Norddeutschland und Klimawandel
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Die untenstehende Aufzeichnung entstammt den Fingern eines 69-jährigen Industriearbeiters aus Papenburg (Emsland). Der Mann hatte sich freiwillig gemeldet, um sich den Wirkungen des Staubes auszusetzen. Er habe, so seine Angaben, schon seit Wochen lucide Träume und verspüre einen Drang, Zeugnis geben zu dürfen. Der Proband wurde für einige Stunden neben einen üblichen Behälter mit dem psychogenen, antarktischen Staub gesetzt und begann dann mit ruhigem Rhythmus auf einem Computer die nachfolgend wiedergegebene Aufzeichnung anzufertigen. Die Analyse seiner Hirnaktivitäten zeigte die typischen Symptome des Einflusses des Staubes. Hier beginnt nun die Originalaufzeichnung des Probanden:   Ein geheimnisvoller Staub induziert Halluzinationen in Computern und MenschenZum Hintergrund: Der antarktische Staub als psychoaktive Wissensvermittlung: die Memoiren des Prof. Hans
     
Weder Worte wie Geschmacklosigkeit, Zynismus, Profitverblendung oder Gier vermögen das schändliche Treiben ganzer Heerscharen dubioser Immobilienberater zu charakterisieren, welche aus den Ängsten der Leute vor einem Meeresspiegelanstieg Kapital zu schlagen suchten. Es ist Prof. Hans nicht hoch genug anzurechnen, dass er dem Ganzen einen Riegel vorschob und die Sache wieder in die Bahnen der Vernunft lenkte.   <= Immobilienberater
Zum Ende der prä-eu-biotischen Ära wurde viel über die Möglichkeiten und Folgen eines weiteren Klimawandels spekuliert. Während aber Politik, Wirtschaft und Wissenschaft mit Recht zu Ruhe und Besonnenheit mahnten, schürten zweifelhafte Schattenfiguren die Ängste der Menschen, um daraus Profit zu schlagen.   <= Ängste schüren
Scheinbar seriöse Studien sollten zeigen, dass schon bald, in weniger als 10 oder 20 Jahren, mit einem Anstieg des Meeresspiegels zu rechnen sei und ein Halten der norddeutschen Tiefebene vielleicht technisch machbar aber finanziell nicht "darstellbar" sei. Ja, dieses Wort aus dem Jargon von Konzernmanagern wurde tatsächlich verwendet. Welch ein Zynismus in sich! Es tauchten auf einmal pseudo-wissenschaftliche Studien, Bücher und sogar Atlanten auf, welche die Folgen des Wasseranstieges unter das Volk brachten:   <= Meeresspiegelanstieg

