Die Memoiren des Prof. Hans:
Einführung

Prof. Hans in seiner bevorzugten Materialisierungsform (Avatar)

   
Im südpolaren Sommer des Jahres 1973 machte eine sowjetische Antarktisexpedition in der Nähe der 1957 errichteten Forschungsstation "Vostok" einen seltsamen Fund in der Tiefe des ewigen Eises.   Tagebuchartige Gedanken über die nächste Zukunft der MenschenKritik ökonomischer Mechanismen hinsichtlich der Life Sciences
Die Lage der sowjetischen Forschungsstation Vostok in der Antarktis. Zur Startseite...   Forschungssation Vostok:
  • Errichtet: 1957
  • Ort: 78°27'51"S 106°51'57"E
  • Höhe: ~3480m ü. NN
  • Mittlere Jahrestemperatur: -55°C
  • Eisdicke: ~3700m
  • Polartag: 21. Oktober bis 21. February
  • Polarnacht: 23. April - 21. August
In 1714m Teufe stieß der Meissel einer Kernbohreinrichtung auf einen vollkommen unvermuteten und sehr festen Gegenstand. Nähere Analysen zeigten eindeutig, dass es sich um eine Art gediegenes Metall handelte. Man hatte bestenfalls Steine als Drift fossiler Gletscher erwartet. Nicht aber Metall.    
Mit großem Aufwand und unter größter Geheimhaltung wurde nach mehreren Wochen ein zylindrisches Gefäß von der Größe einer Bierflasche geborgen. Der Inhalt bestand aus einem feinkörnigem Metallstaub der sich jeder chemischen, mineralogischen oder sonstigen Analyse widersetzte. Unerklärlich war auch die Form der Staubpartikel. Obwohl unterschiedlich groß zeigte jeder Partikel in einem isomorphen Magentfeld mit heterosphärischer Frequenzmodulation die gleiche Gestalt:

Die Gestalt des antarktischen Metallstaubes unter dem Mikroskop

   
Die Geologen, Mineralogen, Antarktologen und alle weiteren hinzugezogenen -logen waren ratlos. Weder Auflichtmikroskopie noch Durchlichtmikroskopie noch Röntgenbeugungsanalysen noch sonst etwas führten zu einer befriedigenden Antwort über die Natur des Stoffes. Der Staub bestand aus etwas das man am besten als Gold-Spinell umschreiben könnte. Die Atome schienen die gleiche Anzahl Protonen zu haben wie Gold, doch fehlten jegliche Neutronen. Ein Absurdität in sich. Und diese seltstamen Atome ordneten sich in Kristallen an die dem Korund ähnelten: in Spinellen. Da die Untersuchungsergebnisse in keine bestehenden wissenschaftlichen Kategorien eingeordnet werden konnten erlahmte bald das Interesse an dem Staub.    
So verschwand der seltsame Fund letztendlich im Archiv der Leningrader Militärakademie, unter deren Schirmherrschaft die wissenschaftliche Expedition stand. Man sprach seitdem stets nur von "der Flasche" (Butelka) und nach und nach geriet der Fund mit der Pensionierung der Beteiligten in Vergessenheit.    
Erst mit dem Ende des Kalten Krieges und der Öffnung der sowjetischen Archive erwachte das Interesse an der "Butelka" erneut. Einem jungen Geologie Studenten aus Uralsk fiel nämlich auf, dass die Flasche, die unbeachtet in der Nähe seines PC-Arbeitsplatzes offen herum stand, einen gewissen Einfluss auf die Arbeitsweise seines Rechners hatte. Man ging der Sache nach und binnen kürzester Zeit erschienen Dutzende von Veröffentlichungen in den rennomiertesten Wissenschaftsblättern.    
Ausreichend nahe an einem Rechner platziert vermochte der Staub nämlich plötzlich wie aus dem Nichts Inhalte auf Monitore zu projizieren. Zunächst erschienen bloße geometrische Muster, dann aber zeigten sich auch komplexe Farbvariationen sowie organische Strukturen. Dabei blieb es.    
Dieser Ablauf von einfachen geometrischen Mustern hin zu komplexen sich in Farben varriierenden und ständig veränderlichen organischen Strukturen wurde an jedem Rechner durchlaufen der zum ersten Mal mit dem Staub in Kontakt kam. Es zeigte sich auch, dass die Komplexität und die Geschwindigkeit der Metarmophosen auf dem Monitor in einem direkten Zusammenhang mit der Rechnerleistung stand. So also begann man, den Staub mit immer leistungsfähigeren Rechnern in Verbindung zu bringen.    
Interessanterweise konnte die Wirkung des Staubes auf siliziumbasierte Rechner durch Biotitisolatoren etwas abgeschwächt werden. Befand sich aber ein Chrysoberyll beliebiger Größe in der Nähe wurde die isolierende Wirkung des Biotits vollständig aufgehoben.    
Günstig wirkt sich aus, dass ein Staubkorn von nur wenigen Mikrometern Größe die gleiche Wirkung entfaltete wie die Gesamtheit des Staubes. Tausende einzelner Staubkörner konnten ohne substanziellen Verlust an verschiedenste Forscher in der ganzen Welt verschickt werden.    
Die Muster wurden schnell wissenschaftlich klassifiziert, archiviert und reproduziert, widersetzen sich aber beharrlich einer sinnvollen Deutung.    
Ein Durchbruch gelang erst als ein Computer-Freak namens Igor Perrierearriere vor Müdigkeit neben seinem Rechner einschlief. Der Hyper-Rechner stand gerade in Kontakt mit einem Staubpartikel und er befand sich bereits tief in der Phase der Variation höchstkomplexer organischer Gebilde.    
Perrierearriere litt in dieser Nacht an unsagbar scheußlichen Alpträumen. In der anschließenden psychiatrischen Behandlung beschrieb er unbeschreibliche Bewusstseinszustände und Emotionen. Aufgrund ständiger Versuche Perrierearrieres sich mit Metallnadeln und Drähten zu perforieren musste man den Studenten letztendlich zum eigenen Schutz in Sicherheitsgewahrsam nehmen.    
Man war einen Schritt weiter gekommen in der Suche nach dem Geheimnis der Flasche.    
Fortan wurden psychisch robuste Menschen in engsten räumlichen Kontakt mit dem Staub gebracht.    
Jene die nicht in der Irrenanstalt endeten berichteten Wundersames, zum Teil in unverständlichen Sprachen und Klangfolgen. Einige Grundmotive sind vielen Erzählungen und Handlungen (aber nicht allen) der Probanden gemeinsam:
  • Angst und Widerwillen vor dem eigenen Körper, panischer Drang den eigenen Körper zu verlassen
  • Starker, manischer Drang sich mit Drähten zu perforieren oder Drähte durch den eigenen Körper hindurch zu verlegen
  • Wiederholtes Gerede von einem gewissen "Prof. Hans". Manche Probanden identifizierten sich mit dieser Person, andere redeten über ihn in der dritten Person (singular und plural!).
   
