Chronik einer Endomorphose, Zeitungsmeldungen aus 2001 über die Umformung des Menschen und die Klimaveränderungen

Die Meinung, daß das 21. Jahrhundert die biologische Neuerschaffung von Menschen oder sogar deren Abschaffung durch Computerwesen oder aber die Entstehung hybrider Mensch-Maschinenwesen bringen könnte dringt immer mehr in das öffentliche Bewußtsein.

Der sich abzeichnende Klimawandel könnte dabei wertvolle politische, technische und sonstige intellektuelle Fähigkeiten beanspruchen, die besser auf eine gesellschaftspolitische Diskussion der Ethik der Gentechnologie angewendet werden sollten.

GENTECHNIK & COMPUTER


Spigel-Online, 2. August 2001
Weniger Schadstoffe:
Forscher entwickeln sauberes Schwein

Weil Schweinedung die Umwelt belastet, haben Forscher einen gentechnischen Katalysator erfunden. Die manipulierten Tiere produzieren schadstoffarmen Öko-Mist ....


Super Sonntag, 15. Juli 2001, kostenloses Sonntagsblatt für die Region Aachen

Embryonenschutz

Auf der Titelseite steht in einem kurzen Artikel mit dem Titel "Embryonenschutz", dass der Vorsitzende der FDP, Guido Westerwelle, fordere, ein reproduktives Klonen von Menschen unter Strafe zu stellen, sowie auch die Schaffung von Mischwesen aus Menschen und Tieren zu verbieten.


Aachener Zeitung, Panorama Seite 4, 7. April 2001

Speicherung von DNA-Mustern in Gen-Datei
Karlsruhe setzt enge Grenzen

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat entschieden, daß eine Speicherung genetischer Daten nur bei "Strtaftaten erheblicher Bedeutung" und nach einer sorgsamen Prüfung der Gefahr von Wiederholungsstraftaten zulässig sein.


Fisch mit Froschmuskeln
Spiegel 10/2001, Seite 206

Es wird von einem mechanischen Fisch berichtet, der sich mit Hilfe echter Muskeln im Wasser fortbewegen kann. Das Militär interessiere sich besonders für diese Technik und denke etwa an Anzüge mit eingebauten Muskeln zur Verstärkung menschlicher Kraft.


Das Ende des Denkverbots
Spiegel 10/2001 (März), Seite 209

In dem Artikel wird darüber berichtet wie die Regierungspartei SPD des Bundeskanzlers Schröder sich für eine weitgehende Nutzung der Gentechnik ausspricht. Eine einberufene Ethik-Kommission sei vor allem mit Befürwortern der Technik besetzt. Als Bedenkenträger seien die Kirchen in der Kommission vertreten.


Homepages und Klonakzeptanz

Das kostenlose Werbeblatt Super Sonntag vom 18. Februar 2001 meldet auf Seite 5F, daß inzwischen 4 Millionen Homepages unter dem Domainnamen ".de" gemeldet seien. In Deutschland leben etwa 80 Millionen Menschen.

Außerdem meldet das Blatt, daß einer Umfrage des Nachrichtenmagazins "Focus" 5% von 1014 befragten Deutschen ihren Gensatz zur Erzeugung eines Kindes gerne Klonen lassen würden. 51% stimmen dem therapeuthischen Klonen zu. Es wurde nicht näher präzisiert, was unter den beiden Angaben zu verstehen sei.


Der tägliche Rechner

Der "Super Sonntag", ein kostenloses Werbeblatt mit vor allem lokalen Informationen für den Raum Aachen schreibt unter dem obigen Titel auf der vorletzten Seite der Ausgabe vom 28. Januar 2001, daß inzwischen jeder zweite Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren alter ein Mobiltelefon besitzt. 1999 waren es erst 14 Prozent.

Hier bilden sich die Motoneuronen-Funktion der zukünftigen Nernvenetze heraus. Bestimmte Menschen empfangen Signale von irgendwoher und führen daraufhin Aktioinen aus. Händies bilden -unter anderem - motorische Axone ab.


Ulla Schmidt: «Klonen von Embryos bleibt verboten»
Maria Enders, 26.01.2001 23:30
Aachener Zeitung Online

Nach dem Rücktritt der ehemaligen Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer von der Partei der Grünen in Folge der Krise um die Rinderseuche BSE begleitet nun die Aachener SPD Politikerin Ulla Schmidt (wohnte lange Zeit in Richterich) dieses Amt.

In einem Artikel der Aachener Zeitung vom 26. Januar 2001 wird beschrieben, daß sie eine öffentliche Diskussion um das Thema der Gentechnik verlange. "Ein breiter öffentlicher Konsens muß gefunden werden", so Frau Schmidt. Und sie warnt vor "Schnellschüssen", denn "der Stand der Embryonalforschung zwingt uns noch nicht zu überhöhter Eile."

