Die Bedeutung des Irrationalen in Platons Ideenlehre und in der Quantenphysik

Platon, 427 bis 347 v. Chr.: Hintergrundinformation über Platon und seine Zeit

Hausarbeit zum Proseminar

"Platons Ideenlehre"

Wintersemester 2000/2001

Institut für praktische Philosophie der RWTH Aachen

Angefertigt von: Gunter Heim

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Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung
  2. Platons wahre Ursache und der Begriff der Kausalität
  3. Platons wahre Ursache als Ideenwelt
  4. Die Unerreichbarkeit der Ideen
  5. Die Erkennbarkeit der Ideen
  6. Platons Aktualität: die Wiederkehr des Irrationalen in der Physik des 20. Jahrhunderts
  7. Der Verlust Kausalität in der Quantenphysik
  8. Der Verlust der Objektivität in der Quantenphysik
  9. Platonische Ideen und die Quantenphysik
  10. Platonische Ideen und die Quantenphysik: Roger Penrose
  11. Platonische Ideen und die Quantenphysik: Henry Stapp
  12. Platonische Ideen und die Quantenphysik: Karl Popper und John Eccles
  13. Fazit
  14. Literaturverzeichnis
  15. Endnoten

Einführung

Rein rational betrachtet, muss die metaphysische Letztbegründung des Seins irrational sein. Rational sei hier als objektiv nachvollziehbar, logisch konsistent und ontologisch sinnvoll deutbar verstanden. In einem Lexikon der Philosophie wird "irrationalal" unter anderem über den Verzicht auf "intersubjektive Nachvollziehbarkeit oder wissenschaftliche Nachprüfbarkeit" charakterisiert (1). Ein Grundpfeiler wissenschaftlicher Nachvollziehbarkeit ist aber das Kausalprinzip. Nur kausal determinierte Abläufe können einer rationalen Betrachtung unterzogen werden. Läßt sich also zeigen, dass ein Gedankengebäude objektive Nachvollziehbarkeit im Allgemeinen und das Kausalprinzip im Besonderen als uneingeschränkt geltende Prinzipien anzweifelt, so müssen eben diesem Gedankengebäude irrationale Elemente zugesprochen werden.

Eine Fülle verstreuter Zitate aus Platons Schriften lassen sich zu der These verdichten, dass Platon an einer solchermaßen rationalen Erkennbarkeit der letztendlichen Wahrheit zweifelte. Ob Platon dem uneingeschränkt zugestimmt hätte soll dahingestellt bleiben. Seine Schriften lassen keinen festen Standpunkt erkennen. Offensichtliche Widersprüche bleiben vielfach unkommentiert bestehen, das literarische Stilmittel der Selbstdistanzierung findet sich in vielen Passagen seiner Texte und für viele Argumente liefert Platon auch gleich die Widerlegung oder zumindest fundierte Zweifel.

Mir erscheint es deshalb müßig, in Platons Werk eine klare Aussage, eine Lehre im klassischen Sinn, zu suchen. Vielmehr führt Platon dem Leser anhand vieler Beispiele immer wieder vor, dass zunächst plausibel erscheinende Annahmen schnell zu Widersprüchen führen. Wie vor ihm die Sophisten und Sokrates gelingt es auch Platon, vor allem die Lückenhaftigkeit menschlichen Wissens, die Zweifelhaftigkeit der Erlangung sicherer Erkenntnis aufzuzeigen.

Welchen praktischen Nutzen also soll eine Beschäftigung mit Platon dann haben, wenn er letztendlich alles anzuzweifeln vermag? Der Nutzen liegt in Zweierlei. Zum Einen zwingt uns Platon zur Überdenkung scheinbar selbstverständlicher Grundmuster des Denkens. Er bietet Lehrstoff zur Schärfung des Denkens. Aber er erschöpft sich nicht in der bloßen Verfassung einer Sammlung logischer Denkaufgaben. Platon ist getrieben von der Suche nach einer Letztbegründung der erkennbaren Welt. Und hierin liegt der zweite praktische Nutzen: Platon strukturiert das weite Feld philosophischen Wissens seiner Zeit und unterwirft es einer kritischen Gesamtschau. Und er prüft es vor allem kritisch auf seine metaphysische Verwertbarkeit.

Wenn es Platon dabei gelingt aufzuzeigen wohinter sich die Letztbegründung nicht verbirgt, welche Gedanken nicht zu wahrer Erkenntnis führen, so leistet er ein gutes Stück Vorarbeit für seine Nachfolger. Er macht Sackgassen kenntlich und fokussiert die philophische Suche auf erfolgsversprechende Gebiete.

Und wenn sich in Platons Dialogen und Briefen Indizien für die Unzulänglichkeit menschlicher Logik und Vernunft finden lassen, so lässt dies nur zwei Schlussfolgerungen zu: Entweder man sucht die Wahrheit, die Letztbegründung, Gott außerhalb der Logik oder man überpüft die Logik gewissenhaft auf ihre Stimmigkeit.

Beide Wege wurden in den 2350 Jahren seit Platons Wirken begangen. Dass die heutige Wissenschaft noch keinen allgemein akzeptierten Gottesbeweis geliefert hat, noch die Möglichkeit eines solchen endgültigt widerlegen konnte, dass ontologische Fragestellungen in der modernen Quantenphysik wieder auf antike Paradoxien verweisen, dass Gödel und Wittgenstein, bisher ebenfall unwiderlegt, die Beschränktheit formaler Logiken bewiesen haben wollen, all dies spricht für die Aktualität der von Platon aufgeworfenen Zweifel.

In den folgenden Kapitel soll denn auch die Eingangsthese dieser Arbeit nicht bewiesen werden. Sie soll vielmehr als roter Faden durch Teile von Platons Schriften sowie Kernaussagen der Quantenphysik dienen.

Platons wahre Ursache und der Begriff der Kausalität

Ohne den Begriff der Kausalität selbst zu verwenden, trennt Platon seine Vorstellung einer letzten Antwort philosophischer Suche klar von diesem ab. Dies ist für die weitere Argumentation dieser Arbeit von grundlegender Bedeutung. Ich möchte deshalb zunächst zeigen, dass Platon die wesentlichen Eigenschaften des modernen, naturwissenschaftlichen Kausalitätsbegriffs bereits im Sinn hatte und die Annahme dessen uneingeschränkter Gültigkeit als unzureichend für eine metaphysische Letztbegründung verwarf.

Im Phaidon lässt Platon den von der Hinrichtung bedrohten Sokrates seinen philosophischen Lebensweg erzählen (2). Es soll hier nicht erörtert werden, ob Platon damit seinen eigenen Werdegang als Philosoph beschreibt oder nicht. Wichtig ist allein, dass an dieser Stelle klar eine auf Kausalität und Empirik gerichtete Betrachtung beschrieben und bewertet wird. Zunächst, in seiner Jugend, habe sich Sokrates um die Naturkunde bemüht. Diese böte die Aussicht "von jedem Ding die Ursache zu kennen und zu wissen, wodurch es entsteht und wodurch es vergeht. (3)" Die Beispiele welche Sokrates anführt würde man heute den empirischen Wissenschaften wie der Physiologie (4), der Psychologie (5), der Biologie (6) oder der Astronomie (7) zuordnen. Man kann annehmen, dass Platon mit der materialistisch-deterministischen Tradition antiker Philosophen vertraut war und die reduktionistischen Ansätze einer Welterklärung des Demokrit kannte.

Und auch der vermeintliche Beweis der Unsterblichkeit der Seele bringt deutlich zum Ausdruck, dass Platon in der Kategorie kausaler Abhängigkeiten denken konnte, wenn er schreibt: "...was aber anderes bewegt und von anderem bewegt wird, das zeigt in seiner Bewegung und damit auch in seinem Leben einen Unterbruch. (8)"

Obwohl Platon nicht offen an der Existenz kausaler Zusammenhänge zweifelt, macht er an mehreren Stellen aber deutlich, dass eine ausschließlich kausal definierte Ursache nicht mit der "wahren Ursache" im Sinne einer Letztbegründung aller Erscheinungen verwechselt werden darf (9). Besonders nachdrücklich verwirft Platon beispielhaft den Gedanken, dass bloße physiologische Kausalgeflechte sein Tun hinreichend bestimmen anhand Sokrates Begründung seines freiwilligen Verbleibes in einer Todeszelle (10).

Platon differenziert also zwischen rein mechanischen Abläufen und sie auslösenden Ursachen. Zwar funktioniert der menschliche Körper im kausalen Sinn auf eine empirisch erfassbare und somit wissenschaftlich beschreibbare Weise. Aber die Welt ist nicht ausschließlich eine Abfolge kausal determinierter Ereignisse, sondern etwas von außerhalb dieses Kausalgeflechts wirkt in sie hinein. In dem zitierten Beispiel war dies "Die Wahl des Besten".

Platon unterscheidet somit zwei Arten von Ursachen: Erstens, eine Ursache im naturwissenschaftlichen Sinn die der Vernunft zugänglich ist. Diese ist aber selbst wiederum von einer anderen Ursache bewirkt. Solche Ursachen sind letztendlich Teile einer endlosen Kausalkette, jede Ursache ist also auch Wirkung einer anderen Ursache. Zweitens aber, und dies nennt Platon die "wahre Ursache", muss eine Ursache existieren, die von nichts Anderem bewirkt wurde, aus sich selbst heraus existiert. Sehr unmißverständlich ist diese Anforderung im Beweis von der Unsterblichkeit der Seele dargelegt (8).

Platons Ursache ist aber mehr, als der Erstauslöser einer anschließend ungestört deterministisch ablaufenden Welt. Die Forderung nämlich, dass menschliche Handlungen an dieser Ursache ausgerichet sind, führt teleologische Aspekte in die Überlegung ein. Wenn ein Mensch etwas tut, weil es "das Beste" ist, und nicht weil er mechanistisch-kausal dazu gezwungen ist, dann kommt dies der Aussage gleich, dass die Welt in Teilen zielorientiert abläuft. Das aber heisst wiederum, dass Platons Ursache nicht nur einmal wirkte indem sie die Welt sozusagen anstieß, sondern dass sie wiederholt in den Gang der Dinge hineinwirkt (11). Die folgende Skizze soll das Verhältnis Platons wahrer Ursache mit der Welt der Erscheinungen veranschaulichen:

Themensprung: ein integrierter Quantenmechanismus mediiert zwischen Ideen und Erscheinungen (Animation und Text)

Abbildung 1: Platons wahre Ursache und die Welt der Erscheinungen

  1. Versinnbildlicht durch die griechischen Buchstaben Alpha und Omega ist Platons Letztbegründung, seine wahre Ursache.
  2. Demgegenüber stehen die Erscheinungen der für uns wahrnehmbaren Welt.
  3. Die Erscheinungen bedingen einander vielfach durch kausal beschreibbare Gesetzmäßigkeiten.
  4. Jedoch können Erscheinungen auch unmittelbar durch die wahre Ursache (1) bewirkt werden.
  5. Im Falle des Beginns allen Seins muss die erste Ursache selbst unverursacht aus sich selbst heraus gewirkt haben.
  6. Dadurch dass die wahre Ursache auch in das aktuelle Weltgeschehen hineinwirkt, erhält der Gang der Welt eine Richtung hin zur Ver-wirk-lichung der wahren Ursache. Es gibt eine teleologisch interpretierbare Tendenz hin zum "Besten" (1).

