Die wundersamen Erinnerungen des Prof. Hans:
biotronic mining etc. |
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Der nachfolgende Text wurde von einem 14-jährigen Inuit aus Ostgrönland erzählt. Kurioserweise benutzte der Inuit dabei einen jakutischen Dialekt, den er ganz sicher niemals zuvor gehört hatte. Noch kurioser war die Tatsache, dass er dabei alle jakutischen Wörter die mit einem k-Laut begannen ohne jegliche Unterbrechung des Redeflusses ins Englische übersetzte. Hier nun die Erzählung in der offiziellen Übersetzung des Institutes für angewandte Myogänotik: | Zum Hintergrund: der mysteriöse, psychogene Staub aus der Antarktis | |
Die Epidemie des "biotronic
mining" wurde aber nicht nur von
weltentrückten Genies, leichtgläubigen Halbgebildeten,
profitheischenden Spekulanten, arbeitstollen Ingenieuren
und sonstigen idealistischen Schwärmern der
prä-biotischen ökonomischen Ära getragen. Nein, es gab auch skrupellose Scharlatane die nur an ihren eigenen Vorteil dachten und sich einen Dreck um den Schaden kümmerten, den sie damit anrichteten. Mit aufwändig inszenierten Börsengängen ergaunerten sie sich das Vertrauen von Banken und Kleinverdienern gleichermaßen. Die wildesten Konzepte wurden in den beliebten Wissenschafts- und Techniksendungen im Fernsehen als seriöse biotronische Evolution verkauft. Renommierte Wissenschaftler und sogar ganze Institute wurden mit Forschungs- und Entwicklungsaufträgen vereinnahmt und bald priesen die angesehensten Autoritäten aller nur erdenklichen Fachdsziplinen jedes auch noch so abstruse Projekt als Pilotrealisierung einer bahnbrechenden Schlüsseltechnologie, ein Geheimtipp für millionen betäubter Medienkonsumenten an. Ein gewiefter Schauspieler konnte sich schnell den Ruf eines Leonardo da Vinci des 21. Jahrhunderts aneignen. Milliarden und Abermilliarden an Kapital wurden in wahnwitzigen Großprojekten vernichtet. |
Bilderarchiv: Gifs und Animationen Kritisches Tagebuch über die Entwicklung der Robotik, Life-Sciences und Computertechnologie |
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Ein besonders
bemerkenswertes Beispiel der damals als
"Pfiffigkeit" gefeierten Bösartigkeit und
Hinterlist von Wirtschaftskriminellen ist die Geschichte
einer vermeintlichen Revolution im Berg- und Tunnelbau.
Der "Erzwurm"
brachte so manchen Anleger um all sein Erspartes, gab
viele Techniker der Lächerlichkeit preis und kostete so
manchen Direktor seine Stelle.
Der ganze Schwindel beruhte auf einer billigen Täuschung. Über Nacht tauchten überall in der ökonomisierten Welt Plakate mit der Skizze eines Regenwurmes auf, der sich durch das Erdreich frisst und so ein riesiges Tunnelsystem erzeugt. Darüber prangte groß die Überschrift: "Das Geheimnis der Erdwürmer: endlich gelüftet". Das Plakat war angereichert mit zweifelhaften Computerzeichnungen von Tunnelbohrmaschinen, einfachen Schemaskizzen, unerklärlichen Maschinen und nebulösen Wortgebilden wie: "retroverse Kompaktion" Es wurde mit allen Tricks der kommerziellen Suggestion der Eindruck der Selbstverständlichkeit eines Geheimnisses um die Wühltätigkeit des gemeinen Regenwurmes erzeugt. Wie, so die perfide Frage, kann es denn sein, dass ein Wurm sich durchs Erdreich frisst, ohne seine geschaffenen Gänge im selben Augenblick wieder zu verstopfen? Wo schiebt er denn das gelöste, aufgelockerte Material hin?
