Neuronen: viel Input wenig Output

   

Der wesentliche Grundbaustein von Gehirnen sind Neuronen, das heisst Nervenzellen. Die rund 10 Milliarden Neuronen eines menschlichen Gehirns weisen einen recht einheitlichen Bauplan auf:

  <= Neuronen als Grundbausteine

Eine Nervenzelle hat viele Eingänge  (unten) - aber nur einen Ausgang (oben)
Bauplan einer Nervenzelle

  Zur Animation links:

Schwarz: ein Neuron

Gelb: Chemo-elektrische Signale

Grau: Axonendigungen anderer Neuronen

Rot: Signalübertragung an einer Synapse mit Hilfe von Neurotransmittern

Der Zellkörper (Soma) der Nervenzelle ist oben schwarz dargestellt. Die unteren Verästelungen stellen Dendriten dar, das sind oftmals fein verästelte Informationsleitungen die Signale von anderen Neuronen empfangen und an den Zellkörper weiterleiten. Im Zellkörper wird die Fülle der einlaufenden Signale irgendwie (man weiß nicht wie) verarbeitet und zu einem ausgehenden Signal verdichtet: dieses Signal verlässt die Zelle über eine ausgehende Informationsleitung, das Axon, welches im Bild oben den zweigeteilten Ast darstellt, der nach oben wegführt. Über das sich beliebig fein verzweigende Axon kann das Signal an die Dendriten beliebig vieler anderer Neuronen verteilt werden. Wesentlich ist: aus beliebig vielen eingehenden Signalen von anderen Neuronen wird stets nur ein Signal erzeugt, welches aber an wiederum beliebig viele andere Neuronen weitergeleitet werden kann.   <= Neuronen verdichten oder reduzieren Informationen

11 kB Bild: Die Informationsreduktions eines Neurons im ModellDas Arbeitsprinzip eines Neurons als kleine Skizze

So ähnlich wie ein Neuron, dürften sich auch viele typische Büroarbeiter fühlen. Die Fülle eingehender Informationen sollen sie auf konkrete Aussagen verdichten und situationsgerecht an andere interessierte Mitarbeiter weiterleiten.

  <= Ein Büroarbeiter als Neuron

Gedanken über die Schwierigkeiten, den Nutzen einzelner Mitarbeiter zu beurteilenThemensprung: solche Arbeit kann leicht fehlinterpretiert werden.

Knowledge Work = Informationsverdichtung und -reduzierung?
Ein Büroarbeiter als Neuron

<= Berufsalltag: man redet den ganzen Tag um am Ende ein bloßes "Ja" oder "Nein" abgeben zu können: frustrierend aber nötig.

Zu "Georg Franck" liefern Suchmaschinen viele Treffer (Stand 2002)Suchtipp Internet: Georg Franck beschäftigt sich seit etwa 1989 mit der Aufmerksmakeit als knappe, zu verwaltende Ressource.

Als Beispiel stelle man sich einen Ingenieur einer Straßenbaufirma vor, der über die Einführung eines neuen Erdbaugerätetypen entscheiden soll. Der Ingenieur wird dazu eine große Menge von Information besorgen und gegeneinander abwägen. Dies entspricht den vielen eingehenden Signalen eines echten Neurons: All diese Information soll der Ingenieur möglichst auf die Aussage "ja" oder "nein" verdichten. Das Ergebnis wird er dann an die entsprechendenbetroffenen Abteilungen, Firmen oder Einzelpersonen weitergeben. Dies entspricht einem sich verzweigenden Axon.   <= konkretes Beispiel
=> Telefonate Soll Baufirma Geräte der Firma "Sunyatsu Ltd." kaufen?

=> Mensch erhält Informationen, verdichtet sie und sagt "ja" oder "nein" und leitet weiter an =>

=> Werkstatt
=> E-Mails
=> Vermerke => Einkauf
=> Sitzungen
=> Gespräche => Chef
=> Journale
=> Internet => Lieferant
=> Messe
=> Werbung => Lager
=> SMS
  17 kB Bild: Ein Ingenieur hat über Erdbaugerätetypen einer großen Baufirma zu entscheiden. Welches Erdbaugerät soll eine Baufirma kaufen: Beispiel für einen Büroarbeiter als Neuron

Ein Grundprinzip neuronaler Informationsverarbeitung ist die Informationsveredlung durch Reduktion. Wenn man sich also abends als Mitarbeiter einer Firma oftmals die Frage stellt, was man eigentlich den ganzen Tag über Produktives geleistet hat, so liegt die Antwort vielleicht darin, einlaufende Information sinnvoll und situationsgerecht reduziert und weitergegeben zu haben.

  <= Reduktion von Information als Standard-Arbeitsmodus

Noch ein Beispiel hierzu: Wir schreiben das Jahr 1997. Der Vorstandsassistent eines großen Bauunternehmens soll eine Tischvorlage bezüglich der Handhabung der zunehmend ernst zu nehmenden CE-Norm zur Zertifizierung von Erdbaugeräten erstellen. Die Tischvorlage soll verschiedene Szenarien aufzeigen und eingehen auf: rechtliche Konsequenzen verschiedener Handlungsweisen, die in der Branche sich herauskristallisierende Handhabung durch andere Firmen sowie die Kosten einer Durchführung von CE-Zertifizierungen im eigenen Haus.

  <= Noch ein Beispiel: CE-Normierung

Viel Input => wenig aber situationsgerechter Output
Mitarbeiter als organisationale Neuronen

   

Der Vorstandsassistent wird sich hierzu Informationen aus den Bereichen Strafrecht, Zivilrecht, Europarecht, Maschinenwesen, Elektrowesen sowie Ergonomie und Arbeitsschutz einholen. Mindestens. Darüber hinaus wird er Gespräche führen mit dem Betriebsrat, mit ehemaligen Studienkollegen die nun in anderen Firmen arbeiten und er wird in Managermagazinen und Fachzeitschriften relevante Beiträge suchen. Er tut das das alles, um letztendlich eine DIN A4 Seite mit prägnanten Handlungsempfehlungen für den Vorstand zu füllen.

   
In dieser wesentlichen Funktion sind sich also biologische Neuronen und Büroarbeiter oder auch viele Manager ähnlich: beide Verarbeiten eine Fülle über verschiedene Kanäle eingehende Informationen, reduzieren diese irgendwie auf reduzierte Signale, die sie wiederum an verschiedene andere Empfänger weiterleiten. Man kann also von Menschen in diesem Sinne als "organisationale Neuronen" sprechen.   <= Fazit

   
Unternehmens als neuronal-psychische Intelligenzform: spekulative Gedanken Private Homepage über Quantenphysik, Religion, Weltprozess, neuronale Unternehmen, evolutionäre Ökonomie etc.
Neuronale Unternehmen Hobby-Philosophie
 

E-Mail Adresse
Kontakt