Wenn wir uns also auf dem Weg zunehmender Erkenntnis der wahren Ursache annähern, werden wir nach dieser Deutung früher oder später a-kausalen Ereignissen begegnen müssen.

Was aber nicht kausal festgelegt ist, lässt sich durch die Möglichkeiten empirischer Erkenntnisgewinnung nicht weiter eingrenzen. Insofern muss Platons Zielsetzung als metaphysisch bezeichnet werden. Bevor wir später darauf eingehen, wie Platon dennoch an gesicherte Erkenntnis über die wahre Ursache zu gelangen vorschlägt, sollen zunächst einige postulatähnliche Annahmen Platons über die Natur der letzten Ursache behandelt werden.

Platons wahre Ursache als Ideenwelt

Die wahre Ursache ist nicht homogen, sie manifestiert sich in verschiedenen Teilen oder Aspekten, den Ideen. Dabei setzt Platon an mehreren Stellen in seinen Dialogen die Ideen des Schönen und Guten an oberste Stelle. So heißt es im Phaidros, dass die Schönheit als das wirklich seiende unter jedem anderen Seienden strahle (12). Und an verschiedenen Stellen nennt er Beispiele, wovon es Ideen geben könnte: Zweiheit (13), Schönes, Gutes, Großes und Ursache (14), Ähnlichkeit und Unähnlichkeit (15), Menschen, Feuer, Wasser, Kot, Haare, Dreck (16), Tisch und Stuhl (17).

Aufbauend auf seiner Annahme, dass es von verschiedenen Dingen Ideen gebe, versucht Platon diese untereinander in Beziehung zu setzen. Im Phaidon etwa geht er am Beispiel der Wärme und der Kälte sowie geraden und ungeraden Zahlen der Frage nach, welche Ideen sich gegenseitig ausschließen müssen (18) und kommt zu dem Schluss, dass die Anordnung der Ideen eine eindeutige Hierarchie aufweisen muss (19). Es ist an dieser Stelle wichtig, dass Platon strikt zwischen den Beziehungen der Ideen untereinander und den Beziehungen der Ideen zu den Erscheinungen unserer Welt unterscheidet (20).

Die Vermutung, dass Platon jedem sprachlichen Begriff eine Idee zustellen will wird durch zwei Textstellen gestützt. In der Politeia [595c-596c] heisst es: "...wir pflegen doch von all dem vielen Einzelnen, das wir mit demselben Namen bezeichnen, jeweils eine bestimmte Idee anzusetzen". Und im Parmenides fordert Platon explizit die Existenz von Ideen als Grundlage sinnvollen Denkens und Sprechens (21).

Zwischen der wahren Ursache und unserer Welt der Erscheinungen tritt also eine vermittelnde Ebene des Seins, die Welt der Ideen auf. Das Schema von Abbildung 1 muss demnach ergänzt werden:

Themensprung: Spekulative Betrachtungen über den Freien Willen und Naturgesetze (Dualismus Geist-Materie)

Abbildung 2: Die Welt der Ideen als Mittler zwischen der letzten Ursache und unserer Welt der Erscheinungen

In ontologischer Hinsicht misst Platon der Welt der Ideen eine reelle, Existenz bei. Sie sind nicht bloß nützliche Gedankenkonstrukte, sondern das "wirklich Seiende". Zwar sind die Ideen farblos, formlos und stofflos (22), aber sie sind auch "immer seiend", "eingestaltig" und "unvergänglich" (23).

Platons Anliegen ist es aber gerade, die Eigenschaften der Ideen zu ergründen und hieraus ein absolut gesichertes Wissen zu erhalten.

Die Unerreichbarkeit der Ideen

Wenn aber die Ideen - und unter ihnen die wahre Ursache als oberste Idee - jenseits empirisch fassbarer Kausalität liegen und sie zudem trotz ihrer realen Existenz nicht mit menschlichen Sinnen wahrnehmbar sind, wie können wir dann überhaupt etwas von ihnen erfahren?

Platon liefert keine befriedigende Antwort auf diese Frage. Im Gegenteil. Im Parmenides [126c-136a] führt er mit Hilfe nachvollziehbarer Argumentationen sechs Entkräftungen der Ideenannahme vor. Erstens sei es zwar folgerichtig aber absurd, von Dingen wie Kot oder Dreck eine Idee anzunehmen, selbst wenn wir von diesen Dingen einen Allgemeinbegriff haben (24). Zweitens führt die Vorstellung einer Teilhabe vergänglicher Dinge an den ewiglichen Ideen zu logischen Paradoxien. Denn entweder nimmt etwas ganz oder nur zum Teil an einer real existierenden Idee teil, eine Alternative ist nicht vorstellbar (25). Für beide Annahmen wird geschlussfolgert, zerfalle die Idee dann in mehrere Teile, was aber der Natur einer Idee widerspreche (26). Drittens ist es naheliegend, dass es auch von Ideen selbst Ideen geben müssen, was in einem nicht tolerierbaren endlosen Regress endet (27). Viertens, die Ausflucht, dass Ideen bloße Gedanken seien ohne im ontologischen Sinn real zu existieren wird damit verworfen, dass doch ein Gedanke unmöglich ein Gedanke von nichts sein könne (28). Fünftens zeigt Platon, dass auch die Vorstellung der Teilhabe an Ideen zu einem unendlichen Regress führt und somit nicht haltbar ist (29). Aus der Summe dieser Punkte resümiert Platon, sechstens, dass wir von den Ideen selbst keinerlei sichere Erkenntnis erlangen können (30).

Die Erkennbarkeit der Ideen

Wenn die Ideen aber dem rationalen Denken nicht zugänglich sind, so bleibt einzig die Möglichkeit irrationaler Erkenntnis. Hierzu gibt Platon verschiedene Anweisungen. Wesentlich ist, dass sich der Wahrheitssuchende durch philosophische Übungen sozusagen in einen Zustand der Empfänglichkeit versetzen muss, bevor er dann einem Offenbarungserlebnis gleich die Ideen zu schauen vermag.

Zunächst muss festgehalten werden, dass nicht jeder Mensch dieser Erkenntnis fähig ist. Nur bestimmte Menschen seien hierzu in der Lage (31) und auch dies nur nach längerer Übung (32).

Die vorbereitenden Übungen sind durch rationales Denken und Philosophieren gekennzeichnet. Sie dürfen nicht mit mystisch zu deutenden Meditationsübungen verwechselt werden; obgleich Platons Anleitung zur Ideenschau (33) teilweise so gedeutet werden kann. Nach der Hinwendung zum körperlich Schönen (34) muss die Beschäftigung mit der Wissenschaft folgen (35). Platon verwirft das Rationale nicht als nutzlos, aber es ist nicht ausereichend für die letzte Erkenntnis. So betont er zwar die Bedeutung des dialektisch richtigen Redens (36) im Sinne eines geregelten Diskurses, verweist aber gleichzeitig darauf, dass dieses durch die Wahrnehmung ergänzt werden müsse (37). Das "Auge der Seele" müsse sozusagen durch die Dialektik für die Schau vorbereitet werden (38).

Wie zur Unterstreichung des irrationalen Charakters wahrer Erkenntnis verweist Platon noch auf ein Kriterium zur Unterscheidung von Wissen und Meinen. Denn nur was begrifflich abgrenzbar sei, entspreche wahrem Wissen, alles andere sei Meinung (39). An anderer Stelle aber verwirft Platon die Sprache als grundsätzlich unzureichend zur Vermittlung von Gedanken (40), also kann Sprache auch nicht zur Überprüfung eines Wahrheitsgehaltes dienen. Die Kenntnis der Ideen ist mithin objektiv nicht vermittelbar.

Die letztendliche Erkenntnis enthält nach Platon auch immer einen Funken Wahnsinn, dass heisst sie ist nicht vollständig rational erfassbar. Im Phaidros (41) vermittelt Platon den Eindruck, dass der Wahnsinn von den Göttern komme (42) und höherwertig sei als die Klugheit des Menschen (43). Wahnsinn bedeutet aber soviel wie Irrationalität.

Halten wir also fest, dass die Erkenntnis der Letztbegründung nach Platon dreierlei Voraussetzungen bedarf: eine persönliche Eignung, eine eingehende Übung insbesondere auch in der Wissenschaft und dem richtigen Denken und drittens, einer irrationalen Eingebung gleich, eine Erleuchtung: die Schau der Ideen. Die Ideen sind weder ausschließlich rational fassbar noch zuverlässig objektiv vermittelbar.

Platons Aktualität: die Wiederkehr des Irrationalen in der Physik des 20. Jahrhunderts

In den 2350 Jahren seit Platons Wirken unternahm die Menschheit verschiedenste Ansätze philosophischer Wahrheitssuche, doch bleibt Platons Ziel einer Letztbegründungen allen Seins weiterhin unerfüllt. Verschiedene geistige Strömungen haben immer wieder die Berechtigung Platons grundlegender Skepsis unterstrichen. So gelang es der mittelalterlichen Scholastik nicht, mit rein begrifflicher Logik gesicherte Erkenntnis zu erlangen. Vielleicht steht hiermit im Zusammenhang, dass gleichermaßen als Gegenbewegung die religiöse Mystik mit ihrer Forderung der Irrationalität Gottes viele Anhänger gewann. Beide Bewegungen aber blieben ganz im Sinne Platons Skeptik die metaphysische Letztbegründung schuldig.

Der große Erfolg jener Disziplinen die wir heute als die Naturwissenschaften bezeichnen, begann in der Zeit der Renaissance. Am Anfang stand dabei die konsequente Verknüpfung formaler Logik mit beobachtbaren Phänomenen im Sinne von Experimenten. Nur was objektiv - also sprachlich - vermittelbar war wurde betrachtet. Das Augenmerk der empirischen Wissenschaften richtete sich ganz auf die Ergründung gesetzmäßiger Abläufe. Als höchstes Ergebnis wissenschaftlicher Arbeit wurde die Formulierung objektiv vermittelbarer (44) Kausalbeziehungen (45) zwischen reproduzierbaren Phänomenen betrachtet.

Wir erinnern uns daran, dass Platon die "wahren Ursachen" als außerhalb der Kausalität stehend charakterisierte und eine sprachlich-objektive Vermittelbarkeit gesicherten Wissens anzweifelte. Nach Platon müssten also gerade die zwei Hauptpfeiler moderner Naturwissenschaft, Objektivität und Kausalität, zunehmend schwieriger haltbar sein, je näher man der wahren Ursache kommt. Und genau dies scheint seit den 1920iger Jahren durch die Erkenntnisse der Quantenmechanik denkbar zu werden.

Der Verlust Kausalität in der Quantenphysik

Es ist heute anerkannte Lehrmeinung, dass quantenphysikalische Einzelereignisse grundsätzlich nicht kausal fassbar sind (46) . Stattdessen formulieren quantenphysikalische Gesetze bloße Wahrscheinlichkeiten, etwa für Aufenthaltsorte und Geschwindigkeiten von Teilchen. Die Eigenarten der Quantenphysik werden meist an dem sogenannten Doppelspaltexperiment und den Stichworten "Welle-Teilchen Dualismus" und "Unschärferelation" erläutert. Aufgrund der umfangreichen Literatur (47) zu diesem Thema soll an dieser Stelle bloß eine besonders prägnante Variante des Versuchs knapp beschrieben werden.

