Quantenphysik als
Schnittstelle zwischen Jenseits und Diesseits?
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Der Hintergrund: animierte Kurzzusammenfassung |
Wirklichkeit = f (Zufall +
Telos + Naturgesetze)?
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Die
Animation links zeigt eine hypothetische Wechselwirkung
zwischen sichtbarer Realität und Jenseits. Das was wir
gemeinhin als Realität, als Diesseits wahrnehmen
befindet sich links auf einer Leinwand: die
Wirk-Lichkeit. Die beiden grünen Punkte
sollen irgendwelche Teilchen sein, etwa Atome oder
Elektronen. Die rechte Leinwand ist ein Grenzbereich zum
Jenseits, der Bereich in dem die Wirklichkeit immer
wieder neu erzeugt wird. Die Schritte im einzelnen: |
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1a. Diesseitiger
Zustand
2. Datenbus ins Jenseits
3. Wellengleichung
4. Zufallseinfluss
5. Aktualisierung
1b: Aktualisierter diesseitiger ZustandArchiv: die Dreiteilung der
Welt als Bild
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Schritt
1a: ein Zustand in unserem Diesseits. Zwei
Teilchen werden quasi in einer Momentaufnahme betrachtet. |
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<= Zustand
im Diesseits |
Schritt
2: Der Zustand der Teilchen wird zur
"Neuberechnung" ins Diesseits übertragen
(reiner Datentransfer). |
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<=
Datentransfer |
Schritt
3: Nach den strikt deterministischen Gesetzen
der Quantenmechanik (symbolisert durch ein Psi) werden
Aufenthaltswahrscheinlichkeiten der Teilchen berechnet. |
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<=
Wellengleichung (Naturgesetzlichkeit) |
Schritt
4: Eine Art Zufallsgenerator
"entscheidet", welchen neuen Zustand die
Teilchen tatsächlich einnehmen. Dabei wird der
Zufallsfaktor mit den Wahrscheinlichkeiten der Funktion
Psi gewichtet. |
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<= Kollaps
der Quantenzustände |
Schritt
5: Das Ergebnis wird in die Wirklichkeit
übertragen. |
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<=
Datentransfer |
Schritt
1b: Die Teilchen unserer Wirklichkeit werden
gemäß ihres neu berechneten Zustandes aktualisiert
(Datentransfer). |
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<=
Aktualisierung der Wirklichkeit |
Dieser
Ablauf kann ganz ohne den Einfluß eines Gottes,
eines freien Willens oder einer sonstigen Intelligenz
stattfinden. Sinnlich zugänglich ist nur die Abfolge 1a
=> 1b => 1c etc. Was dazwischen passiert ist bloße
Mutmaßung. |
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Intuition? Der Mystiker Eckehart
schreibt, "...daß Gott die Welt stetig neu
erschafft." |
In diesen
Ablauf könnte nun aber ein freier Wille, entbunden vom
Zwang strikter Kausalität, Einfluss nehmen, ohne dass
wir es nachweisen könnten. |
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Animation: Gott steuert
Weltprozess Animation: Computer steuert
Weltprozess
Wesen der Quantenphysik
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Links
Diesseits, sinnlich wahrnehmbar, Stofflichkeit |
Mitte
Integrator, Quantenphysik, Bewusstein, Zufall |
Rechts
Jenseits, Gott, Weltcomputer, Seelen |
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Findet sich dieser Dualismus auch in Platons
Ideenlehre? |
Das Bild
oben fügt nun einige Gedanken als Hypothese
zusammen. Die diesseitige, von uns erfahrbare
Wirklichkeit muss in ihrer zeitlichen Entwicklung
ständig neu erzeugt werden. Dazu wird ihr physikalischer
Zustand "ausgelesen" (blaue Strahlen) und an
einen "Integrator" übertragen. Was in diesem
Integrator passiert könnte recht passend über die
Metapher der Welt als Computer beschrieben werden und hat
grundsätzlich noch nichts mit einem Gott oder einem
freien Willen zu tun: der nächste Zustand der
Wirklichkeit wird hier als Mischung detreministischer
Wahrscheinlichkeitsfunktionen (gelbe Wolken) und eines
quasi-Zufalles (Würfel) erzeugt. Dieses Rechenergebnis
wird dann in unserem Diesseits realisiert (blaue
Strahlen). |
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Die Welt als Computersimulation:
eine ontologisch passende Metapher Freier Wille und Determinismus,
Laplace Dämon etc.
