher zu heben, indem wir durch unser ganzes Leben davon Zeugnis ablegen, daß nur Jesus Christus - in quo omnia constant (in dem das All seinen Bestand hat) - den Fortschritt des Weltalls zu beleben und zu leiten vermag. Seite 31 ff.: Zum erstenmal bekennt sich ein katholischer Gelehrter, der zudem noch ein Jesuit ist, entschlossen und begeistert zur Evolutionstheorie... Seite 33: Der Glaube bedarf der gesamten Wahrheit, auch der Wahrheit der Naturwissenschaft. Seite 34: Und dennoch glaube ich, trotz aller Schwierigkeiten und Widersprüche, fest an den Sinn und an die Zielstrebigkeit des menschlichen Gewimmels. Seite 35: Jeglicher Individualismus ist ihm zuwider; er bemüht sich immer und überall, Arbeitsgemeinschaften zu bilden, und ist von ihrer Wirksamkeit überzeugt... Seite 44: Ich bin der Ansicht, da die Zeit gekommen ist, mit all dem alten Kram endgültig Schluß zu machen. Faschismus, Kommunismus, Demokratie...sind gleichfalls veraltet, gleichfalls konservativ. Ich will hoffen, daß sich die Besten der Menschheit bald in Hinsicht auf drei Ziele einigen werden: Universalismus, Futurismus, Personalismus. |
Bücher von Henri Bergson (1859-1941):
Zitate: der mittelalterliche Mystiker Eckehart (1260-1329) über Kosmos und Seele |
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Seite 45: Daß man ihn für einen Kommunisten erklärt, einfach weil er ein Evolutionist ist, kommt ihm schlechterdings ungeheuerlich vor, denn seines Erachtens verkennt der Kommunismus gerade das, was er für das Wesen des Evolutionismus hält: die progressive Vergeistigung - ja Vergöttlichung! - der Schöpfung. Seite 58: Die wahre Physik ist die,
der es eines Tages gelingen wird, den Menschen in seiner
Ganzheit in die Weltsynthese
einzuschalten. |
Die Idee von einem Weltprozess |
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Das Leben befindet sich in ständigem Wachsen, es sucht, "gleichsam tastend", neue Wege, und es benimmt sich bei alledem nicht anarchisch, sondern es folgt dem Gesetz einer "intentionalen Zufälligkeit". Die allgemeine Richtung scheint auf eine immer größere "Zerebralisierung" hinzuzielen. Der Übergang von der Biosphäre zur Noosphäre, das heißt, zum Bereich des Geistes, liegt offenbar in der inneren Logik des Lebens. "Gegen das Ende der Tertiärperiode", schreibt Teilhard deChardin, "Während mehr als fünhundert Millionen Jahren, stieg in der Zellenwelt die psychische Temperatur. Von Zweig zu Zweig, von Schicht zu Schicht verwickelten und konzentrierten sich die Nervensysteme. Seite 71: Die Evolution erweist sich einfach als Fortsetzung des Schöpfungsaktes. |
Das globale Gehirn: Großunternehmen als lebende Organismen Lesetipp: Howard Bloom nennt in seinem Buch "Global Brain" fünf Grundmechanismen evolutiven Erfolges |
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Seite 73: Es gibt keinen Bruch zwischen dem Kosmos und dem Corpus Mysticum: das Universum ist in der Tat und von Anfang an seinem übernatürlichen Endzweck angepaßt.
Das Buch hat ingesamt 220 Seiten. Ich denke jedoch, daß die obigen Zitate aus den ersten Kapiteln im Wesentlichen das Denken Teilhards charakterisieren. |
Ist der Zweck des Univesums erkennbar? |
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