Eine Lichtquelle sendet der Reihe nach Lichtteilchen (Photonen) aus. Diese können sich in eine beliebige Richtung bewegen. An einer bestimmten Stelle im Raum befindet sich ein Messdetektor zum Zählen eintreffender Lichtteilchen. Zwischen der Lichtquelle und den Detektoren befindet sich eine Wand, welche nur an zwei Stellen, den Spalten, durchlässig für die Lichtteilchen ist. Man kann die Geometrie der Anordnung nun derart wählen, dass der folgende seltsame Effekt auftritt: Ist nur ein Spalt geöffnet, so werden von einer Million ausgesendeter Photonen ein Tausend im Detektor wahrgenommen. Wird nun der zweite Spalt zusätzlich geöffnet, so werden auf einmal nur noch 10 eintreffende Photonen am Detektor gemessen. Hieran ist mehrerlei bemerkenswert. Zum ersten sollte man erwarten, dass die Anzahl der gezählten Photonen mit der Anzahl möglicher Wege zwischen Lichtquelle und Detektor wächst. Das Gegenteil aber ist der Fall. Und zum zweiten muss jedes einzelne Photon für sich über die genau Lage der zwei Spalten Bescheid gewusst haben, denn die Lichtquelle stellt sicher, dass immer nur ein Photon für sich auf den Weg geschickt wird. Eine gegenseitige Beeinflussung von Photonen während ihres Weges ist also ausgeschlossen.

Dieser Versuch kann gleichermaßen mit Elektronen und anderen Teilchen durchgeführt werden. Dabei ist die genaue Natur von Hindernissen zwischen der Teilchenquelle und den Messdetektoren ohne Belang. Wesentlich ist, dass es lediglich eine Frage der Konfiguration der Versuchsanordnung ist, dass eine Erhöhung der Anzahl möglicher Wege zu einer Verringerung von Eintreffwahrscheinlichkeiten an bestimmten Stellen führt.

Die 1926 von Werner Heisenberg und Erwin Schrödinger begründete Quantenmechanik beschäftigt sich mit der Berechnung von Aufenthaltswahrscheinlichkeiten von Teilchen in Raum und Zeit. Ergebnis der Formeln sind aber stets nur Wahrscheinlichkeiten. Im Falle des Doppelspaltexperiments erlauben die Formeln lediglich Aussagen in der Form: "An diesem bestimmten Detektor beträgt die Wahrscheinlichkeit 1%, dass ein ausgesendetes Photon eintrifft.

Es stellt sich also die Frage danach, wodurch ein quantenphysikalisches Einzelereignis letztendlich bestimmt wird. Wer oder was entscheidet darüber, ob ein Photon in diesem Detektor eintrifft und warum nicht an einer ganz anderen Stelle?

Es erscheint mir an dieser Stelle wichtig darauf hinzuweisen, dass Albert Einstein zwar die Vermutung äußerte, hinter den quantenmechanischen Wahrscheinlichkeiten verberge sich bloß unsere Unkenntnis bestimmter physikalischer Messgrößen welche letztendlich auch Quantenereignisse determinierten. Diese Hypothese "verborgener Parameter" konnte sich aber unter den Vertretern der Quantenphysik nicht durchsetzen (48).

Lassen sich aber für Quantenereignisse keine Ursachen in der empirisch zugänglichen Welt angeben, so kommen sie als unmittelbare Wirkung platonischer Ideen wie in Abbildung 2 skizziert in Betracht.

Der Verlust der Objektivität in der Quantenphysik

Platons Anleitung zur Sicht der Ideen richtet sich unmittelbar an das menschliche Individuum. Eine objektive, inter-subjektive Vermittlung von Erkenntnissen über die Ideen wird von Platon damit indirekt ausgeschlossen. Das heißt im Umkehrschluss, dass sich eine Ännäherung an die Ideen durch einen zunehmenden Verlust an Objektivität bemerkbar machen müsste.

Und tatsächlich, auch die Objektivierbarkeit von Erkenntis als ein Pfeiler der klassisch-deterministischen Physik wird durch die Befunde der Quantenphysik hinterfragt. Es handelt sich hierbei nicht um eine bloße technische Begrenzung von Messgenauigkeiten, sondern eine prinzipielle Eigenart von Quantenereignissen. Dies soll knapp erläutert werden.

Misst man etwa die Temperatur einer Flüssigkeit mit einem Quecksilberthermometer, so wird die zu messende Temperatur durch die Temperatur des Thermometers selbst verändert. Theorethisch sollte es aber möglich sein, durch die Konstruktion immer feinerer Geräte den Einfluss des Messvorgangs auf die Messgröße beliebig weit zu minimieren. Insbesondere wird unterstellt, dass die zu messende Flüssigkeit tatsächlich eine bestimmte Temperatur hat. Die Messgröße existiert unabhängig vom Messvorgang.

Bei der Betrachtung mikrophysikalischer Teilchen wie etwa Photonen und Elektronen scheint dies allerdings nicht mehr uneingeschränkt zu gelten. Vielmehr existieren Teilchen zunächst als Wahrscheinlichkeitspotential, welches sich in Raum und Zeit strikt deterministisch ändert. Aber erst mit Eintritt eines bestimmten Ereignisses entscheidet sich ein Teilchen zur Manifestation in der Wirklichkeit. Es nimmt konkrete physikalische Zustandgrössen wie Ort, Masse oder Impuls an. Diese können gemessen oder von Menschen beobachtet werden. Anschließend geht das Teilchen wieder in den Zustand einer Existenz als Wahrscheinlichkeitsfunktion über. Die Formeln der Quantenmechanik beschreiben zwar die Wahrscheinlichkeitsfunktion exakt, sie erlauben aber keinerlei Aussage darüber, wann ein Teilchen vom Zustand einer Wahrscheinlichkeitsfunktion in den Zustand "realer" Existenz in der Wirklichkeit übergeht. Es existieren verschiedene Erklärungsversuche (49) darüber, wodurch eine Wahrscheinlichkeitsfunktion sozusagen "kollabiert" und ein Teilchen für einen kurzen Moment wirklich "ist".

Den meisten Erklärungsversuchen gemein ist jedoch die Aussage, dass ein physikalischer Vorgang erst dann im menschlichen Bewusstsein wahrgenommen werden kann, wenn zuvor eine Wahrscheinlichkeitsfunktion zum Kollabieren gezwungen wurde. Kollabiert eine Wahrscheinlichkeitsfunktion, dann nimmt das entsprechende Teilchen ohne erkennbare Kausalität einen bestimmten Zustand ein. Mit jedem Beobachtungsvorgang kann das Teilchen einen anderen Zustand einnehmen. Eine objektive Wiederholbarkeit eines Experimentes ist somit unmöglich. Das menschliche Subjekt und das beobachtete physikalische Objekt verschmelzen während des Aktes der Beobachtung zu einer nicht reproduzierbaren Einheit. Die wissenschaftlich geforderte Trennung von Subjekt und Objekt, mithin die Objektivierbarkeit von Erkenntnis schlechthin, muss für quantenphysikalische Einzelereignisse aufgegeben werden (50). Dabei muss deutlich gemacht werden, dass manche Wissenschaftlicher explizit fordern, dass nicht nur die Vorstellung objektiver Erkenntnis aufgegeben werden muss, sondern noch radikaler: die Existenz objektiver Gegebenheiten selbst wird angezweifelt:

"Man hat gelegentlich die Unbestimmtheit von Zustandsgrößen in Zusammenhang gebracht mit der Störung des Objektes durch den Beobachtungsakt. Diese Ausdrucksweise ist mißverständlich. Denn sie erweckt den Eindruck, als habe das Objekt, ehe es beobachtet wird, gewisse Eigenschaften, die nur durch den Beobachtungsakt zerstört würden. (51)"

Halten wir also fest, dass sowohl die Kausalität als auch die Existenz objektiver Realitäten durch die Ergebnisse der Qantenphysik wirkungsvoll angezweifelt werden. Welche Folgerungen können hieraus für Platons Hypothese der reellen Existen von Ideen gezogen werden?

Platonische Ideen und die Quantenphysik

Wie eingangs in dieser Arbeit gezeigt, führte Platon den Gedanken einer rein rationalen Erfassbarkeit der letzten Wahrheit in Widersprüche. Dennoch hielt er daran fest, dass es sie geben müsse. Die Wahrheit muss sich also hinter irrationalen Phänomen verbergen.

Die Unvereinbarkeit zwischen strenger Ratio und religiösen, sinnstiftenden Vorstellungen war es auch, die die Unvereinbarkeit der Wissenschaft des 19. Jahrhunderts mit religiösen Weltbildern begründete. Nietzsche formulierte dies 1874 treffend mit den Worten "Eine Religion, die durch und durch wissenschaftlich erkannt werden soll, ist am Ende dieses Weges zugleich vernichtet (52)". Der weitverbreitete Irrtum, methodisch zweckmäßige Arbeitshypothesen der Wissenschaft wie Kausalität und Objektivität mit ontologischen Wahrheiten zu verwechseln, führte zu einer Entfremdung zwischen Wissenschaft einerseits sowie Religion, teleologischen Philosophien und der Vorstellung eines freien menschlichen Willens andererseits. Es mag im Rückblick auf die vergangenen zwei Jahrhunderte verwundern, dass Platon diese Desillusionierung durch seine Dialoge bereits vorweggenommen hatte, die abendländische Zivilisation aber fester auf die Gültigkeit nicht bewiesener Hypothesen vertraute als gerade im Irrationalen eine höherere Stufe der Wahrheit zu suchen (53).

Seit etwa 1980 allerdings häufen sich populärwissenschaftliche Publikationen, welche gerade das Irrationale der quantenmechanischen Wahrscheinlichkeiten zum Gegenstand einer Annäherung rationaler Wissenschaft und teleologisch-religiöser Sinngebung zu machen versuchen.

Platonische Ideen und die Quantenphysik: Roger Penrose

Der Physiker und Mathematiker Roger Penrose geht ausdrücklich von einer realen Existenz platonischer Ideen - zumindest mathematischer Art - aus. In seinem Buch "Computerdenken" widmet er dem Kontakt mit diesen Ideen ein eigenes Kapitel (54) und beschreibt seine eigene Wahrnehmung mathematischer Formeln explizit in der Form einer Wiedererinnerung an platonische Ideen. Diesem Kapitel vorangestellt sind weitläufige Überlegungen zur Funktion des menschlichen Gehirns und eine Beschreibung der Tatsache, dass einzelne nicht-determinierte Quantenereignisse den Gang der Gedanken in menschlichen Gehirnen beeinflussen könnten. Penrose bringt also explizit die nicht-Kausalität von Quantenereignissen mit einer Wirkung platonischer Ideen in Zusammenhang.