Frau Schmidt macht klar, daß es mit ihr einen grundlegenden Kurswechsel in der Gentechnik nicht geben wird. Einen solchen Wechsel, so der Artikel, fordert die Partei FDP (Freie Demokratische Partei) welche überlicherweise für die Rechte des Individuums gegenüber einem reglementierenden Staat eintritt und sich deshalb als liberal bezeichnet.

Jedoch, so der Artikel, lehne die momentane rot-grüne Bundesregierung die Präimplantationsdiagnostik nicht mehr grundsätzlich ab. Es wird dabei auf besondere Härtefälle verwiesen. Diese seien dann gegeben, wenn ein Paar aufgrund genetischer Vorbelastungen ein Kind nur unter großen Gefahren empfangen könne.

Der Artikel verwies auch darauf, daß in England (sowie hier) vergangene Woche nach "emotional geführter Debatte" das Oberhaus "grünes Licht" für die Forschung an embryonalen Stammzellen gegeben habe.


Aachener Nachrichten, Samstag, 20. Januar, Seite 8
PC-Markt vor Sättigung

Die Marktforschung "Dataquest" aus San Jose (USA?) schreibt, daß 2000 der Anstieg von PC Verkäufen mit 14,5% deutlich geringer Ausfiel als 1999 mit 23.3%. Im Jahre 2000 wurden 134,8 Milliionen PCs verkauft (weltweit?).

Kommentar Heim: diese Meldung dürfte ja schon bald eher nostalgischen Charakter haben.


Aachener Nachrichten, Samstag, 20. Januar, Seite 4, von Anja Ingenrieth:

Redaktionsgespräch mit Aachens Bischof Heinrich Musinghoff
Diese Gesellschaft hat Hunger nach Sinn

In einem Interview wird der Aachener Bischof Musinghoff nach seinen Standpunkten zu verschiedenen Themen gefragt.

  • Wegen der BSE müssen 400.000 Rinder in Europa geschlachtet werden. Musinghoff sieht im Zweifelsfall den Schutz von Menschen als höherrangiges Gut gegenüber dem Schutz von Tieren an. Kommentar Heim: er äußert sich nicht explizit für einen humaneren Umgang mit Tieren. Die Frage nach der bewertenden Differenzierung von Leben wird sich in Zukunft aber zunehmend auch auf den Menchen beziehen.
  • Die rot-grüne Bundesregierung fährt inzwischen einen recht liberalen Kurs gegenüber der Gentechnik. Der Kultur-Staatsminister Nida-Rümelin spricht ausdrücklich menschlichen Embryonen die Menschenwürde ab. Der Aachener Bischof Musinghoff äußert sich hierzu dahingehend, daß er die Tötung von Embryonen zu Forschungszwecken - wie in England erlaubt - ablehnt. Er verweist auf Alternativen wie etwa die Nutzung von Stammzellen. Grundsätzlich lehnt er eine Gesundheitsforschung um jeden Preis mit der reinen Schaffung einer "High-Class" ab. Kommentar Heim: Musinghoff spricht nicht die Frage danach an, welche Lebensform grundsätzlich Träger eines schützenswerten Geistes sein könnte.

Aachener Zeitung, online, Meldung vom 18.01.2001 13:50

IBM baut stärksten Rechner der Welt

Aus mehr als 600 Einzelrechnern soll ein Cluster mit einer Leistung von 2000 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde (2 Teraflops) aufgebaut werden.


Aachener Zeitung, online, Meldung von Venio Piero Quinque, 14.01.2001 16:18

Im Netz ist jeder beobachtet: Das Log schreibt mit

Artikel darüber, daß sich grundsätzlich fast alle Bewegungen einer Einzelperson im WEB nachvollziehen lassen und der Wunsch deutscher Innenminister zum Zwecke einer Strafverfolgung die Aufzeichnung für Anbieter von Internetdienstleistungen verpflichtend zu machen.

Kommentar Heim: hier zeichnet sich die Entstehung von Mechanismen ab, mit denen entstehende Überwesen (z. B: neuronale Unternehmen) einmal ihre konstituierenden Teilindividuen (z. B: Menschen) genauso zuverlässig steuern und überwachen können, wie das Gehirn eines Menschen seine Zellen steuert.


Aachener Zeitung, online, Meldung von Gisbert Kuhn, 29.12.2000 12:38 :

In Vilvorde bei Brüssel ist das Haus der Zukunft ein Labor

Am Nordrand von Antwerpen gibt es Haus der Zukunft mit Namen "Living Tomorrow". Konzipiert wurde es von den Belgiern Frank Belien und Peter Bongers. Man findet darin unter anderem:

  • sprechende Kühlschränke
  • Computer die tele-shoppen
  • Zahleneingabe oder Handyanruf statt mechanischem Schlüssel
  • automatische Video- und Schallaufzeichnungen von Personen im Eingangsbereich
  • Flüssigkristallfenster zur Wärmeregulation
  • Küchengeräte reagieren komplett auf akustische Signale
  • Bad und Sauna kann vom Handy aus gesteuert werden
  • Rüttelmechanismus im Bett stoppt automatisch Schnarchgeräusche

Kommentar Heim: Was hier beschrieben wird ist der Anfang von einem "Stützgewebe" für das Nervengeflecht der Zukunft. So wie im Gehirn Gliazellen die Nervenzellen umgeben und lebenstechnisch versorgen, so wird auch unsere technische Umwelt uns - die Nervenzellen der Zukunft - immer mehr wie eine Matrix umgeben und einbetten. Vielleicht geht diese Entwicklung so weit, daß wir irgendwann gar keine Körper mehr brauchen.


