Der geschichtliche Hintergrund: die Sophisten und Sokrates

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Bis etwa 450 v. Christus waren im griechischen Kulturraum eine Fülle verschiedener Philosophien entstanden. Die Solidität deren gedanklicher Fundamente zu hinterfragen war die Leistung der Sophisten dieser Zeit. Als Sophisten wurden ursprünglich umherreisende Lehrer - vor allem der Rhetorik - bezeichnet. Deren Hauptvertreter waren Protagoras und Gorgias. Die Leistung der Sophisten wird vor allem in dreierlei gesehen:
  • Sie lenkten den Blick von der Natur auf den Menschen
  • Sie untersuchten ethische Maßstäbe mit Hilfe der Vernunft
  • Sie macht das Denken selbst zum Gegenstand des Denkens

(Kleine Weltgeschichte der Philosophie, Seite 147)

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  Protagoras 480-415

Gorgias 480-370

Dies war die Zeit Athens kultureller Blüte

Exkurs: Originaltext und Übersetzung aus Platons Dialog "Protagoras"

Sokrates ist im Wesentlichen durch Platons Dialoge überliefert und es ist schwer, die authentische Lehre des Sokrates herauszufiltern. Als gesichert aber gilt Sokrates` Methode, sein Gegenüber in Gesprächen in logische Fallen und Widersprüchlichkeiten zu verstricken. Dadurch erzwang er eine Anerkennung der Begrenztheit menschlicher Erkenntnis. Darin und in seiner Zuwendung zum Menschen weg von der unbelebten Natur steht Sokrates in der Tradition der Sophisten. Sokrates ist aber kein zerstörender Zweifler, sondern in seiner Lebensführung und in seinen Reden betont er die Bedeutung der Sittlichkeit. Eine "innere Stimme" (daimonion), leise aber beständig, leite ihn hin zur Gerechtigkeit. (Kleine Weltgeschichte der Philosophie, Seite 152-153)

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  Sokrates

Sokrates 470-399

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