Bei seiner Untersuchung des Phänomens des Bewußsteins charakterisiert er unbewusste Denkvorgänge als "automatisch, gedankenloses Befolgen von Regeln, programmiert, algorithmisch" und grenzt sie ab gegen bewusste Denkvorgänge, die charakterisiert seien durch "gesunden Menschenvestand, Wahrheitsurteil, Verstehen, künstlerische Wertung". Er schreibt: "Ich meine daher, daß unbewußte Hirntätigkeiten gemäß algorithmischen Prozesses ablaufen, während die Tätigekit des Bewußtseins davon ganz verschieden ist und in einer Weise vor sich geht, die durch keinen Algorithmus beschrieben werden kann." Und: "Das Bilden von Urteilen, das ich für ein Wesensmerkmal von Bewußtsein halte, ist an sich selbst etwas, von dessen Programmierung auf einem Computer die KI-Forscher keinen Begriff haben. (55) " Für Penrose ist gerade der bewusste Geist etwas klar gegen algorithmisierbare, das heisst rationalisierbare Logik, Abgrenzbares. Penrose lässt also die von Platon vorgeführten Schwierigkeiten einer Rationaisierung von Begriffen bestehen und postuliert vielmehr, dass sich das menschliche Bewußtsein gerade durch dies Fähigkeit einer Erkenntnis des Irrationalen auszeichne (56).

Platonische Ideen und die Quantenphysik: Henry Stapp

Der amerikanische Wissenschaftler Henry Stapp schlägt eine funktionale Verknüpfung von bewussten Gedanken und neuronalen Aktivitätsmustern über quantenphysikalische Phänomene vor. Die wesentliche verbindende Qualität ist die Unteilbarkeit ihrer Komplexität. Stapp stützt sich auf das Werk von William James (57) in dem ein einzelner Gedanke wie folgt als holistische Einheit charakterisiert ist:

"...each conscious thought is essentially a complex whole; each thought has componentes, which can be examined by subsequent analysis, but, as given, is a unified whole that cannot be reduced to a collection of parts without destroying its essence. (58)"

Man fühlt sich bei diesem Zitat an Platons Definition der Ideen als unteilbare Einheiten erinnert. Anders aber als Platon, versucht Stapp nicht, die Vorstellung einer unteilbaren Komplexität in logische Absurditäten zu führen, sondern er akzeptiert diese Vorstellung als ungeprüfte Prämisse. Stapp sucht nun in der wahrnehmbaren physikalischen Realität nach einem materiallen Korrelat als Träger von Gedanken. Und er glaubt es in koordinierten Quantenereignissen in den Synapsen und Neuronen menschlicher Gehirne vermuten zu dürfen (59). Stapp bezieht sich dann auf C. G. Jungs Idee der "synchronicity", die er wie folgt definiert: "Synchronicity refers to the occurrence of representations of archetypes in meaningful coincidences that defy causal explanation. (60)" Hier ist es der Begriff "Archetyp" der an die platonischen Ideen erinnert. In Verbindung mit dem Vorgesagten scheint Stapp unter diesen Archetypen etwas unteilbar Komplexes zu vermuten, das aber gedankliche Abläufe über Quanteneffekte zu beeinflussen vermag und Ausdruck einer uns verborgenen Realität zu sein scheint (61). Es sind aber gerade die quantenmechanischen Unbestimmtheiten, welche es unmöglich machen, den Einfluss dieser anderen Realität empirisch zu fassen. Die beeinflussten Ereignisse in der von uns wahrgenommenen Realität sind zwar akausaul, sie werden aber von dem Zufallscharakter der Gesamtheit aller Quantenereignisse verwischt (62). Demnach ist es gerade die quantenmechanische Wahrscheinlichkeit welche ein Wirken einer anderen Realität in die unsrige hinein zulässt aber gleichzeitig auch unkenntlich macht (63). Es verwundert, dass Stapp in dem zitierten Buch Platons Ideen nicht explizit nennt. Für die vorliegende Arbeit ausreichend ist aber die Erkenntnis, dass der quantenphysikalische Wahrscheinlichkeitsbegriff in einer Weise interpretiert wird, die unter Verletzung der Kausalität die Wirkung einer fremden Realität gleichzeitig zulässt und verschleiert. Nach Stapp läge es demnach in der Natur der Sache, dass Platon bei dem Versuch einer rationalen Erfassung dieser jenseitigen Welt zwangsläufig scheitern musste.

Platonische Ideen und die Quantenphysik: Karl Popper und John Eccles

Der Philosoph Karl Popper und der Neurophysiologe John Eccles stellen in ihrem gemeinsamen Buch Das Ich und sein Gehirn (64) die These einer dreigeteilten Welt auf (65). Popper geht im ersten Teil des Buches im Zusammenhang mit dem Geist-Körper Problem ausführlich auf die philosophischen Grundlagen von Mehrweltentheorien im Allgemeinen ein. Dabei setzt er sich unter anderem detailliert mit Platon auseinander. Im zweiten Teil des Buches macht Eccles einen konkreten Vorschlag einer quantenphysikalisch plausiblen Beeinflussung menschlicher Gehirnaktivität ohne dass dies gegen die Kausalabhängigkeiten der beobachtbaren physikalischen Realität verstossen soll.

Popper plädiert im Gegensatz zu Platon für eine Dreiteilung der Welt (66). Poppers "Welt 1" entspricht Platons Welt der sinnlich wahrnehmbaren Erscheinungen. Poppers "Welt 2" hat als Welt psychischer Zustände keine unmittelbare Entsprechung in Platons Gedankengebäude. Sie kommt Platons Vorstellung von Seelen als vermittelnde Instanz allerdings recht nahe. Poppers "Welt 3" deckt sich mit Platons Ideenwelt in vielen Aspekten. Popper charakterisiert sie als "die Welt der Inhalte des Denkens". Doch anders als Platons Ideen, sind die Gegenstände Poppers Welt 3 Menschenwerk (67). Popper schreibt diesen Gegenständen eine Eigenständigkeit zu, die zwar an die Autonomie der platonischen Ideen erinnert (68). Popper grenzt sich aber gegen Platons Ideenannahme unter anderem dadurch ab, dass er beispielweise falsche Theorien als Gegenstände seiner Welt 3 akzeptiert, was Platon nach Meinung Poppers wohl nicht akzeptieren könne (69). Popper setzt sich ausführlich mit der Erkennbarkeit der Gegenstände seiner Welt 3 auseinander, bleibt aber ähnlich wie Platon vage in seinen Anleitungen dazu (70). Wie aber Poppers Gegenstände der Welt 3 selbst etwas Falsches darzustellen vermögen, so kann auch der Prozess der Erkennung durch den Menschen selbst fehlerhaft sein (71). Der Akt der Erkenntis ist auch nicht wie bei Platon ein erleuchtungsähnliches plötzliches Ereignis (72), sondern ein aktiver, geistiger Prozess (73).

Die Elemente von Poppers Welt 3 sind also Menschenwerk und sie können von Menschen auch grundsätzlich erkannt werden. Popper grenzt sich zudem klar gegen Platons Vermutung ab, dass es Gegenstände eines eigenen Seinsbereiches gäbe, die nur in einem Akt irrationaler Erkenntnis wahrgenommen werden könnten (74).

Denkbaren Wechselwirkungen zwischen den Gegenständen seiner Welt 3 und der Welt 1 der physikalischen Dinge widmet Popper ein eigenes Kapitel (75). Die vermittelnde Instanz zwischen diesen Welten ist Welt 2, die Welt psychischer Zustände (76) im Allgemeinen und des Bewusstseins im Speziellen. Aber obwohl die kausale Abgeschlossenheit der Welt 1 plausibel sei und von den meisten Physikern akzeptiert werde (77), postuliert Popper die kausale Offenheit von Welt 1 als Voraussetzung für die "menschliche Freiheit (78). Dies erinnert stark an Platons Widergabe von Sokrates’ Gedanken über die Ursachen seiner Handlungen in seiner Todeszelle (Siehe Endnote ). Poppers "menschliche Freiheit" kommt hier Sokrates’ "wahrer Ursache" nahe und Popper interpretiert diese Passage in Platons Werk als eine klare Benutzung des modernen Kausalitätsbegriffes (79).

Und so wie Sokrates eine rein materialistische Erklärung seiner Handlung als nicht hinreichend verwirft, so glaubt auch Popper, dass ein "radikaler Physikalismus (kausale Abgeschlossenheit von Welt 1) aufgrund der Tatsachenbefunde der Quantenphysik nicht aufrecht erhalten werden kann (80). Popper gelangt also aufgrund philosophischer Betrachtungen und unter vielfacher Bezugnahme auf Platons Schriften zu dem Schluss, dass die Welt der sichtbaren Dinge kausal nicht abgeschlossen ist und Gegenstand einer Einflussnahme einer immateriellen Welt 3 sein könnte. Als Vermittlungsinstanz sieht Popper seine Welt 2 psychischer Zustände, welche am ehesten mit Platons verschiedentlichen Beschreibungen der Seele verglichen werden könnte.

Der Neurophysiologe Eccles stimmt dieser Analyse Poppers weitgehend zu und übernimmt ausdrücklich dessen Begriffe zur Beschreibung einer dualistischen Theorie (81). Eccles beschränkt sich aber nicht auf philosophische Betrachtung. Als Naturwissenschaftler unterbreitet er experimentell überprüfbare Hypothesen zu zwei Kernproblemen menschlicher Erkenntnisfähigkeit und Handlungsfreiheit. Zum einen unterstellt er - ähnlich wie Henry Stapp - dass räumlich über das gesamte Gehirn verteilte Quantenzustände beziehungsweise Aktivitätsmuster von Neuronen, mit bestimmten Bewusstseinsinhalten korrelieren, mit diesen aber nicht identisch sind (82). Der selbsbewusste Geist (die "Seele" in Platons Sprache) interpretiert neuronale Zustände menschlicher Gehirne und integriert daraus Erfahrungen (83). Aus der Tatsache dass der selbstbewusste Geist der Welt 2 angehört, erklärt sich auch das Phänomen, dass die integrierende Wirkung welche bewusste Wahrnehmung erzeugt nicht mit rationaler Logik alleine erfasst werden kann, sondern holistisch gedeutet werden muss (84). Zum Zweiten macht Eccles in einem eigenen Buch (85) einen konkreten Vorschlag, an welchen physiologischen Strukturen im menschlichen Gehirn die Wirkung von Quantenereignissen menschliche Gedanken und Empfindungen beeinflussen könnte, ohne dabei gegen die statistischen Gesetze der Quantenmechanik zu verstossen (86). An den Schnittstellen zwischen Nervenzellen, den sogenannten Synapsen, werden elektrische Reize mit Hilfe chemischer Botenstoffe übertragen. Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung dieser chemischen Stoffe wird unter anderem durch den Zustand der synaptischen Strukturen beeinflusst. Diese Stukturen sind nun klein genug, dass die gezielte Beeinflussung von Quantenereignissen die Wahrscheinlichkeit einer Reizübertragung zwischen Nervenzellen modifizieren könnte (87).

Eccles bleibt also nicht bloß dabei, eine willentliche Beeinflussung von Quantenereignissen im Gehirn als Voraussetzung einer Steuerung menschlicher Handlung zu postulieren, sondern er schlägt auch konkrete, wissenschaftlich handhabbare Wirkmechanismen auf der Grundlage quantenphysikalischer Unbestimmtheit vor.

Fazit

Die Eingangsthese dieser Arbeit lautete, dass rein rational betrachtet die metaphysische Letztbegründung des Seins irrational sein muss. Dabei umfasst der Begriff "irrational" im wesentlichen das Fehlen kausaler Eindeutigkeit und objektiver Vermittelbarkeit. Es wurde gezeigt, dass verschiedene Zitate aus Platons Schriften zu dieser Aussage verknüpft und verdichtet werden können. Aufbauend auf Platons Gedanken kann man schlussfolgern, dass bei einer Annäherung an die "wahre Ursache", an eine metaphysische Letztbegründung des Seins, zwangsläufig mit dem Auftreten irrationaler Phänomene gerechnet werden muss.

