Archivversion // zur aktuellen Version: Chronologie einer
Endomorphose
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Der marktwirtschaftlich begründete Zwang zur ständigen Steigerung der Rendite-Effizienz von Unternehmen wird in den kommenden Jahrzehnten unausweichlich zu einer körperlichen Umformung von Menschen mit Hilfe der Gentechnik führen. | ||||
Diese These scheint mir gleichermaßen gültig wie auch beängstigend zu sein. Wie werden Menschen in 100 Jahren aussehen? Werden wir mit Computern zu hybriden Lebensformen verschmolzen werden? Werden wir uns schon bald als Einzelpersonen der existenziellen Frage stellen müssen, ob wir unsterblich "gemacht" werden wollen? Eine beängstigende Vorstellung: | ||||
Unter den Stichworten "Extropy" oder "Extropier" geben sich Befürworter eines aggressiven Fortschritts zur Neugestaltung der Menschen im Internet zu erkennen. | ||||
Auf diesen Seiten sind Medienbeiträge und eigene Gedanken zur Gentechnik, Computertechnik und den formenden Kräften einer evolutiv interpretierten Marktwirtschaft in loser Tagebuchform zusammengestellt. Ich glaube, dass die Nutzung der Gentechnik und die Weiterentwicklung der Computertechnologie in Richtung künstliche Intelligenz langfristig sehr viel stärker durch wirtschaftliche Sachzwänge als durch ethische Überlegungen geprägt sein wird. | Medienbeiträge 2002
Animation: der philosopische Hintergrund Die Seelen-Kälte des Kapitalismus: "Früchte des Zorns" (1939) |
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Die folgende Gedankenkette erscheint mir als Grundmotiv der nächsten Zukunft (50 bis 100 Jahre) recht plausibel. | ||||
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Der Mensch als Kostenfaktor? Positiver Gedanke: Kulturbetrieb als emotionale Intelligenz von Ökonomien? |
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Phantasie: vernetzte
Gehirne in Kisten sind |
Weitere Bilder und Animationen Literaturliste zur Gentechnik und sozialen Utopien Der Mensch als abhängiges Wesen einer durchfunktionalisierten Gesellschaft (1896) |
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Frei nach Olaf Stapledon: ein Riesengehirn als billiger Superrechner? |
Olaf Stapledon schrieb um 1930 über die Life-Sciences in 40 Millionen Jahren.... | |||
Was heute fehlt aber dringend nötig wäre, das sind positive Utopien darüber, wie unsere Welt in 30 oder 100 Jahren aussehen soll. Seltsamerweise haben die meisten Utopien mit einem gewissen Anspruch an Realitätsnähe einen meist düsteren Unterton. Positive Utopien hingegen tendieren dazu, gewisse Fakten einfach zu ignorieren. Was fehlt ist ein Gesellschaftsentwurf für das 21. oder auch 22. Jahrhundert der die denkbaren technischen Entwicklungen berücksichtigt, der die Grenzen marktwirtschaftlicher Selbstheilungskräfte ernst nimmt, der die Erkenntnismethoden der Wissenschaft weder naiv verallgemeinert noch in Bausch und Bogen anzweifelt. Was fehlt sind neue Ideologien im Sinne eines gesellschaftlichen Gesamtentwurfes mit dem Anspruch der praktischen Umsetzbarkeit. | Unter den Stichworten "Extropy" oder
"Extropier" geben sich
Befürworter einer Neugestaltung von Menschen im Internet
zu erkennen. Positiver Gesellschaftsentwurf: Gregory Stock, "Metaman: the merging of humans and machines into a global superorganism", 1993 |
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Zum Namen dieser Unterseite: Das Phantasiewort Endomorphose soll ausdrücken, dass der Mensch durch eine nach innen gerichtete (endo) Weitergabe von Sachzwängen, die auf Unternehmen wirken, umgeformt (Morphose) werden wird. | Anforderungen an ein Weltild | |||
Ein Gedicht von Ulrich Ziesing (Isla de La Palma, Kanarische Inseln) greift sehr schön den Gedanken auf, dass es jenseits ökonomischer Zweckmäßigkeiten vielleicht auch noch weitere Lebensziele geben könnte: | ||||
Lebensauftrag Wer Augen hat, bewußt zu sehen, |
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