Weder trieb jemand die Herde zur Weide, noch
geht selbst jemand vor die Tür, sondern
die einen spannen Flachs, die anderen dachten
sich Vogelnetze aus.Zwar freuten sich die
anderen Bauern und Ziegenhirten, daß sie für
kurze Zeit von
ihren Mühen befreit waren; Chloe und Daphnis
aber erinnerten sich daran wie sie sich
küssten, wie sie sich umarmten, wie sie zusammen
das Essen beschafften.
Sie verbrachten trübseelige Nächte und
warteten auf die frühlingshafte Jahreszeit, wie
auf eine Wiedergeburt vom Tode.
Leid bereitete der Ranzen aus dem sie
gemeinsam aßen und der Melkeimer aus dem
sie gemeinsam tranken.
Sie flehten die Nymphen sie zu erlösen vom
Übel und irgenwann einmal die Sonne zu zeigen.
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