Es wurde dann gezeigt, dass die Befunde der Quantenphysik in genau diesem Sinne interpretiert werden können. Eine Reihe wissenschaftlich anerkannter Autoren sehen in dem probabilistischen Charakter von Quantenereignissen den Schlüssel zur Auflösung des Widerspruches zwischen physikalischem Determinismus und der Freiheit eines Willens. Der Preis hierfür ist aber die Aufgabe eines empirisch eindeutig begründbaren Weltbildes und das Eingeständnis der Unmöglichkeit objektiver Wissensvermittlung. Dieser Verzicht wurde von Platon insbesondere in seiner eigenen Kritik der Ideenannahme im Parmenides vorweggenommen.

Anders aber als Platon beschäftigen sich die zitierten Autoren quantenphysikalischer Interpretationen unserer Welt nicht mit Zielen menschlicher Handlungen oder kosmischer Entwicklungen. Platon ging von der Annahme eines Dranges menschlichen Handelns hin zu einem teleologisch deutbaren Erreichen des Wahren, Schönen oder Guten aus und leitete daraus Postulate ab, diese Forderung mit den beobachtbaren Tatsachen des Seins in Einklang zu bringen. Die aktuelle philosophische Auseinandersetzung mit der Quantenphysik konzentriert sich aber vorrangig auf die denkbaren Wirkmechanismen der Umsetzung eines freien Willens auf physikalische beobachtbare Ereignisse.

Der Grund hierfür mag in der bewährten Methode der modernen Wissenschaft liegen, sich auf lösbare Fragestellungen zu beschränken, das heisst komplexe Probleme zu strukturieren und in pragmatisch handhabbare Teilgebiete aufzulösen.

Genau dort setzt aber auch die Aufgabe der Philosophie ein. Denn wenn sich tatsächlich die Vorstellung unter Naturwissenschaftlern durchsetzt, dass Quantenereignisse einer gezielten Steuerung durch a-kausale Ursachen zugänglich sind, dann wird sich die Frage nach der Richtung dieser Einflussnahme stellen. Konkret wird dies bedeuten, dass eine Reihe philosophischer und religiöser Thesen über einen teleologisch interpretierbaren Gang der Welt auf ihre Plausibilität hin überprüft werden können.

Rückblickend auf die 2350 Jahre Philosophiegeschichte seit dem Wirken Platons kann man also festhalten, dass zwei von drei der Vermutungen Platons zumindest nach vorläufigem Stand der Erkenntnis in Erfüllung gegangen sind: 1) eine strikt rationale Erklärung der Welt ist nicht ausreichend und 2) wo die zielgerichtete Handlung eines freien Willens unterstellt wird, muss die Forderung nach strikter Kausalität aufgegeben werden.

Die dritte Vermutung Platons aber, dass die sichtbare Welt tatsächlich dem Einfluß teleologisch wirksamer Ursachen unterliegt, besteht weiterhin unwiderlegt und unbewiesen.


Literaturverzeichnis

  • Peter Prechtl und Franz-Peter Burkard (Herausgeber), Metzeler-Philosophie-Lexikon, Stuttgart, Weimar, 2. Auflage 1999, ISBN: 3-476-01679-X
  • Oskar Höfling Physik, Bonn, 1994, Dümmler Verlag, ISBN 3-427-41045-5
  • Tony Hey und Patrick Walter, Quantenuniversum Die Welt der Wellen und Teilchen, Heidelberg 1990, Spektrum-der Wissenschaft-Verlagsgesellschaft, ISBN 3-89330-709-5
  • Richard T. Weidner und Robert Sells, Elementare moderne Physik, Braunschweig, Wiesbaden 1992, Vieweg Verlag, ISBN 3-528-08415-4
  • Richard Feynman, QED Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie, München 1992 (erste Auflage), 1997 (3. Auflage) Piper Verlag, ISBN 3-492-21562-9
  • Roger Penrose:, Computerdenken: die Debatte um Künstliche Intelligenz, Bewußtsein und die Gesetze der Physik, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft, Heidelberg, 1991, ISBN 3-89330-708-7
  • Murray Gell-Mann, Das Quark und der Jaguar, Piper Verlag, München 1994, ISBN 3-492-03201-X
  • Friedrich Nietzsche, Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben, München 1969, Reclam Verlag, ISBN: 3-15-007134-8
  • Rudolf Otto, Das Heilige - Über das Irrationale in der Idee des Göttlichen und sein Verhältnis zum Rationalen", Müchen 1963, C. H. Beck`sche Verlagsbuchhandlung, ISBN 3 406 318991
  • William James, The Principles of Psychology, Dover, New York 1950
  • Henry Stapp, Mind, Matter, and Quantum Physics, Berlin Heidelberg 1993, Springer Verlag, ISBN 0-387-56289-3
  • Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1
  • Eccles, John, Wie das Selbst sein Gehirn steuert, Berlin, Heidelberg, Springer Verlag, 1994, ISBN 3-492-22286-2
  • Jürgen Villers, Reader zum Proseminar "Platons Ideenlehre", Institut für praktische Philosophie, Aachen, 2000

Endnoten

1. Prechtl, Peter und Burkard, Franz-Peter, Metzeler-Philosophie-Lexikon, Stuttgart, Weimar, 2. Auflage 1999, ISBN: 3-476-01679-X, Seite 272: "Die Bestimmung dessen, was als irrational betrachtet wird, variiert innerhalb eines Begriffsystems in Abhängigkeit vom jeweiligen Rationalitätskonzept. So bedeutet irrational etwa bei Hegel und Fichte etwas dem Verstand, nicht aber der Vernunft Entgegengesetztes. Irrational werden ferner Argumentationsweisen genannt, die auf Begründung, intersubjektive Nachvollziehbarkeit oder wissenschaftliche Nachprüfbarkeit verzichten."

2. Phaidon 96a-100a: gesamter Abschnitt

3. Phaidon 96a-d: "In meiner Jugend, Kebes, bemühte ich mich wunder wie sehr um jene Weisheit, die man Naturkunde nennt. Denn sie schien mir etwas Herrliches zu sein: von jedem Ding die Ursachen zu kennen und zu wissen, wodurch es entsteht und wodurch es vergeht und wodurch es besteht."

4. Phaidon 98d-99c: "Und für mein Gespräch mit euch würde er andere Gründe dieser Art nahmhaft machen; er würde die Laute und den Atem und das Gehör und eine ganze Menge ähnlicher solcher Dinge als Ursache angeben..." sowie
Phaidon 98a-98d: "Wenn er aber nachher die Gründe für all meine Handlungen darzulegen versuchte, begänne er mit der Behauptung, ich sitze deswegen hier, weil mein Leib aus Knochen und Sehen besteht und weil die Knochen fest und durch Gelenke voneinander getrennt seien, während die Sehnen gespannt und wieder gelockert werden können, wobei sie die Knochen samt dem Fleisch und der Haut, die das zusammenhält, rings umgeben. Während nun die Knochen in ihren Gelenken hangen, würden die Sehnen bald gelockert, bald wieder angespannt und setzten mich dadurch instand, meine Glieder zu biegen - und das sei der Grund, weshalb ich so zusammengekauert hier sitze.

5. Phaidon 96a-d: "...ob das Gehirn uns die Wahrnehmungen des Hörens, des Sehens und des Riechens vermittelt, aus denen dann die Erinnerung und die Vorstellung enstehen, und ob nicht aus der Erinnerung und aus der Vorstellung, wenn sich diese befestigt haben, in gleicher Weise das Wissen entspringt."

6. Phaidon 96a-d: "...wenn das Warme und das Kalte in eine Art von Verwesung übergehen, sich dann, wie manche behaupten, die Lebewesen bilden."

7. Phaidon 97b-98a: "Und ebenso wollte ich auf diese Art über die Sonne Auskunft bekommen und über den Mond und über die anderen Gestirne, über ihre gegenseitige Geschwindigkeit, über ihre Umdrehungen und über ihre sonstigen Veränderungen..."

8. Phaidros 245c-e: ""Denn das aus sich selbst Bewegte ist unsterblich; was aber anderes bewegt und von anderem bewegt wird, das zeigt in seiner Bewegung und damit auch in seinem Leben einen Unterbruch. Einzig das sich selbst Bewegende, weil es nämlich sich selbst nie verläßt, hört auch nie auf, bewegt zu werden, sondern wird auch für alles andre, was bewegt wird, Quelle und Ursprung der Bewegung. Der Ursprung aber ist ungeworden; denn aus einem Ursprung muß alles Werdende enstehen; er selbst aber kommt aus nichts. Denn wenn der Ursprung aus irgend etwas entstünde, so könnte er doch wohl nicht aus dem Ursprung entstehen."

9. Phaidon 98a-98d: "Von dieser wunderschönen Hoffnung, mein Freund, wurde ich indes jäh herabgestürzt, als ich im Weiterlesen sah, daß dieser Mann selbst keine Vernunft anwendet und daß er für die Anordnung der Dinge keine anderen Ursachen angibt als die Luft und den Äther und das Wasser und manches Ungereimte mehr."

10. Phaidon 98d-99: "Wenn aber jemand behauptete, ich wäre ohne Knochen und Sehnen und was ich sonst derartiges habe, nicht imstande, das auszuführen, was mir recht scheint, so würde er wohl recht haben, Daß ich aber deswegen das tue, was ich tue, und daß ich es mit Vernunft tue, und nicht deshalb, weil ich dabei das Beste wähle - das wäre eine sehr leichtfertige Behauptung. Das hieße ja nichts anderes, als daß man nicht imstande sei, auseinanderzuhalten, was in der Tat ursächlich und was nur ein Mittel ist, ohne das aber die wahre Ursache niemals als Ursache wirken könnte."

11. Phaidros 245c-e: "Denn jeder Leib, der seine Bewegung von außen her erhält, ist unbeseelt, wer sie aber in sich selbst und aus sich selbst hat, der ist beseelt."

12. Phaidros 250a-d: "Was nun die Schönheit betrifft, so strahlte sie , wie gesagt, als wirklich seiende unter jenem anderen Seienden.

13. Phaidon 101b-d: "Wirst du nicht vielmehr mit lauter Stimme behaupten, daß du keine andere Entstehung eines jeden Dinges kennest, als daß es an dem ihm eigenen Wesen teilhat, und daß du somit keinen anderen Grund dafür wissest, daß etwas zu einer Zweiheit wird, als die Tatsache, daß es an der Zweiheit teilhat..."

14. Phaidon 100a-d: "Wenn ich dir also zu erklären versuche, was ich als die Idee der Ursache herausgearbeitet habe, so komme ich wieder auf das zurück, worüber ich schon so oft gesprochen habe, und ich beginne mit dem grundlegenden Satz, daß es ein Schönes an sich und ein Gutes und ein Großes und so weiter gibt."

15. Parmenides 128e-129c: "...hältst du nicht dafür, daß es einen Begriff der Ähnlichkeit an sich gibt, und dann wieder einen anderen, der diesem entgegengesetzt ist, nämlich das Unähnliche..."