Schlagworte wie "Auflockerungsfaktor", "Schüttdichte" und "Startröhre", gespickt mit simpelsten Formeln in griechischen Lettern verliehen dem billigen Blendwerk erfolgreich den Schein wissenschaftlicher Seriosität. Die Weitsicht der gewissenlosen Macher dieses Skandals wird dadurch bezeugt, dass zeitgleich mit den Plakaten auch Stoffregenwürmer in Kinderläden auftauchten. In den Kinos lief "Regi der Regenwurm", ein Dauerbrenner für Kinder im Grundschulalter. Im Internet tauchten wie aus dem Nichts massenhaft Filme, Witze und allerlei Wissenswertes über Regenwürmer auf. Diese geschickt choreographierte Masseneuphorie übertraf alles bis dahin Dagewesene. Das erwünschte Endresultat war, dass alle Welt von der Existenz eines grabtechnischen Mysteriums der Regenwürmer ausging, als sei dies die allergrößte Selbstverständlichkeit seit dem Urknall. Dabei hätte ein Blick in jedes Tierlexikon genügt, um zu zeigen, dass es gar kein Geheimnis gab. Jeder Hobbygärtner hätte das Rästel sofort gelüftet und den Schwindel entlarvt, hätte man ihn denn nur gefragt. Hätte - und nicht hat! Dieser kollektive Rückfall in die intellektuelle Blindheit einer autoritätsverhafteten Scholastik längst vergangener Jahrhunderte dient heute als Lehrbuchexempel für das soziologische Phänomen induzierter kollektiver Massenillusion. Binnen kürzester Zeit gelang es einer neugegründeten Aktiengesellschaft mit dem Namen "Roboworm Inc." unerhörte Kapitalmengen zu mobilisieren. Über Jahre hinweg wurde die Öffentlichkeit mit immer neuen Prototypen, Funktionserläuterungen, Interviews, wissenschaftlichen Beiträgen, Feldexperimenten und derlei mehr in dem Glauben gehalten, dass binnen kürzester Zeit der Tiefbau durch die Einführung der Röhrenbauwürmer revolutioniert werden würde und die Anleger utopische Renditen würden einstreichen können. Die Ernüchterung war so unvermeidlich wie schmerzhaft. Selbstmorde, Massenkonkurse und sogar Staatskrisen waren die logische Schlussfolgerung. Ja es wurde sogar die Tauglichkeit des ökonomischen Prinzips selbst in Frage gestellt. Die Staaten der Erde sollten Entschädigungsfonds für die geprellten Anleger einrichten und die betroffenen Firmen über Jahre hinweg mit Subventionen sanieren! |
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In die gleiche Kategorie
gehört die kurzlebige Episode der Tagebauspinnen:
Ein nicht gerade besonders einfallsreicher Ingenieur bemerkte einmal, dass jegliche Technik zur Gewinnung von Rohstoffen in Tagebauen seit viel zu langer Zeit keinen Technologiesprung mehr erlebt habe. Als ob dies unbedingt ein Nachteil sein müsse! Ha. Dieser Pfiffikus nun überzeugte Fachleute und Laien gleichermaßen, dass alle Kostenprobleme in Tagebauen gelöst seien, wenn die Arbeitsschritte Gewinnen und Transportieren in einem Gerät vereinigt seien (so der vermeintlich ganz neue Gedankenansatz).
Und natürlich hatte er auch gleich die Lösung parat. Die Historiker streiten sich darüber, ob diese Person aus eigener Inititiative handelte oder bloß der Strohmann desjenigen Unternehmens war, welche sich mit der hirnrissigen Idee von Tagebauspinnen ein ansehnliches Finanzimperium aufbauen konnte.
