Orbitalexpirator & Klimawandel
IP/EP-Nr.: 33.18/49711


   
Nicht selten fanden sich unter den Aufzeichnungen auch mehr oder minder konkrete Beschreibungen abstruser technischer Konstrukte oder Verfahren. Die nachfolgend wiedergegebene Beschreibung einer Art planetarer Wasserentsorgung zur Milderung der Folgen irgendeines Klimawandels ist ein gutes Beispiel. Die Beschreibung wurde durch einen handelsüblichen T9-er Computer der Firma GLifeX erzeugt, nachdem die peripheren Konduktorplatten mit einigen Nanogramm des antarktischen Staubes dotiert worden waren. Es sei noch angemerkt, dass in den hybriden Archiven unserer Historiker keinerlei Aufzeichnungen über Pläne gefunden wurden, ein solches Gebilde jemals zu errichten. Hier nun die Originaldatei wie sie von dem T9-er Computer erzeugt wurde:   Ein geheimnisvoller Staub induziert Halluzinationen in Computern und MenschenZum Hintergrund: Der antarktische Staub als psychoaktive Wissensvermittlung: die Memoiren des Prof. Hans
     
Würde alles Eis der Erde schmelzen und würde sich das Wasser infolge einer Erwärmung um einige Grad Celsius ausdehnen, so stüge der Wasserspiegel auf Erden um zig Dezimeter.   <= Meeresspiegel steigt an
Ein solcher Zustand aber will nicht geduldet sein. Als Gegenmaßnahme sei die folgende einfach zu besorgende Kontermaßnahme empfohlen.   <= Gegenmaßnahmen
Man leite einfach das überschüssige Wasser durch ein Rohr in den Weltenraum ab und sei damit der Last entledigt.   <= Wasser in den Weltraum pusten

Eine ähnlich absurde Idee: Fusionsreaktoren verdampfen Hochwässer

Schemaskizze des Orbitalexpirators (Müller-Spucker)

<= Schemaskizze Orbitalexpirator

A: Fundament
B: Expiratorrohr
C: Entsorgtes Wasser
D: Vakuuminjektor
E: Coreolis-Kompensator

