Projektideen
März 2003

   
[1] Intelligenter Konsum als Standortfaktor

Welche Rolle kommt dem Konsumenten hinsichtlich einer nachhaltigen Stärkung von Wirtschaftsstandorten zu?

Gängige Vorstellungen bzw. Äußerungen über die Leistungsfähigkeit von Volkswirtschaften fokussieren stark auf monetäre Faktoren: Lohnkosten, Steuern, Abgaben, Subventionen, Staatsquote, Zinspolitik, Konjunkturzyklen oder Inflationsraten. Konsum wird in der Regel vorwiegend als eine quantitativ zu maximierende Größe betrachtet.

Doch ist es nicht die Wahl des Konsumenten, welche maßgeblich darüber entscheidet, wieviel Geld in welche Branchen oder Unternehmen fließt? Und beeinflusst diese Wahl nicht maßgeblich das momentane Wohlergehen von Branchen und darüber auch indirekt deren Innovationspotenzial? Der Konsument kann zum Beispiel durch seine Wahl Produkte auf nationaler Ebene fördern die erst später auch auf internationaler Ebene begehrt werden. Das richtige Gespür des nationalen Konsumenten von Heute für die erfolgreichen Produkte des Weltmarktes von Morgen wäre somit ein beachtlicher Standortvorteil, käme doch die konsumfinanzierte Förderung von zum Beispiel neuen Technologien ihrer Wirkung nach einer erfolgreichen, staatlichen Nischenförderung durch Subventionen gleich.

In herkömmlichen Modellen von Marktwirtschaften wird jedoch diesem qualitativen Aspekt des Konsums eine eher geringe Bedeutung beigemessen.

Den Ansatz einer wissenschaftlichen Betrachtung könnten wirtschaftshistorische Untersuchungen zu Fallbeispielen über die Stärkung oder Schwächung von Zukunftsbranchen auf nationaler Ebene durch das Konsumverhalten nationaler Konsumenten liefern.

Aufbauend hierauf könnten Vorstellung einer lernenden oder intelligenten konsumentengesteuerten Ökonomie entwickelt werden.

Ausgehend von der Hypothese, dass das qualitative Konsumverhalten ein wichtiger Standortfaktor für Ökonomien ist, könnten weiterführende Fragen generiert werden:

  • Beeinflusst die Höhe von Gehältern das Wohl von Ökonomien besonders dann, wenn es große Unterschiede in dem richtigen Gespür für die Zukunft zwischen Produzenten und Konsumenten gibt?
  • Beeinflussen der Grad der Bildung, kulturelle Offenheit und zukunftsorientierte Verantwortung von Menschen den Erfolg einer Ökonomie vor allem dadurch, das der Konsument die Entwicklung zukunftsträchtiger Produkte fördert und über sein Konsumenverhalten ein günstiges internationales Klima schafft?
  • Wie könnte eine solche Art ökonomischer Steuerung durch Konsumenten gezielt gefördert werden?
  Eine Sammlung von Brainstorming--Ideen Weitere Projektideen aus dem Monat Februar 2003
[2] Ethische Grundhaltungen im interkulturellen Vergleich

Gibt es statistisch ausweisbare Unterschiede, wie verschiedene Kulturen klassische ethische Probleme handhaben?

  • Inwiefern beeinflusst der kulturelle Hintergrund die Bereitschafte einem Geiselnehmer Zugeständnisse zu machen?
  • Neigen unterschiedliche Kulturen auf unterschiedliche Weise zu quantifizierenden Betrachtungen von Leid und Ungerechtigkeit im Sinne eines Abwägens?
  • Welches Gewicht räumen verschiedene Kulturen der Rechtfertigung individuell begangen Unrechts zugusnten des Gemeinwohls ein?
  • Heiligt der Zweck dieMittel in unterschiedlichen Kulturen unterschiedlich stark?
  • Gibt es kulturell bedingte Unterschiede, präventive Gewalt als Form der Selbstverteidigung anzuerkennen?
  • Welche Akzeptan findet das Recht des Stärkeren in verschiedenen Kulturen?

Das Ergebnis der Untersuchung sollte über einzelfallbezogene Erkenntnisse hinausreichen und allgemeingültige Neigungen von Kulturen zu bestimmten ethischen Grundpositionen ausweisen.

   

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