Gutgläubige Mitläufer dachten bereits darüber nach, die gesamte Aufbereitung:
ins Innere der Spinnen zu verlegen und diese auch gleich den Transport bis zum Kunden übernehmen zu lassen. Aber dies war eines der anspruchsvolleren Beispiele. |
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Zum moralischen
Bodensatz der prä-biotischen Ökonomie
zählten eine ganze Reihe verkrachter Existenzen die
immer wieder den Mythos des Perpetuum Mobile zu barer
Münze zu machen verstanden. Da wurden
Restwärmeverwerter mit einem versteckten Wirkungsgrad
größer Eins angeboten, es gab "Wärmepumpen"
die Energie aus dem Quantenschaum
absaugen können sollten. Und es wurden Supraleiter in denen Positronen statt Elektronen fließen sollten angeboten. Selbstverständlich führte die Verwendung von Antimaterie auch zu einer Umkehr des Ohmschen Gesetzes: der elektrische Widerstand war weder positiv noch Null; er wurde negativ was ganz einfach einer unerschöpflichen Energiequelle entspräche. Auch die Gewinnung elektrischer Energie durch die sogenannte "Kaltdampfkondensation mit rückwirkender Vorlauferhitzung im halboffenen Carnotprozess" ist kein besonderes Ruhmesblatt in der Geschichte unserer Zivilisation. Recht schnell entlarvt hingegen wurde das Vorhaben, geostationäre Polsatelliten quasi Ortsfest über dem Nord- und Südpol zu platzieren, um so die atmosphärischen Abläufe im Zusammenhang mit den Ozonlöchern besser überwachen zu können. Die Idee schien einfach: Ein schnell rotierender Körper widersetzt sich mit einer gewissen Trägheit dem Versuch, seine Rotationsebene zu ändern. Also, so der vorschnelle Schluß, bräuchte man doch nur einen ausreichend schweren und schnell rotierenden Körper im Inneren eines Satelliten zu platzieren und dieser Satellit würde dann seine Lage nicht mehr verändern. Eine Rechnung zeigte, dass ein Ring mit 2m Durchmesser und einer Masse von 10kg mit 30.000Hz in etwa die Energie besäße wie ein Auto mit sechsfacher Schallgeschwindigkeit. Das Problem sei ausschließlich in der Vermeidung kleinster Unwuchten in dem Metallring zu sehen. Als Werkstoff für den Ring komme nur gediegenes Gold mit Ferberiteinlagerungen in Frage. Diese Goldvariante komme allerdings ausschließlich in der Mellow Creek Formation des Grünsteingürtels von Timberton Lake vor. Mit der gleichen Logik hätte man argumentieren können, dass sich Eier in flüssiger Luft kochen ließen, wenn diese zu sieden begänne! Kaum minder grotesk war die Absicht, durch gewaltige Drücke die blaue Farbe aus der Luft oder dem Wasser zu extrahieren. Diese Farbe sollte als Anstrich für Tarnkappenbomber dienen und das Militär erzwang die Verschwendung nicht geringer Summen in das Projekt. Einen erstaunlichen wirtschaftlichen Erfolg erzielte zunächst der "ChatGenerator" Dieses Produkt konnte beliebige Gespräche realer Menschen eigenständig am Leben erhalten, steuern oder sogar erzeugen. Erst massive Protestaktionen der "Safe the Humans League" zwangen den Hersteller GLifeX das Produkt wieder vom Markt zu nehmen. Solche und ähnliche Produkte hielten sich genauso hartnäckig am Markt wie Horoskope, Biorythmusanalysen, noch weissere Weissmacher oder Bücher zur Mobilisierung der 99% ungenutzter Hirnkapazität. Wer weiß heute, welchen Schaden diese 99% bei einer erfolreichen Mobilisierung angerichtet hätten! |
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Waren
diese windigen Geschäftspraktiken noch lästig aber
harmlos, so kann man auf die Initiatoren der fatalen
Modeerscheinung des biotic-reengineering
nur mit Abscheu und Unverständnis zurückblicken.
Ihresgleichen hatten es unsere Vorfahren zu verdanken,
dass alle Küstenlinien, Häfen und Flüsse der
nördlichen mittleren Breiten Amerikas, Europas und
Asiens mit agressiv wuchernden Mangroven zuwuchsen.
Kurzfristig brach der gesamte See- und
Binnenschiffsverkehr zusammen. Energie- und
Nahrungsmittelknappheit waren die Folge. Es mussten
kurzfristig Luftbrücken zur Versorgung der Bevölkerung
mit Schüttgütern eingerichtet werden! Begonnen hatte alles als ein vermeintlich todsicheres Projekt zur Landgewinnung und Küstensicherung in irgendeinem nordamerikanischen Landstrich. Gentechnisch angepasste Mangroven sollten die Wattflächen besiedeln, die Strömungsgeschwindigkeit dort herabsetzen und so zu einer erhöhten Ablagerung von Sand und Schlick führen. Die Pflanze war so ge-designt, dass sie einen Mindestsalzgehalt im Wasser zum Überleben benötigt. Dies sollte die unerwünschte Besiedlung von Flussmündungen oder gar von Süßwasserflächen wirkungsvoll verhindern.
