Chronik einer Endomorphose,
14. Oktober 2000 Versicherungen dürfen erstmals Gentests verlangen In den "Aachener Nachrichten" vom 14. Oktober 2000 stand ein recht knapper Artikel darüber, daß in Großbritannien erstmals Versicherungen von Kunden zwangsweise Gentests verlangen dürfen. Ich weiß nicht mehr, ob es sich um Lebensversicherungen oder Krankenversicherungen handelte, das ist aber auch egal. Meiner Meinung nach stellt dies den Fall einer weiteren Hürde auf dem Weg zur ökonomisch diktierten Gestaltung menschlicher Lebewesen dar. Demnächst wird es wahrscheinlich eine Tariftabelle für verschiedene Genotypen geben:
Wie die Entwicklung in Island und Estland zeigt, ist man ja zur Zeit bestens daran bemüht, statistisch aussagekräftige Daten über den Zusammenhang zwischen Geneigenschaften und Krankheiten zu erhalten. Es ist ist nur eine Frage der Zeit, bis Versicherungen dazu in der Lage sein werden, entsprechende Tariftabellen anbieten zu können. Und wie der Artikel über die in England erlaubte Selektionen von Embryonen zeigt, züchtet man ja bereits heute gezielt bestimmte Merkmale in Menschen heraus. Und gibt es irgendwann einmal die Tariftabellen von Versicherungen, dann werden Eltern natürlich einen nachvollziehbaren Wunsch verspüren, möglichst gesunde Kinder zu "produzieren". Selbst wenn man noch nicht bald gezielt den Genstrang manipulieren können wird, so kann man jederzeit auf die bereits praktizierten Selektion von Embryonen zurückgreifen. In der Tat, der Damm gegen die ökonomisch motivierte Umgestaltung von Menschen bricht zur Zeit an vielen kleinen Stellen. Hiermit ist der Weg offen, Menschen nach den Bedürfnissen von Firmen oder Staaten zu "morphen". |