Der Seelengrund bei Eckehart
Vom Wunder der Seele

  Meister Eckehart, deutscher Mystiker aus dem 14. Jahrhundert n. Chr. Mehr über die Mystik des Bewusstseins...Meister Eckehart
Von 1260 bis 1329 lebte in Mitteleuropa der christliche Geistliche und Mystiker Eckehart.   Eckeharts Buch sowie weitere Literatur zum Geist-Körper Problem"Vom Wunder der Seele"
In dem kleinen Reclamheft "Vom Wunder der Seele" sind verschiedene seiner Schriftstücke zusammengefasst. Eckeharts Gott- und Selbstverständnis gründet auf einer sehr weitgehenden Gleichsetzung göttlicher und menschlicher Natur und lässt sich mit vielen Vorstellungen der Theorie der beschränkten Kupplungn zwischen Jenseits und Diesseits vereinen. Hierauf soll nachfolgend näher eingegangen werden.   Huxley bezog sich oft auf Eckehart und seine MystikAldous Huxley über mystische Erfahrungen mit der Droge Mescalin (1953)

Zitat eines Vertreters der islamischen MystikJelaluddin Rumi (1207-1273) über das Geheimnis Gottes

Wesentlich ist die innige Verschmelzung der menschlichen Seele mit Gott selbst. Für Eckehart steht Gott dem Menschen nicht als herrschender Richter oder Prüfer gegenüber. Vielmehr hat Gott den Menschen geschaffen daß er in ihm sein und wirken will. In der Schrift "Von unsagbaren Dingen" heißt es:   Suchtipp fürs das InternetÜber die islamische Mystik findet man im Internet unter dem Begriff "Sufi" mehr heraus. Islamische Mystiker ähneln in ihren Erzählungen stark den abendländischen Mystikern des Mittelalters.

"Da Gott Himmel und Erde schuf und alle Kreaturen, da wirkte Gott nicht; er hatte nichts zu wirken, und auch in ihm war noch kein Werk. Dann sprach Gott: wir machen einen uns Gleichen. Schöpfen ist ein leichtes Ding, das tut man, wann und wie man will. Aber was ich jetzt mache, das mache ich aus mir selber und in mir selbst und drücke mein Bild ganz und gar hinein.

  Buchtipp: Alles ist beseelt und strebt über eine kosmische Evolution einem "Omega-Punkt" entgegen...Von einer Beseelung jeglicher Materie ging der Jesuitenpater Teilhard de Chardin aus.

Spekulationen über den Zweck der WeltGibt es einen Weltprozess mit erkennbarer Richtung (Teleologie)?

Darum, als Gott den Menschen machte, da wirkte er in der Seele sein ihm ebenbürtiges Werk: sein Ebenbild, sein wirkendes und sein immerwährendes Werk, die Seele. Die ist das Werk Gottes. Gottes Natur, sein Wesen und seine Gottheit hängt daran, daß er in der Seele wirken muß."

  Das alltägliche am Bewusstsein ist bereits ein MysteriumEigene Gedanken über die Mystik des Bewusstseins

Quotations from Dicks bestselling book (1981)The Californian science fiction author K. P. Dick treats Eckeharts concepts of the unison of God and the human soul as a central theme of his book "VALIS".

In "Gott und Mensch" schreibt Eckehart:

"...daß Gott die Welt stetig neu erschafft."

  Ist die Welt ein digitales Gebilde, vergleichbar mit Computersimulationen?Die Welt als Computersimulation

Ein Jesuit glaubt: Gott arbeitet über die Evolution ständig an seiner Schöpfung weiter...de Chardins kreativer Gott

Eckehart unterscheidet also zwischen Himmel, Erde, Kreaturen einerseits und der menschlichen Seele andererseits. In ersterem wirkt Gott nicht, es läuft von alleine. Ich setze es mit der naturgesetzlich geregelten Welt gleich, dem Diesseits. Dann pflanzt er in diese Welt hinein die Seele, in welcher er unablässig wirkt. Für Eckehart ist die Seele ein Teil Gottes, jener Teil über den er im Himmel, auf Erden und in den Kreaturen - in der Wirklichkeit - wirken will. Und wenn Eckehart schreibt, daß Gott die Welt stetig neu erschaffe, so kann man dies so interpretieren, daß Gott ständig in der Welt wirkt über die Seelen hindurch. Erschaffen müßte dann gleichgesetzt werden mit gestalten. Gottes Schnittstelle zum dinglichen Diesseits ist also die Seele.   Chrysippos, Appolodorus...Dass der ganze Kosmos -einschließlich der Gestirne- beseelt sei, dass vermuteten manche antike Griechen.

Griechischer Originaltext mit deutscher ÜbersetzungDass der Kosmos Vernunft habe und der Himmel identisch sei mit Gott, das vermuteten Thales und Anaximandros (um 600 v. Chr.)

Die Seele des Menschen ist also nicht Gott gegenübergestellt, sondern mit ihm eins. Gott ist nicht unser Richter und Herr, wir selbst sind ein Teil Gottes, nämlich jener welcher im Diesseits wirken will. Eckehart führt dies unmißverständlich aus:    

"Ich habe neulich darüber nachgedacht, ob ich wohl von Gott etwas annehmen oder begehren wollte: Ich möchte mir das gar sehr überlegen, weil ich da, wo ich der von Gott Empfangende wäre, unter ihm oder unterhalb seiner stünde, wie ein Diener oder Knecht; er selbst aber ein Herr wäre durch sein Geben; und so soll es mit uns nicht stehen im ewigen Leben."

Wird fortgesetzt...

   

   
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