Nun denn, man musste damals viel Lehrgeld für die Erkenntnis bezahlen, dass es nicht nur Computer-Hacker sondern wohl auch schon die ersten "Gen-Hacker" gab. Es gelang letztenldlich einen 13jährigen Schüler aus Hamburg für die geringfügige aber folgenschwere Änderung der Erbinformation der Pflanze ausfindig zu machen. Aber wem half das? Tausende von Aktionären der "Mangrovia-Earth-for-Fun-AG" sahen ihre Investitionen in endlosen Prozessen um Schadensersatzforderungen dahinschwinden. Der einzige Profiteur war letzendlich der schuldige Schüler: er wurde zum Hauptdarsteller in einem Hollywood-Kassenschlager und strich Millionen an Gage ein. |
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Der Wattmangrove ebenbürtig
waren die "fliegenden
Pilze von Burundi". Es mag
rückblickend als eines der großen Rätsel der Evolution
gelten, dass weder Pflanze noch Tier das Prinzip des
statischen Auftriebes in Luft erfanden. Umso verheerender
war es, als ein gewissenloser Doktorand im afrikanischen
Dschungel der Natur auf die Sprünge half.
Der Diplom-Komplexologe Irwin van Grommeldonk kreierte in langwierigen Experimenten einen Faulpilz, der seine todbringenden Sporen über Ballons über die ganze tropische Welt verbreitete. Der künstliche Pilz lebte in zwei Generation: als aerostatische Meduse und als sessiler Saprophyt. Zunächst befiel der Pilz eine intakte Pflanzengemeinschaft und überzog diese mit einem licht- und luftdurchlässigen Film. War der Film flächendeckend und dicht genug, so wandelte sich dessen Konsistenz binnnen weniger Minuten. Der Film wurde luft- und lichtundurchlässig. Das Schicksal der eingeschlossenen Pflanzen war besiegelt; sie vermoderten anaerob bei lebendigem Leibe. Dabei entstanden Faulgase, insbesondere CH4, die leichter waren als Luft. Diese Faulgase wölbten den Film an verschiedenen Stellen nach oben aus, wodurch zunächst blasenartige Gebilde entstanden, die sich dann als Ballons vom restlichen Film abschnürten und in die Lüfte erhoben, den satanischen Samen weiteren Verderbens mit sich tragend. Hundertausende von Quadratkilometern von Urwald aber auch urbaren Landes fielen diesem teuflischen Gewächs anheim bevor es mit Hilfe der phytologischen Thanatogenese unschädlich gemacht werden konnte. |
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Und wer zeichnete verantwortlich für jenes scheußliche Wesen welches man heute glücklicherweise nur noch in Zoos bewundern kann? Der "bärwatzige Saugbeisser" versetzte trozt seiner geringen Größe von nur wenigen Dezimetern ganze Städte in Angst und Schrecken. Eltern ließen ihre Kinder nicht mehr aus dem Haus, öffentliche Gebäude wurden mit speziellen Menschen-Schleusen versehen und manche Schulen und Kindergärten blieben für Wochen geschlossen. Als es den bärwatzigen Saugbeissern dank ihrer einprogrammierten Intelligenz zum räumlichen Denken in rohrartigen Strukturen gelang, durch Lüftungssysteme und Müllschlucker hindurch in private Wohnungen vorzudringen brach eine nationale Massenpanik aus. Die verantwortlichen Geningenieure zogen sich aus der Verantworung indem sie auf unvorhersehbare Mutationen verwiesen und der Steuerzahler zahlte wieder einmal die Zeche. | ||
Die Liste der skurrilen Auswüchse prä-biotischer Wirtschaftsformen füllt heute Myriaden von Neuronen unserer hybriden Archive. Und es wird noch so manche Dissertation zu schreiben sein um zu erklären, wie eine Weltökonomie für mehr als 700 Jahre mehr oder minder erfolgreich auf dem Prinzip bakteriell-kollektiver Intelligenz verharren konnte! | Evolutionäre Ökonomie: eine alternative Wirtschftsform mit Aktien als Genen | |