Jeder
denkbare Kontakt des "Büro-Neurons" entspricht
einer Synapse, oben im Bild durch Fragezeichen
angedeutet. Denkbare Büro-Synapsen
sind: E-Mail Verbindungen, organisierte Umläufe,
Telefon- und Faxverbindungen, Besprechungen,
Einzeltreffen, Aushängeschilder in Gemeinschaftsräumen,
Funkverbindungen, Inter- und Intranet, Briefe,
Telefonnotizen und so weiter.
Beispiel: die Auswahl eines
Erdbaugeräteherstellers
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Neuonale Plastizität
als eine Grundlage neuronalen Lernen bedeutet nichts
anderes, als daß die Wahrscheinlichkeit, mit der ein
Signal beziehungsweise eine Information von einem Neuron
auf ein anderes übergeht verändert werden kann.
Unser sozialer und bürotechnischer Alltag bietet eine
Fülle von Beispielen, wo wir bewußt oder unbewußt
unsere Bereitschaft bestimmte Informationskanäle zu
nutzen beeinflussen, beziehungsweise von außen
beeinflußt werden:
- Adressen die wir oft benutzen liegen auf dem
Schreibtisch oder sind schnell nachschlagbar im
Notizbuch verfügbar.
- Internetseiten die man oft besuchen will sind in
der Favoritenliste gespeichert.
- Wichtige Personen stehen in einer Umlaufliste
vorne. Sie haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit
die Zielinformation rechtzeitig und überhaupt zu
erhalten.
- Wichtige Personen müssen bei einem Chef weniger
lange auf einen Termin warten als unwichtige.
- Mit Personen die wichtig für die eigene Arbeit
sind, wird man sich auch privat lieber treffen
als mit solchen, die keinen Nutzen für die
eigene Arbeit darstellen.
- Vorzimmer von Führungskräften sind eine Synapse
par excellence. Oft sind es die Vorzimmerdamen,
die darüber entscheiden, mit welcher
Wahrscheinlichkeit und Dringlichkeit
Unternehmensmitarbeiter, Kunden, Anbieter etc.
zum "Neuron" eingelassen werden.
- Zu arbeitstechnisch nützlichen Personen setzt
man sich in der Kantine lieber als zu netten aber
nutzlosen Kollegen.
- Adressen und Telefonnummern die man oft benutzt,
prägt man sich mit der Zeit ein.
- Erwartet man von einer Newsgroup wichtige
Informationen, abonniert man sie.
- Zu innerbetrieblichen sozialen Anläßen wird man
in Abhängigkeit seines Nutzens zum Gastgeber
eingeladen.
- Wichtige Mitarbeiter werden mit eigenen Büros,
schnelleren Rechnern, oder gar einem ganzen
Sekretariat ausgestattet. Dies erhöht die
Wahrscheinlichkeit von Informationsfluss von und
zu dem "bürotechnischen Neuron"
erheblich.
- Defekte Kommunikationswege -sprich Synapsen- wird
man in Abhängigkeit von der Wichtigkeit der
betroffenen Teilnehmer weniger oder mehr zügig
reparieren lassen.
Beispiel: Wichtung von Dokumenten
im Alltag
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In dem obigen Bild wäre
die Mitarbeiterin die Transformationsfunktion f des
Neurons. Die nummerierten Informationen liegen
grundsätzlich in ihrem Zugriffsbereich; sie könnte die
Informationen abrufen, muß ihnen aber zuvor ein gewisses
Maß an Aufmerksamkeit schenken. Je geringer die nötige
Aufmerksamkeit und der nötige Aufwand sind, um die
Information abzurufen, desto höher ist die
Wahrscheinlichkeit, daß die Information auch stärker
berücksichtigt wird. In dem Beispiel oben bedeuten
höherer Nummern, daß die Inforamtion zunehmend
schwieriger wahrgenommen wird. Das wichtige
Gesprächsprotokoll liegt offen auf dem Arbeitstisch der
Mitarbeiterin. Sie muß weder den PC starten noch in
Ordnern nach der Information suchen, die Information
springt ihr gleichsam ins Auge. Demgegenüber werden
archivierte Unterlagen in einem Aktenschrank in der Regel
nur wahrgenommen, wenn man zuvor mit einigem Aufwand auf
ihre Existenz hingewiesen wurde oder einigen Aufwand in
ihre Suche investiert hat. Und in Ordner
"archivierte" Unterlagen haben eine hohe
Wahrscheinlichkeit, irgendwann gar nicht mehr
berücksichtigt zu werden.
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In den USA gibt es eine Firma mit dem Namen
"Synaptic Communications Inc" (Stand 2002) Softwareidee zur Erkennung und Manipulation von
Kommunikationsmustern
Die Rolle der räumlichen Anordnung von
Teilnehmern einer Kommunikation
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