Eine andere Phantasie über Norddeutschland: das neuronale Wattenmeer

Eine typische Karte zur Täuschung von Immobilienanlegern

<= Die Küstenlinie Norddeutschlands nach einem Anstieg des Meeresspiegels
Landkarten wie die obige waren schon bald der Auslöser hitziger Debatten und Gespräche in Talkshows, Kneipen, Instituten und Unternehmenszentralen. In einem Klima der Hysterie blüht aber gerne auch die Euphorie der Profiteure. Mit kaltem Kalkül inszenierten solche über Jahre hinweg ein verabscheuungswürdiges Spektakel niederster Gewinnsucht.   <= Hysterie und Euphorie
Gutgläubigen Immobilienanlegern wurden traumhafte Renditen versprochen, wenn sie nur heute in die Toplagen von morgen investierten. Manche hart ersparte Rente ging so verloren! Gelockt wurde mit Schlagzeilen in der Boulevardpresse, mit Anzeigen in rennommierten Wochenzeitungen und Werbespots im Fernsehen. Hier ist nur eine kleine Auswahl der damals üblichen Rattenfängereien:   <= Werbung
  • 25.000 m² Hafengelände in Düren zu verkaufen: Rur wird zur Tiefseerinne ausgebaggert
  • Nordhornerey - das neue Sylt: Kaufen Sie heute Ihre Villa mit Meeresblick
  • Geplanter Neubau von Seedeichen entlang der Linie Lingen-Vechta lässt Kies-, Klei- und Sandgruben in der Region boomen. Ein Geheimtipp unter Kapitalanlegern
  • Nemostad: Niederländischer Großinvestor plant untermeerische Erlebnislandschaft um Hamburger Binnenalster
  • Nederpark: In Enschede soll die untergegangene niederländische Kultur in einem Freiluftmuseum am Leben erhalten werden. Kooperationsvertrag mit Zuid-Limburg bereits unterzeichnet.
  • Projekt Chalkidike: Die Halbinsel nordwestlich von Vechta soll griechischer Mönchsrepublik nachempfunden werden - der Life-Style-Knüller für das kommende Dezennium
  • Meeresbergbau: Rheinische Braunkohlenbergwerke sollen weiter mit Saugbaggern explotiert werden: Meeresingenieure haben goldene Zukunft
  • Investoren für Marina auf Scharmbeckerooge gesucht...
  • Salvaging Firmen - Ein Geheimtipp an der Börse: wer heute in meerestechnisch spezialisierte Bergungsfirmen investiert ist morgen Millionär...
  <= Schamlose Angebote
Und so weiter und so weiter. Man fragt sich, warum nicht rechtlich gegen die Verfasser solcher Zeilen vorgegangen werden konnte! Unsere Historiker graust es noch heute, sich mit diesen Auswüchsen zu beschäftigen.   <= Rechtliche Schritte
Dem Faß den Boden ausgeschlagen hat aber die folgende Episode. Eine bekannte Betrügerbande, die zum Beispiel immer wieder mit Kriegsgewinnlereien für Schlagzeilen gesorgt hatte, zog über eine Mittelsfirma ganze Retortenstädte und Stadtrandsiedlungen für die zu erwartenden Klimaflüchtlinge aus den künstennahen Regionen Mitteleuropas hoch. Da standen dann in Schlesien, im Sauerland, im Harz und in der Wallonie abertausende von Wohnungen, die vielleicht einmal in 10, 20 oder 30 Jahren bezogen werden sollten - oder aber auch nie! Milliardensummen verschlangen diese Projekte und die Anleger, vor allem Einzelpersonen mit geringen sonstigen Ersparnissen, hingen auf Gedeih und Verderb vom Erfolg der Projekte ab. So kam es, dass eine bekannte deutsche Zeitung einmal vorrechnete, welche Gewinnverluste ein Ausbleiben des Klimawandels verursachen würde! Und sogleich vernahm man auch die Stimmen aus gewissen politischen Nischen, dass es dem Kleinen Mann nicht zuzumuten sei, auf seine Rendite zu verzichten, indem man jetzt noch klimaschützende Maßnahmen unterstütze. Gewisse Industrieverbände bekräftigten die Forderung sogleich mit "objektiven Zahlen" und "erst einmal ganz nüchternen Fakten". Andere Stimmen, kaum honoriger in ihren Absichten als die nächsten Wahlen zu gewinnen, schlugen nationale Entschädigungsfonds vor. Derweil saßen die Drahtzieher des Schwindels schon längst auf den Bermudas und lachten über die inzwischen eilig gestellten Auslieferungsanträge.   <= Unbeschreiblicher Zynismus: Klimawandel sichert Rendite!
     
An dieser Stelle legte der Proband seine Arme nieder und blickte erschöpft aber zufrieden in die Runde der Experimentatoren. Der Verweis auf Stadt- und Landnamen lässt einen eindeutigen Bezug zu einer bestimmten Ära der Geschichte zu, doch gibt es keine bekannten Aufzeichnungen darüber, dass im Zusammenhang mit dem damals befürchteten Klimawandel tatsächlich die oben beschriebenen Exzesse in großem Rahmen auftraten. Ein weiteres Mal muss man davon ausgehen, dass der antarktische Staub eher Produkte der Phantasie als Abbilder einer Realität provoziert.   <= Schluss

   
Prof. Hans: eine Phantasie
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