16. Parmenides 130a-d: ganzer Abschnitt

17. Politeia 595c-596c: "So gibt es zum Beispiel, wenn du willst, viele Stühle und viele Tische. "Freilich." Ideen aber gibt es nur zwei für diese Geräte, eine vom Stuhl und eine vom Tisch."

18. Phaidon 103c-104c: ganzer Abschnitt

19. Phaidon 103e-104c: "...diese Dinge können offenbar keine Idee in sich aufnehmen, die derjenigen entgegengesetzt ist, die sich in ihnen selber findet; sondern wenn diese hinzutritt, gehen sie zugrunde oder räumen das Feld."

20. Parmenides 128e-129c: "..."wenn einer zeigen könnte, daß das Ähnliche selbst unähnlich wird und das Unähnliche ähnlich, dann wäre das, glaube ich, ein Wunder. Weist er dagegen nach, daß das, was an beiden teilhat, auch beide Eigenschaften beseitzt, dann scheint mir dies, lieber Zenon, durchaus nicht sonderbar..."" sowie
Parmenides 133b-e: "...auch diejenigen Ideen, die das, was sie sind, nur in bezug aufeinander sind, haben ihr Wesen nur unter sich selbst und nicht in Bezeichung auf das, was bei uns als ihr Abbild erscheint oder als was man sie sonst setzen will." und Parmenides 133e-134b: "...die Begriffe sind nur unter sich und in Beziehung aufeinander, und ebenso sind auch die Dinge bei uns in bezug auf sich selbst."

21. Parmenides 134e-135c: "Doch nehmen wir nun an, Sokrates, fuhr Parmenides fort, es wolle andererseits jemand nicht zulassen, daß es von den seienden Dingen Begriffe gibt, indem er seinen Blick auf all die eben erwähnten und auf noch weitere solche Schwierigkeiten richtet, und er wolle auch nicht für jedes einzelne einen bestimmten Begriff festsetzen: in diesem Fall wird er auch keinen Punkt mehr haben, auf den er sein Denken richten kann..."

22. Phaidros 247c-248a: "Das farblose, formlose und stofflose wahrhaft seiende Wesen..."

23. Symposion 210d-211c: "...erblickt plötzlich ein Schönes von erstaunlicher Natur, eben jenes, Sokrates, um deswillen ja auch alle früheren Mühsale da waren. Es ist erstens ein immer Seiendes, das weder entsteht noch vergeht, weder zunimmt noch abnimmt. Zweitens ist es nicht teilweise schön und teilweise häßlich, auch nicht zuweilen schön, zuweilen nicht, auch nicht in bezug auf das eine Ding schön, auf das andere dagegen häßlich, auch nicht hier schön, dort aber häßlich, als sei es nur für die einen schön, für die andereren dagegen häßlich. Dieses Schöne zeigt sich ihm auch nicht als bloße Erscheinung, wie ein Antlitz oder wie Hände oder sonst etwas, woran der Leib teilhat, aber auch nicht als irgend eine Aussage oder ein einzelnes Wissen, noch irgend als ein Seiendes, das sich irgendwo an einem anderen findet, etwa an einem Lebewesen oder an der Erde oder am Himmel oder sonst an etwas, sondern es ist es selbst, an sich selbst, mit sich selbst, eingestaltig und immer seiend. Alles andere Schöne aber hat an jenem Anteil, etwa in der Weise, daß dieses andere entsteht und vergeht, während es selbst weder mehr oder weniger wird noch sonst in irgendeiner Hinsicht etwas erleidet."

24. Parmendies 130a-d: "Doch sage mir: hast du diese Trennung selber so vollzogen, wie du sagst: auf der einen Seite die Begriffe selbst, und auf der anderen Seite die Dinge, die an ihnen teilhaben?...Ja freilich...Und sicher auch bei den Dingen, Sokrates, wo einem das doch eher lächerlich vorkommen müßte: beim Haar und beim Kot und beim Dreck..."

25. Parmenides 130d-131b: "Und nicht wahr: ein jegliches, das so teilnimmt, muß doch entweder am ganzen Begriff oder dann an einem Teil davon teilnehmen? Oder könnte es außerdem noch eine andere Art der Teilnahme geben? Nein wie sollte es nur?"

26. Parmenides 131b-d: "Denn sieh nur: wenn du die Größe selbst in Teile zerlegen willst und ein jedes der vielen großen Dinge groß sein wird durch einen Teil der Größe, der selber kleiner ist als die Größe selbst - wird da nicht etwas Widersinniges herauskommen? Ja, allerdings. Und weiter: wenn irgend etwas einen kleinen Teil vom Gleichen bekommt, wird es da etwas haben, durch dessen Besitz es, auch wenn dieser kleiner ist als das Gleiche selbst, irgendeinem gleich sein wird? Unmöglich...."

27. Parmenides 131d-132b: "Wie verhält es sich nun aber mit dem Großen selbst und mit den übrigen großen Dingen? Wenn du ebenso mit deiner Seele auf alles blickst, taucht da nicht noch ein weiteres Großes vor dir auf, dank dem dies alles dir groß erscheinen muß? Offenbar. So wird sich also ein weiterer Begriff der Größe herausstellen, außer dem der Größe selbst und außer den Dingen, die an dieser teilhaben, und über diesen allen noch ein weiterer, durch den diese alle groß sind, und so wird dir jeder einzelne Begriff also nicht mehr Eins sein, sondern von unbegrenzter Vielheit."

28. Parmenides 131d-132d: "...ist nicht etwa doch ein jeder dieser Begriffe nur ein Gedanke, dem nirgends eine Wohnstatt zukommt als nur in unseren Seelen? So könnte doch jeder wohl Eins sein, und es brauchte ihm nicht das zu widerfahren, was wir soeben geschildert haben. Wie ist das aber nun, habe Parmenides gesagt: jeder dieser Gedanken ist also Eins, jedoch ist er ein Gedanke von nichts? Nein das ist unmöglich...."

29. Parmenides 132b-132d: "...diese Begriffe stehen gleichsam als Musterbilder in der Wirklichkeit; alles übrige aber gleicht ihnen und ist ihnen sehr ähnlich, und diese Teilhabe der anderen Dinge an den Begriffen bedeutet nichts anderes als daß sie ihnen nachgebildet sind. Wenn also etwas dem Begriffe ähnlich ist, habe Parmendides gesagt, muß da nicht auch dieser Begriff dem ähnlich sein, das sein Abbild ist, insoweit ihm nämlich dieses nachgebildet worden ist? Oder gibt es einen Kunstgriff, durch den das Ähnliche dem ähnlich sein kann, das ihm nicht ähnlich ist? Nein. Und besteht nicht die bare Notwendigkeit, daß das Ähnliche mit dem, was ihm ähnlich ist, an ein und demselben teilhat? Ja, durchaus. Wird aber das, woran das Ähnliche teilhat, wenn es ähnlich sein soll, nicht eben jener Begriff selbst sein? Ja, unbedingt. Es ist also nicht möglich, daß etwas einem Begriff, und auch nicht, daß ein Begriff etwas anderem ähnlich ist. Sonst wird neben dem Begriff immer wieder ein neuer Begriff auftauchen, und wenn dieser irgend etwas ähnlich ist, wiederum ein weiterer, und so wird ohne Ende immer wieder ein neuer Begriff entstehen..."

30. Parmenides132d-133b: "Siehst du nun, Sokrates, habe Parmenides gesagt, wie groß die Schwierigkeit ist, wenn jemand als Begriffe die Wesenheiten an und für sich absondern will? Ja wirklich." sowie

Parmenides 133e-134b: "Nun sind wir aber, wie du zugibst, nicht im Besitz der Begriffe selbst, und diese können auch nicht bei uns sein. Gewiß nicht. Es werden aber vom Begriff des Wissens selbst die Gattungen selbst erkannt, wie sie im einzelnen wirklich sind? Ja. Diesen Begriff aber besitzen wir nicht. Nein. Somit können wir also keinen der Begriffe erkennen, da wir ja am Wissen selbst nicht teilhaben. Offenbar nicht."

31. Der Siebente Brief: "...denjenigen, der der Sache nicht innerlich verwandt ist, den kann weder Schulbegabung noch ein gutes Gedächtnis je dazu bringen, denn in ihr fremden Naturen kann sie überhaupt keine Wurzel fassen. Daher können alle diejenigen, welche dem Gerechten und überhaupt allem Schönen nicht ähnlich und nicht verwandt sind, mögen die einen auch für das die andern für jenes Begabung oder Gedächtnisstärke aufweisen - aber auch nicht diejenigen, die zwar innerlich verwandt sind, aber unbegabt und gedächtnisschwach -, von diesen kann also niemand je die Wahrheit über Gut und Böse, soweit das überhaupt möglich ist, je erfassen." sowie Symposion 209b-210a: "In diese erotischen Mysterien kannst vielleicht auch du, Sokrates, eingeführt werden. Die letzten Weihen aber und die höchste Schau, auf die auch das hinausgeht, wenn einer den richtigen Pfad beschreitet - da weiß ich nicht, ob du dazu fähig bist."

32. Der Siebente Brief: "Nur mit Mühe aber wird, wenn ein jedes von ihnen am andern gerieben wird, Name und Definition und Abbild oder Sinneseindruck, wenn es in wohlwollender Untersuchung untersucht wird von Menschen, die ohne Neid Frage und Antwort gebrauchen - nur dann wird Verständnis und Einsicht über jedes Ding aufleuchten..."

33. Symposion 210a-211c: ganzer Abschnitt

34. Symposion 210a-d: "Wer den richtigen Weg zu dieser Sache (zur Ideenschau) geht, begann sie, muß in seiner Jugend damit anfangen, daß er den schönen Leibern nachgeht..."

35. Symposion 210a-d: "Nach den Einrichtungen aber muß man ihn zu den Wissenschaften führen, damit er nunmehr auch die Schönheit der Wissenschaften schaut..."

36. Politeia 531c-532a: "Du glaubst doch nicht, daß die schon Dialektiker sind, die in diesen Lehrfächern beschlagen sind? ‘Nein, beim Zeus’ rief er, ‘außer ganz wenigen, mit denen ich zusammengetroffen bin.’ Aber glaubst du, fuhr ich fort, wer nicht imstande ist, begriffliche Rechenschaft zu geben und zu empfangen, werde je etwas von den Dingen wissen, die man unserer Ansicht nach wissen muß? ‘Auch das glaube ich nicht’, erwiderte er."

37. Politeia 532a-d: "...wenn jemand mit dem dialektischen Denken versucht, ohne jede Wahrnehmung, was ein jegliches selbst ist, und wenn er nicht eher abläßt, als bis er mit dem Einsehen selbst erfaßt hat, was das Gute selbst ist, so gelangt er an das eigentliche Ende des Einsehbaren, wie jene vorhin an das des Sichtbaren."

38. Politeia 533c-534a: "Einzig das dialektische Verfahren, sagte ich, hebt die Voraussetzung auf und macht sich auf den Weg dorthin: zum Anfang selbst, um festen Stand zu gewinnen. Und sie zieht allmählich das Auge der Seele aus dem barbarischen Morast, in dem es tatsächlich vergraben war, hervor und richtet es nach oben. Dabei nimmt sie als Mitarbeiterinnen und Mitleiterinnen die erwähnten Fächer zu Hilfe. Wir habe diese aus lauter Gewohnheit zwar oftmals ‘Wissenschaften’ genannt..."