Das Rohr wird ohne viel Aufhebens in den polynesischen Korallenstöcken [A]verankert. Eine ausreichende Anzahl wurzelhafter Zuläufe dient en passant als solides Fundament.   <= Rohrverankerung
Das Rohr [B] reicht tüchtig weit in den Weltenraum hinein, wo es das hypokristallin gefrorene Wasser über einen Sublimationsexpirator (sogenannte Walter-Düse) mit hoher Velozität und auf Nimmerwiedersehen in den Äther bläst.   <= Nutzen
Problem Nummer eins: Der Säulendruck der erdhaftigen Wässer. Unterhalb der kritischen Mohorentschko-Höhe überwiegt die Schwerkraft gegenüber der Fliehkraft, infolgewovon das Wasser dem Drang unterliegt, zur Erdoberfläche zurück zu fallen. Oberhalb der Mohorentschko-Höhe aber drängt`s das Wasser infolge der Fliehkraft schon zu tun was es soll, nämlich nach oben zu kommen. Und weil das so ist, entsteht als Flimmerphase um die Mohorentschko-Höhe herum ein ganz vernünftiger Unterdruck. Und der zieht das Wasser drunter mit hochwärts. Und eigentlich könnte das so weitergehen bis zur Wassseroberfläche ganz unten. Aber das Wasser was unten dran hängt ist doch zu schwer dafür, dass das so einfach ginge. Deshalb gibt`s an verschiedenen Stellen die Vakuum-Injektoren [E]. Die blasen hochreines und höchstverdichtetes Vakuum in die Röhre ein. So wie warme Luft in kalter Luft aufsteigen will weil sie leichter ist als die kalte Luft drumherum, so will das Vakuum in der Röhre aufsteigen, weil es leichter ist als das Wasser. Aber das Vakuum kommt an dem Wasser nicht so leicht vorbei um sich nach oben zu mogeln. Weil nämlich das Wasser da schon gut gefroren ist und deshalb für`s Vakuum schon ziemlich undurchlässig ist. Also schiebt das Vakuum das Wasser vor sich her nach oben. Und natürlich unterliegt das Vakuum selbst auch der Fliehkraft, was nochmals ein`s drauftut in der nötigen Wirkung. Den ewigen Zweiflern sei gleich gesagt, dass Kavitation schon lange kein Thema mehr ist seit`s Materialien mit implosionsdämpfender Remaneszenzbeschichtung gibt.   <= Auftrieb
Problem Nummer zwei: Diffusionsverluste. Da ja die Hochdrückerei der Wässer bis über die Mohorentschko-Höhe mit Unterstützung der aufsteigenden Vakuumblasen von sich geht ist es notwendend, dass das Expiratorrohr dicht hält und das Vakuum nicht raus lässt. Man bedenke an dieser Stelle eingedächtig, dass ein Kubikmeter hochverdichtetes Vakuum so viel kosten tut wie ein ganzer Bernoulli-Taumler! Und man weiss ja, wie flugs Wasserstoff durch Stahlrohre flitschen tut wenn man`s nur lässt. Und Vakuum ist noch viel flüchtiger als so ein Wasserstoff. Wer nun aber auf dem Laufenden geblieben ist mit den Forschereien der letzten Dekaden, der weiß wohl, dass es heute Rohrauskleindungen aus feinstem Quantenschaum gibt, durch die noch nicht einmal ein Antikörper käme.   <= Rohrdichtigkeit
Problem Nummer drei: Die Coreolis-Kraft. Das Wasser aus den äquatornahen Sammelgebieten Polynesiens hat eine Bahnvelozität von, sagen wir einmal 1669 Tausendmetern pro Sekunde. Aber schon in nur 100 Tausendmetern Höhe hat`s eine solche Velozität von 1682 Tausendmetern pro Sekunde nötig um im Rohr zu bleiben. Die Beschleunigerei auf dem Weg nach oben muss von der westwärtigen Rohrwand geleistet werden, was die natürlich Richtung Westen drücken will (actio gleich reactio greift da). Also braucht`s entweder ein ganz fest gebautes Rohr mit sehr, sehr gutem Fundament. Oder aber - und so wird es gemacht - man presst die nötigen Kräfte zur ostwärtigen Beschleunigerei des Wasser über aktiv angetriebene Satelliten ein, die Coreolis-Kompensatoren [E] eben. Deren Antrieb ist mit den heute in Reife zur Verfügung stehenden Schmelzkatapulten weder ein Problem der Technick noch des Geldes. Diese Satelliten sind die zur Zeit in den Gazetten vielbedeugten "Rohrkeuler" und der Börsenspezies liebstes Kind.   <= Coreoliskraft
Als diese Pläne unter den Leuten bekannt wurden gab`s natürlich großes Rumgejauchze unter den Küstenvölkern. Denn denen geht`s jetzt wieder gut, seit sie nicht mehr fürchten müssen von den auseinanderquellenden Meeren und Ozeanen verschluckt zu werden. Denn haben wollte die ja keiner und da wussten sie halt nicht wohin. Na, bezahlen müssen sie den Wasserbläser zwar, aber das ist billiger und komfortöser als auf flottierenden Städten wohnen zu müssen, wenn sie eben bleiben können wo sie jetzt schon sind.   <= Küstenvölker erleichtert
     
An dieser Stelle endet die Aufzeichnung. Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass es niemals solche Pläne gegeben zu haben scheint. Auch ist keine Periode der Geschichte bekannt, in der das oben anzutreffende Deutsch verwendet wurde, auch nicht als lokaler Dialekt. Dies gibt natürlich jenen Interpretatoren des Staubes Auftrieb, die in den staubinduzierten Berichten eher Konstruktionen einer Phantasie als Dokumentationen von Wahrheiten sehen. Wir aber archivieren die Dinge so, wie sie anfallen und enthalten uns eines Kommentars.   <= Schluss

   
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