MEDIENBEITRÄGE ZUM KLIMAWANDEL



Bewohner von Tuvalu müssen wegen Klimaveränderung auswandern
Südsee-Inselstaat versinkt

Die Aachener Nachrichten vom 17. November 2001 schreiben auf Seite 5 in einem kleinen Artikel darüber, dass die 11.000 Bewohner der 26km²großen Insel eine neue Heimat suchen müssen. Als nächstes, so der Artikel, seien die 1000 Insel der Malediven gefährdet.


Sehenden Auges in die Klima-Katastrophe?
Spektrum der Wissenschaft, Mai 2001, Seite 90 ff.

Der neue Klima Bericht der Vereinten Nationen macht unmissverständlich klar: Die Erdatmosphäre erwärmt sich sträker und schneller als bisher angeommen.


EU als Vorreiter
Aachener Nachrichten, 31. März 2001, Titelseite

Nachdem die Amerikaner nach der Wahl des republikanischen Präsidenten George Bush Junior das Kyoto-Klimaschutzabkommen verlassen haben fordert Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Partei der Grünen), daß Europa eine Vorreiterrolle übernehmen solle. Der Umweltexperte Reinhard Loske (Partei der Grünen) verwies darauf, daß langfristig ein Klimaschutz ohne die USA nicht möglich sei.


Katastrophen-Jahr 2000
Bild Zeitung, 13. März 2001

Das vergangene Jahr war katastrophal...100 Tragödien mehr als im Vorjahr (Rückversicherungs-Gesellschaft)


Mit Amerika nicht zukunftsfähig

Die Aachener Zeitung widmet in der Samstagsausgabe vom 17. Februar 2001 dem dem Klimaschutz fast die ganze Seite 4. Vorgestellt wird die Kernaussage des Buches

Faktor Vier
Doppelter Wohlstand -
halbierter Naturverbrauch
(352 Seiten, etwa 20 DM, Knaur Verlag)

Der Mitautor Ernst Ulrich von Weizsäcker argumentiert in dem Artikel vor allem dafür, den Kapitalismus durch intelligente Regeln vor sich selbst zu schützen. Der Kapitalismus besässe nämlich von sich aus keine Selbstabilisierungskräfte. Die Hoffnung, Amerikas Politik niedriger Energiepreise und ökologischer Minimalregulierung werde sich auf Dauer als unwirtschaftlich erweisen scheint sein Grundtenor zu.

Weizsäcker ist Mitglied des Club or Rome und SPD Bundestagsabgeordneter sowie Gründungsmitglied des Wuppertal-Instituts für Klima, Energie, Umwelt. Insgesamt stimmen die Ansichten Weizsäckers wie in dem Zeitungsartikel wiedergegeben positiv: Auf Dauer ist Ökologie ökomonischer als ein kurzsichtiger, freier Kapitalismus.

Daß es aufgrund verschiedener Ansichten über die richtige ökologische Weltpolitik einen Weltkrieg geben könnte, erwähnt Weizsäcker nicht.


Ungewöhnlich mildes Wetter lässt gefiederte Pendler zu früh zurückkehren
Innere Uhr der Vögel aus dem Takt
Aachener Nachrichten, Samstag, 10. Februar 2001, Seite 4

Es wird davon berichtet, daß Stare, Feldlerche, Bachstelzen, Hausrotschwänze, Störche und Zilpzalp nicht nur etwa einen Monat früher aus den südlichen Gebieten zurückkehren, sondern im Herbst auch gut 3 Wochen früher abfliegen. Als Grund wird die seit 20 bis 30 Jahren anhaltende Klimaerwärmung genannt.


Kurzmeldung im Radio, Deutschlandfunk, 2. Februar 2001, gegen 16.50 Uhr: der größte Gletscher der Westantarktis schmilzt recht schnell. Wenn die Schmelzrate beibehalten wird, wird er in 600 Jahren verschwunden sein. Alleine hierdurch würde der Weltmeeresspiegel um rund 1,5m ansteigen.


In den Aachener Nachrichten vom 20. Januar 2000 (umfangreiche Samstagsausgabe) fand ich beim normalen Durchblättern keinen Beitrag zum Thema Klimawandel. Das Thema scheint im Moment kaum im öffentlichen Bewußtsein zu sein. Man hört so gut wie gar nichts darüber und das obwohl der Winter eher ein Frühling ist.


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