39. Politeia 534a-d: "...wer nicht imstande ist, die Idee des Guten von allem anderen abzusondern und sie begrifflich abzugrenzen und wer sich nicht wie in einer Schlacht durch alle prüfenden Widerlegungen durchschlagen kann und willens ist, sie nicht nach dem Schein, sondern nach dem Sein durchzuführen und durch alles das mit einer unfehlbaren Vernunft durchkommt - von einem, mit dem es so steht, wirst du sagen, daß er weder das Gute selbst noch sonst irgendein Gutes wissentlich kenne. Und wenn er irgendwie ein Abbild davon erfaßt, so erfasse er es mit dem Meinen, nicht mit dem Wissen."

40. Der Siebente Brief: "...wegen der Schwäche des sprachlichenAusdruckes; darum wird kein Vernünftiger es wagen, in diese schwache Sprache das von ihm Gedachte zu kleiden..."

41. Phaidros 243d-245c: ganzer Abschnitt

42. Phaidros 243d-244a: "Nun verdanken wir aber die Entstehung der größten Güter einem Wahnsinn, freilich einem, der durch göttliche Gabe gegeben wird. Denn die Prophetin von Delphi und die Priesterinnen in Dodona..." sowie

Phaidros 244d-245c: "So vieles und noch mehr kann ich dir von den guten Werken desWahnsinns sagen, der von den Göttern kommt."

43. Phaidros 244a-d: "Soviel nun die Wahrsagekunst die Weissagekunst an Vollkommenheit und Würde übertrifft, dem Namen und auch der Sache nach, um so schöner ist auch nach dem Zeugnis der Alten der Wahn ist als der gesunde Verstand; denn jener kommt vom Gotte, dieser aber vom Menschen." sowie Phaidros 244d-245c: "Wir haben im Gegenteil zu beweisen, daß es zum höchsten Glücke dient, wenn die Götter diese Art von Wahnsinn verleihen. Dieser Beweis wird den klugen Köfpen zwar unglaubwürdig erscheinen, den wahren Weisen aber glaubhaft."

44. Oskar Höfling Physik, Bonn, 1994, Dümmler Verlag, ISBN 3-427-41045-5. Es heißt in der Einführung: "Die gesamte Entwicklung der Physik ist durch das Bestreben gekennzeichnet, sich vom Menschen und seinen subjektiven Erlebnissen möglichst unabhängig zu machen."

45. Oskar Höfling Physik, Bonn, 1994, Dümmler Verlag, ISBN 3-427-41045-5. Es heißt in der Einführung: "Den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung bezeichnet man als kausale Verknüpfung der Naturerscheinungen, und es kann als eine Aufgabe der Physik bezeichnet werden, die kausalen Zusammenhänge zwischen den Einzeltatsachen aufzudecken."

46. Oskar Höfling Physik, Bonn, 1994, Dümmler Verlag, ISBN 3-427-41045-5: In der 15. Auflage (1994) heißt es im abschließenden Kapitel auf Seite 1042: "Für jedes radioaktive Atom ist eine Wahrscheinichkeit zum Zerfall gesetzmäßig gegeben, und diese Wahrscheinichkeit äußert sich für eine gleichzeitig betrachtete große Menge gleichartiger Atome in dem statistischen Zerfallsgesetz. Innerhalb des dann noch verbleibenden Spielraumes ist aber eine kausale Bestimmung für den Zerfall des einzelnen Atoms nicht vorhanden. Die gleiche Auflockerung der kausalen Zusammenhäng zeigt sich bei allen anderen Vorgängen im Bereich der Mikrophysik."

47. Tony Hey und Patrick Walter, Quantenuniversum Die Welt der Wellen und Teilchen, Heidelberg 1990, Spektrum-der Wissenschaft-Verlagsgesellschaft, ISBN 3-89330-709-5. Einer allgemeinverständliche Beschreibung des Doppelspaltexperimentes und seiner ontologischen Implikationen widmen sich die ersten beiden Kapitel des Buches. Sowie Richard T. Weidner und Robert Sells, Elementare moderne Physik, Braunschweig, Wiesbaden 1992, Vieweg Verlag, ISBN 3-528-08415-4. Im Kapitel "Deutung der de Broglie-Wellen als Wahrscheinlichkeit" findet sich eine anspruchsvolle Beschreibung quantenphysikalischer Effekte im Allgemeinen und des Doppelspaltexperimentes im Besonderen. Sowie: Oskar Höfling Physik, Bonn, 1994, Dümmler Verlag, ISBN 3-427-41045-5. Eine vollständige Beschreibung des Doppelspaltexperimentes findet sich auf Seite 730ff. Sowie: Richard Feynman, QED Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie, München 1992 (erste Auflage), 1997 (3. Auflage) Piper Verlag, ISBN 3-492-21562-9. Im Kapitel "Elektronen und ihre Wechselwirkungen" wird eine formal ungewöhnliche aber experimentell zutreffende Beschreibung des Doppelspaltexperimentes gegeben. Stichwort: Quantenpfade.

48. Murray Gell-Mann, Das Quark und der Jaguar, Piper Verlag, München 1994, ISBN 3-492-03201-X: Im Kapitel "Verborgene Parameter" ab Seite 248 zieht der Nobelpreisträger Murray Gell-Mann die These verborgener Parameter in Zweifel.

49. Roger Penrose:, Computerdenken: die Debatte um Künstliche Intelligenz, Bewußtsein und die Gesetze der Physik, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft, Heidelberg, 1991, ISBN 3-89330-708-7. In dem Kapitel "Wann findet die Reduktion des Zustandsvektors statt?" argumentiert Penrose dafür, daß die Wahrscheinlichkeitsfunktion eines Quantenteilchens genau auf einen bestimmten Zustand hin verwirklicht wird, "sobald die Differenz zwischen den Gravitationsfelder der verschiedenen Alterantiven das Ein-Graviton-Niveau erreicht." Penrose liefert damit ein Kriterium zum Kollaps von Wahrscheinlichkeitsfunktionen welches vom Begriff des Bewußtseins unabhängig ist. Sowie: Unter dem Stichwort "Vielweltentheorie" wird die Vorstellung vertreten, daß jede quantenmechanisch denkbare Möglichkeit auch tatsächlich realisiert wird. Dies führt zwangsläufig zu der Annahme der Parallelexistenz einer ständig wachsenden Anzahl unabhängiger Universen. Die Vielweltentheorie umgeht die Schwierigkeit, ein Kriterium für die Reduktion der Wahrscheinlichkeitsfunktion formulieren zu müssen. Sowie: Nach der sogenannten "Kopenhagener Deutung" erfolgt der Kollaps einer Wahrscheinlichkeitsfunktion erst durch einen bewußten Beobachtungsvorgang. Dies wirft die Frage danach auf, was als "bewußt" zu bezeichnen ist. Vermag eine bloße Messapparatur den Kollaps einer Wellenfunktion zu erzwingen? Nimmt eine Katze in diesem Sinne ihre Umwelt bewußt wahr? Ab wann ist ein Mensch mit Bewußtsein ausgestattet? Als Embryo? Als Kind? Als Wissenschaftler? Die Frage ist noch ungeklärt.

50. Oskar Höfling Physik, Bonn, 1994, Dümmler Verlag, ISBN 3-427-41045-5: In dem Kapitel "Naturphilosophische Aspekte der modernen Physik" heißt es auf Seite 1036: "In der Mikrophysik liegen die Verhältnisse wesentlich anders. Hier kann von objektiven Zuständen und Vorgängen, deren Existenz und Ablauf von der Beobachtung des Physikers unabhängig ist, nicht mehr die Rede sein. Der Physiker steht vielmehr einer Welt gegenüber, die er nicht mehr beobachten kann, ohne sie erheblich und entscheidend zu stören. Es zeigt sich hier eine aus der Makrophysik nicht bekannte Beziehung zwischen dem Physiker und der zu untersuchenden Wirklichkeit, die es nicht mehr gestattet, den mirophysikalischen Gegenständen eine objektive Existenz im Sinne der Makrophysik zuzuschreiben.

51. Carl Friedrich von Weizsäcker, zitiert in: Oskar Höfling Physik, Bonn, 1994, Dümmler Verlag, ISBN 3-427-41045-5, Seite 1037

52. Friedrich Nietzsche, Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben, München 1969, Reclam Verlag, ISBN: 3-15-007134-8

53. Zu den Ausnahmen zählt das Buch "Das Heilige - Über das Irrationale in der Idee des Göttlichen und sein Verhältnis zum Rationalen" von Rudolf Otto (1869-1937), Müchen 1963, C. H. Beck`sche Verlagsbuchhandlung, ISBN 3 406 318991

54. Roger Penrose:, Computerdenken: die Debatte um Künstliche Intelligenz, Bewußtsein und die Gesetze der Physik, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft, Heidelberg, 1991, ISBN 3-89330-708-7, vor allem das Kapitel "Kontakt mit der Platonischen Welt" ab Seite 416

55. Roger Penrose:, Computerdenken: die Debatte um Künstliche Intelligenz, Bewußtsein und die Gesetze der Physik, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft, Heidelberg, 1991, ISBN 3-89330-708-7, im Kapitel "Worin besteht die Physik des Geistes", Seite 401

56. Roger Penrose:, Computerdenken: die Debatte um Künstliche Intelligenz, Bewußtsein und die Gesetze der Physik, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft, Heidelberg, 1991, ISBN 3-89330-708-7, im Kapitel "Worin besteht die Physik des Geistes", Seite 402: "Ich behaupt hier, daß gerade diese Fähigkeit, unter passenden Umständen Wahr von Falsch (und Schönheit von Häßlichkeit!) `intuitiv´ unterscheiden zu können, das Wesensmerkmal von Bewußtsein ausmacht.

57. William James, The Principles of Psychology, Dover, New York 1950, Nachdruck eines Textes von 1890

58. Henry Stapp, Mind, Matter, and Quantum Physics, Berlin Heidelberg 1993, Springer Verlag, ISBN 0-387-56289-3, im Kapitel "The Mind-Matter Problem", Seite 178

59. Henry Stapp, Mind, Matter, and Quantum Physics, Berlin Heidelberg 1993, Springer Verlag, ISBN 0-387-56289-3, im Kapitel "Mental Events as Heisenberg Events", Seite 179: "Brains are similar in this respect to measuring devices. At the synaptic events, and also at neuron firings, there are large amplification effects. Moreover, and this is the crucial point, an analysis by John von Neumann shows that the quantum events in the brain need not occur either at the level of the individual synaptic discharge or at the level of the individual neuron-firing: they can occur, instead, at the level of the entire brain, in conjunction with the eventlike occurrence of a conscious thought."

60. Henry Stapp, Mind, Matter, and Quantum Physics, Berlin Heidelberg 1993, Springer Verlag, ISBN 0-387-56289-3, im Kapitel "Comparison with the Ideas of Pauli", Seite 180

61. Henry Stapp, Mind, Matter, and Quantum Physics, Berlin Heidelberg 1993, Springer Verlag, ISBN 0-387-56289-3, im Kapitel "Comparison with the Ideas of Pauli", Seite 180: "...behind the processes of nature that we already know and understand there lies another, which acausally weaves meaning into the fabric of nature."