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Nun erst
kommt Gott oder ein sonstiger Freier Wille
ins Spiel. Es ist nämlich denkbar, dass Gott
(stellvertretend für irgend einen beliebigen freien
Willen) nur manche Ereignisse ganz selektiv beeinflusst.
Er sieht sich das Geschehen an der Schnittstelle zwischen
ihm (Jenseits) und dem Diesseits an. Dies nehmen wir als Bewusstsein
wahr. Gott betrachtet allerdings vor allem solchen
Geschehnisse, die besonders viel über den Gang der Welt
verraten. Man darf also vermuten, dass ein menschliches
Gehirn in der Regel "mehr" Bewusstsein besitzt
als die gleiche Masse Magma in einem Vulkan. Hier aber
ist größte Vorsicht geboten! |
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Aussagekraft: Bewusstsein als
Scanstrahl Gottes? Die Mystik des Bewusstseins
Vom Seelengrund (Mensch <
Gott)
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Ist Gott
mit dem Zusammenspiel aus mathematischer
Wahrscheinlichkeitsfunktion und Zufall zufrieden, so
enthält er sich einer Einflussnahme. |
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Hat der Weltprozess eine
Richtung |
Sieht aber
Gott einen Anlass einzugreifen, um dem
Verlauf der Wirklichkeit eine wünschenswertere Richtung
zu geben, so manipuliert er etwas an dem gemeinsamen
Produkt aus Mathematik und Zufall. In dem obigen Bild
wird dies dadurch symbolisiert, dass er mit seinem Finger
über einen roten Strahl den Einfluss des Würfels etwas
verändert. |
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Effektivität: Gibt es einen
steuernden Einfluss aus dem Jenseits? |
Fazit:
- Es gibt determinierte Abläufe in der Welt und
zwar sehr viele. Naturgesetze regeln sehr viel.
- Die Welt könnte ohne einen steuernden Gott
auskommen und würde trotzdem irgendwie
weiterlaufen. Wir würden vielleicht gar keinen
Unterschied merken.
- Es könnte einen steuernden Gott geben, der sich
hinter Zufall verbirgt. Seine Ziele sind uns gut
verborgen.
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Die Vorstellung, dass Gott ab und zu die Welt
beeinflusst nennt man Occasionalismus. Was wäre, wenn nichts determiniert wäre?
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Offen
bleibt die Frage, warum ein Gott sich damit
begügnen sollte, nur manchmal steuernd in die Welt
einzugreifen. Diese Frage wird hier nicht betrachtet.
Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass die
Datenübertragungskapazitäten zwischen der Wirklichkeit
und dem Integrator begrenzt sind oder damit, dass die
"Rechnerleistung" des Integrators selbst
begrenzt ist. Alles Spekulation. |
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Weitere Fragen, Aporien, Paradoxien
etc. |
Dieses
Problem ist auch eng verwandt mit der Frage, warum Gott
überhaupt Leid zulässt, wenn er denn
allmächtig ist. Es bleibt meiner Ansicht nacht dem
Menschen ein Mysterium, wie überhaupt irgend ein
Schöpfer etwas scheinbar so leidschaffendes erzeugen
kann wie unsere Welt und warum er nicht gleich etwas
Perfektes macht. Die Antwort hierauf liegt wahrscheinlich
jenseits der Reichweite menschlicher Logik. |
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Unter dem Stichwort "Theodizee"
haben viele Theologen oder Philosophen Gottes Allmacht
mit dem Leid in der Welt zu versöhnen versucht. |
Emotional
sehr befriedigend finde ich die Vorstellung des
Jesuiten und Paläontologen Teilhard de Chardin. Für
Teilhard de Chardin ist Gott ein kreativer Schöpfer und
wir sind seine Mitarbeiter: Jeder Mensch arbeitet an der
Vollendung der Schöpfung mit. |
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Ignace Lepp über Teilhard de Chardin |
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Skizzen und Animationen zur Quantenpyhsik |
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