Die wissenschaftliche Lehrmeinung hält es heute für nicht mehr ausgeschlossen, dass der Staub eine Art interaktiven Datenträger einer fremden Intelligenz darstellt. Manches deutet darauf hin, dass sich der Inhalt des Staubes zu verändern vermag. Je höher die Intelligenz ist, mit der der Saub in Kontakt gerät, desto aussagekräftiger werden die erzeugten Sinnesgebilde.    
Führende Physiker bringen eine Theorie ins Spiel dernach der Staub eine Art Schnittstelle zu einer uns verborgenen Welt jenseits des quantenphysikalischen Zufalles darstellen könnte. Seriöse Wissenschaft und wilde Spekulation sind allerdings nicht mehr eindeutig voneinander zu trennen, wie beispielhafte Stichworte aus einigen Veröffentlichungen andeuten:
  • Quantenfeldmodulation
  • Probabilistische Resonanz
  • Intertisierung des Zufalls
  • Psychogene Software (DigiPsych)
  • Zeitresistente Temporaldilatation
  • Retrokausale Psycho-Physik
  • Intrapersonale Objektivität
  • Subtetroide Spinellprogrammierung
   
Auf diesen Seiten sind verschiedene Aufzeichnungen einiger Menschen und Maschinen zusammengetragen, aus deren Kommentare man einigermaßen sinnvolle Teilinformationen extrahieren konnte.    
Augenscheinlicherweise scheint der "Autor" des Staubes mit dem Namen "Prof. Hans" wiedergegeben worden zu sein. Es ist vollkommen offen, ob es sich hierbei um einen realen Menschen, ein sonstiges Wesen oder eine fiktive Figur handelt. Kurioserweise spricht dieser Prof. Hans weitgehend in der Vergangenheit und bezieht sich dabei auf Ereignisse, von unserer jetzigen Gegenwart aus gesehen in nächster Zukunft stattfinden könnten.    
Man muss bei der Interpretation der Daten allerdings in Rechnung stellen, dass es nur spärliche direkte Aufzeichnungen der Staubdaten über Rechner oder sonstige Hardware gibt. Die meisten Schilderungen stammen von Menschen, die gezielt mit dem Staub in Kontakt gebracht worden sind.    

   
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