62. Henry Stapp, Mind, Matter, and Quantum Physics, Berlin Heidelberg 1993, Springer Verlag, ISBN 0-387-56289-3, im Kapitel "Comparison with the Ideas of Pauli", Seite 181: "However, the structure of quantum theory guarantees that all traces of these peculiar influences must disappear from the statistical averages tht occur in the empiricial scientific tests: all acausal aspects are completely masked by the effects of chance.

63. Henry Stapp, Mind, Matter, and Quantum Physics, Berlin Heidelberg 1993, Springer Verlag, ISBN 0-387-56289-3, im Kapitel "Comparison with the Ideas of Pauli", Seite 181: "This interlocking of causality and chance has important consequences. It means that the play of quantum chance acts both to veil the form of fundamental reality and to unveil the form of empiricial reality."

64. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Titel des englischen Originals: "The Self and Its Brain - An Argument for Interactionism", 1977

65. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 433: "Es besteht eine reziproke Interaktion zwischen den Welten 1 und 2, und zwischen den Welten 2 und 3 im allgemeinen über die Vermittlung von Welt 1."

66. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 63: "Da gibt es zunächst die physische Welt - das Universum physischer Gegenstände...ich möchte sie ‘Welt 1’ nennen. Zweitens gibt es die Welt psychischer Zustände, einschließlich der Bewußtseinszustände, der psychischen Dispositionen und unbewußten Zustände; diese will ich ‘Welt 2’ nennen. Doch es gibt noch eine dritte Welt, die Welt der Inhalte des Denkes und der Erzeugnisse des menschlichen Geistes; diese will ich ‘Welt 3’ nennen..."

67. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 64: "Mit Welt 3 meine ich die Welt der Erzeugnisse des menschlichen Geistes, wie Erzählungen, erklärende Mythen, Werkzeuge, wissenschaftliche Theorien (wahre wie falsche), wissenschaftliche Probleme, soziale Einrichtungen und Kunstwerke. Die Gegenstände der Welt 3 sind von uns selbst geschaffen..."

68. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 64: "Eine meiner Haupthesen ist, daß Gegenstände der Welt 3 wirklich...sein können: nicht nur in ihren Materialisationen oder Verkörperungen von Welt 1, sondern auch unter dem Gesichtspunkt von Welt 3."

69. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 69: "...Platons Welt 3 scheint mir, auch wenn sie in mancher Hinsicht sicher eine Vorwegnahme meiner Welt 3 ist, eine Fehlkonstruktion zu sein. Platon hingegen würde niemals Dinge wie Probleme oder Annahmen oder Vermutungen - vor allem falsche Annahmen - in seiner Welt der intelligiblen Gegenstände zugelassen haben."

70. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 68: "Der Hauptgrund, warum ich die Existenz von nichtmaterialisierten Gegenständen der Welt 3 für so wichtig halte, ist der: Wenn es nichtmaterialisierte Gegenstände der Welt 3 gibt, dann kann es nicht wahr sein, daß unser Erfassen oder Verstehen eines Gegenstandes der Welt 3 stets von unserem sinnlichen Kontakt mit seiner materiellen Verkörperung abhängt, beispielsweise vom Lesen der Aussage einer Theorie in einem Buch. Entgegen dieser These behaupte ich, daß die charakteristischste Art, Gegenstände der Welt 3 zu erfassen, mittels einer Methode geschieht, die kaum oder gar nicht vo ihrer materialisierten Form oder von der Mitwirkung unserer Sinne abhängt. Meine These lautet, daß das menschliche Bewußtsein, der menschliche Geist, Gegenstände der Welt 3 zwar nicht immer direkt, so doch mittels einer indirekten Methode erfaßt (die noch erläutert wird), einer Methode, die unabhängig von deren materialisierter Gestalt ist und die bei Gegesntänden der Welt 3 (wie Büchern), die auch Welt 1 angehören, von der Tatsache ihres materiellen Vorhandensein (ihrer Verkörperung) absieht."

71. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 70: "Ich gebe zunächst zu, daß es so etwas wie intellektuelle Anschauung gibt; doch ich behaupte, daß sie ganz und gar nicht unfehlbar ist, sondern sich viel häufiger irrt."

72. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 70: "Platon beschrieb das Erfassen der Formen oder Ideen als eine Art Vision: Unser geistiges Auge (nous, Vernunft), das ‘Auge des Geistes’, ist mit intellektueller Anschauung begabt und kann eine Idee, ein Wesen, ein Objekt der intelligiblen Welt schauen. Ist es uns einmal gelungen, es zu schauen, zu begreifen, dann erkennen wir dieses Wesen: Wir schauen es ‘im Lichte der Wahrheit’. Diese intellektuelle Anschauung ist, einmal erreicht, unfehlbar."

73. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 70: "Meiner Ansicht nach sollten wir das Erfassen oder Begreifen eines Gegenstandes der Welt 3 als einen aktiven Prozesß verstehen. Wir müssen es als ein Machen, als eine Nachschöfpung dieses Gegenstandes erklären ... Um ein Problem zu verstehen, muß man wenigstens einige der einleuchtenderen Lösungen ausprobieren und herausfinden, daß sie falsch sind." Sowie: Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 216: "Eine zweite Methode, die meiner Ansicht nach scharf von der Methode der Vermutung oder der Hypothesenbildung unterschieden werden sollte, ist die Methode des intuitiven Erfassens des Wesens; also die Methode der essentialistischen Erklärung (die Husserlsche ‘Wesensschau’). Hier meint ‘Intuition’ (nous, intellektuelle Anschauuung) unfehlbare Einsicht: Sie garantiert Wahrheit. Was wir sehen oder intuitiv begreifen ist (in diesem Sinne von Intuition) das Wesen selbst (Siehe zum Beisiel Platons Phaidon, 100c; und Aristoteles’ Zweite Analytik, besonders 100b.) Sowie: Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 71: "Diese Ansicht vom Begreifen setzt kein ‘Auge des Geistes’, kein geistiges Wahrnehmungsorgan voraus. Sie setzt lediglich unsere Fähigkeit voraus, gewisse Gegenstände der Welt 3, besonders sprachliche, zu schaffen .... Dies alles sieht ganz anders aus als Platos Theorie vom Auge des Geistes."

74. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 69: "Ich bin ein Gegner dessen, was ich Essentialismus genannt habe"

75. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, ab Seite 78.

76. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 78: "Ich habe früher gesagt, daß wir es prima facie mit einem Dualismus oder Pluralismus zu tun haben, mit einer Wechselwirkung zwischen Welt 1 und Welt 2; ferner sagte ich, daß, durch Vermittlung von Welt 2, die Welt 3 auf die Welt 1 einwirken kann."

77. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 78: "Die Welt 1 ist eben autonom und kausal abgeschlossen. Dieser Standpunkt klingt recht überzeugend. Die meisten Physiker neigen dazu, ihn fraglos zu aktzeptieren."

78. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 78: "Ich möchte hinzufügen, daß meiner Ansicht nach die Offenheit der physischen Welt für die Erklärung menschlicher Freiheit - statt sie wegzuerklären - notwendig ist."

79. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein , Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 214: "Aber sie ist als eine Feststellung gemeint, die scharf zwischen einer ärung in Begriffen physikalischer Ursachen (einer Kausalerkärung der Welt 1) und einer Erklärung in Begriffen von Absichten, Zielen, Zwecken, Motiven, Vernunftgründen und zu ..."

80. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 90, mehrere Stellen.

81. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 428: "Am Anfang (des Beitrages von Eccles in dem gemeinsamen Buch mit Popper) steht ein einführender Abschnitt über die 3-Welten-Hypothese von Popper, weil die Theorie in den Begriffen dieser Hypothese entwickelt worden ist; und darüber hinaus liefert diese Hypothese eine sehr interessante Erkärung für die Entwicklung des selbstbewußten Geistes."

82. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 436: "Die erlebte Einheit ergibt sich nicht aus einer neurophysiologischen Synthese, sondern aus dem vorgeschlagenen intergrierenden Charakter des selbstbewußten Geistes."

83. Karl R. Popper, John C. Eccles, Das Ich und sein Gehirn, Berlin, London, New York, Springer Verlag, 6. Auflage Januar 1997, ISBN: 3-492-21096-1, Seite 429: "In einem abschließenden Abschnitt werden die Konsequenzen dieser stark dualistisch-interaktionistischen Hypothese erwähnt. Ihre zentrale Komponente ist, daß dem selbstbewußten Geist der Vorrang gegeben wird, der während des normalen Lebens damit beschäftigt ist, nach Hirnereignissen zu suchen, die in seinem gegenwärtigen Interesse liegen und sie zu der vereinheitlichten Erfahrung zu integrieren, die wir von Augenblick zu Augenblick erleben."

84. Eccles, John, Wie das Selbst sein Gehirn steuert, Berlin, Heidelberg, Springer Verlag, 1994, ISBN 3-492-22286-2, Seite 131: "Sperry (1976) hat vermutet, daß mentale Ereignisse holistische, konfigurative Eigenschaften des Gehirnprozesses darstellen."

85. Eccles, John, Wie das Selbst sein Gehirn steuert, Berlin, Heidelberg, Springer Verlag, 1994, ISBN 3-492-22286-2

86. Eccles, John, Wie das Selbst sein Gehirn steuert, Berlin, Heidelberg, Springer Verlag, 1994, ISBN 3-492-22286-2, Seite 128, im Kapitel "Das Geist-Gehirn Problem: "Die Hypothese lautet, daß der mentale Einfluß die Wahrscheinlichkeit der vesikulären Emission aus einem aktivierten Bouton auf eine Weise modifiziert, die den Wahrscheinlichkeitsfeldern der Quantenmechanik analog ist." Sowie: Eccles, John, Wie das Selbst sein Gehirn steuert, Berlin, Heidelberg, Springer Verlag, 1994, ISBN 3-492-22286-2, Seite 130: "Wir können nur vermuten, daß mentale Ereignisse - die in der Art, wie Margenau (1984) es postuliert hat, als Feld wirken - Modifizierungen der räumlich-zeitlichen Aktiviät eines Moduls bewirken, indem sie die Wahrscheinlichkeit der Emission in vielen Tausenden aktiver Synapsen verändern. Die Erhaltungsgesetze der Physik werden dabei nicht verletzt."

87. Eccles, John, Wie das Selbst sein Gehirn steuert, Berlin, Heidelberg, Springer Verlag, 1994, ISBN 3-492-22286-2, Seite 124: "Nach der dualistisch-interaktionistischen Hypothese bietet das präsynaptische Vesikelgitter die Voraussetzung dafür, daß der mentale Vorsatz absichtlich die Wahrscheinlichkeit seiner synaptischen Freisetzung verändert." sowie: "Somit hängt die Zuverlässigkeit, daß ein mentaler Vorsatz wirksam wird, von der Integration der zufälligen Ereignisse an einer Vielzahl von präsynaptischen Vesikelgittern an dem betreffenden Neuron ab. Sowie: Eccles, John, Wie das Selbst sein Gehirn steuert, Berlin, Heidelberg, Springer Verlag, 1994, ISBN 3-492-22286-2, Seite 125: "Man kann alle derart aktivierten Boutons als mutmaßliche Orte der Modifizierung der Wahrscheinlichkeit einer vesikulären Freisetzung durch eine mentale Aktion betrachten.


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