Im Jahr 2040 stirbt Prof.
Dr. Florian Weidleben im Alter von 63 Jahren.
Das heisst, sein Körper stirbt. Zuvor hat er seine
Persönlichkeit, sein Bewusstsein, sein Gedächtnis und
sein ganzes Wissen in einen Computer transferiert. Der
Professor lebt dann als virtuelles Wesen
im Kreis seiner Familie weiter und durchwandert tagsüber
das Internet. Er spielt mit dem Gedanken, Vorlesungen
über das Netz zu geben und kommuniziert mit anderen
Personen über Foren.
Getrübt wird diese Daseinsform des Professors durch
die Angst vor Computerviren,
Internet-Vandalismus, Totalsausfällen oder Raubkopien
seines Programms.
|
|
Animated Gif: Mensch wächst mit Computer
zusammen Buchtipp: Die Technik auf dem Weg zur Seele:
Forschungen an der Schnittstelle Gehirn / Computer
Buchtipp: Ray Kurzweil prophezeit hybride
Lebensformen noch für dieses Jahrhundert
Neuroelektrische Piloten?
|
Diese Gedanken stammen aus
einer Kurzgeschichte von Peter Felix Schuster,
die auf der Rückseite des SPD-Parteiorgans
"Vorwärts" vom Oktober 2001 abgedruckt war. Im
Vorwärts werden gegenwärtig eie Reihe solcher
Kurzgeschichten junger Autoren veröffentlicht. Dieser
Umstand zeigt, wie stark ins Bewusstsein der
Öffentlichkeit die sich abzeichnenden technischen
Möglichkeiten allmählich rücken. Dass der
"Vorwärts" diese Kurzgeschichte nicht nur als
bloßes Gedankenspiel mit Unterhaltungswert betrachtet,
sondern solche Ideen im Sinne diskussionswürdiger
Szenarien ernst nimmt, darauf deutet die Tatsache hin,
dass über das Jahr 2001 hin immer wieder Beiträge über
Technik und Ethik der Gentechnik sowie der
Computertechnologie erschienen.
|
|
Peter Felix
Schuster unterhält eine größere Homepage im Internet:
am besten mit einer Suchmaschine nach seinem Namen
suchen. Die Gentechnik Debatte im Vorwärts, 2001
|