Übersetzung zu Kapitel 15
|
||||||
Textstück | Zeile | Kommentar, Grammatik, Fragen |
Übersetzung | |||
Swkrathj Poteron de peri arethj monon soi outw dokei, w Menwn, h kai peri ugieiaj kai peri iscuoj kai twn allwn; | 1 - 3 | Zur Übersetzung des ersten
Satzes gibt das Lesebuch
ganz oben links auf Seite 45 einen Ratschlag. poteroj, a, on = welcher von beiden (Beiheft, Seite 13). Diese Übersetzung hilft aber nicht weiter, sondern: poteroj + h heisst soviel wie "entweder ... oder". de = aber (Lesebuch, Seite 171) poteron...h = welches von beiden: x oder y (Beiheft, Seite 13) peri + Genetiv = über, von (Lesebuch, Seite 176) arethj = Genetiv von areth (Tugend) monon = nur, als Adverb (Lesebuch, Seite 175) outw = so, als Adverb (Lesebuch, Seite 177) dokei < dokeei (Lesebuch, Seite 44) Verlangt dokei den Genetiv? dokei moi = es scheint mir, es scheint mir gut, ich beschließe (Beiheft, Seite 13) h ugieia= die Gesundheit, vergleiche Hygiene (Beiheft, Seite 13) h = oder (Lesebuch, Seite 173) iscuoj = Stärke? verlgeiche (Lesebuch, Seite 174) twn allwn = von anderen? |
Denkst du, o Menon, nur über die Tugend so, oder auch über die Gesundheit und anderes? | |||
'Allh men andros dokei soi einai ugieia, allh de gunaikoj, | 3 - 4 | men...de =
zwar ... aber => welche Funktion soll dies in der
Übersetzung haben? Im Lesebuch auf Seite 45 steht, dass das Satzkonstrukt links sehr frei übersetzt werden muss. dokei moi = 1) es scheint mir, 2) es scheint mir gut, ich beschließe... (Beiheft, Seite 13) h ugieia = die Gesundheit (vergleiche Hygiene) (Beiheft, Seite 13) |
Scheint dir die Gesundheit eines Mannes eine andere zu sein als die der Frau | |||
h to auto, | 4 - 5 | oder die selbe, | ||||
eite en andri, eite en gunaiki; | 5 | eite ...
eite = sei es, daß ...
oder daß... (Beiheft,
Seite 13) o anhr, androj = 1) der Mann, 2) der Mensch (Beiheft, Seite 13) h gunh , gunaikoj = die Frau (Beiheft, Seite 13) |
sei es beim Mann oder der Frau? | |||
Menon H auth moi dokei ugieia ge einai kai androj kai gunaikoj. | 6 - 7 | o autoj = der selbe (Lesebuch, Seite 170)
=> h auth = die selbe ge = wenigstens (Lesebuch, Seite 171): wie passt das in den Sinnzusammenhang? |
Die Selbe scheint mir zu sein die Gesundheit sowohl des Mannes als der Frau. | |||
Zokraths H de areth diaferei ti, eite en paidi eite en presbuterw, | 8 - 9 | diaferein
ti = sich in etwas (in
einer Hinsicht) unterscheiden, Akkusativ der Beziehung, Beiheft
Seite 13 ganz unten) paidi = Dativ von = paiso h Kind, Junge, Mädchen |
Die Tugend aber unterscheidet sich, sei sie von einem Kind oder von einem Alten, | |||
eite en gunaiki eite en andri; | 9 - 10 | sie sie von einer Frau oder von einem Mann? | ||||
Menon 'Emoige pwj dokei, w Swkratej, | 11 | Emoige =>
das "ge" dient der
Verstärkung von "Emoi" pws (enklitisch) = irgendwie (Beiheft, Seite 13) Swkrathj, ouj, ei, h Vok. w Swkratej = Sokrates (Beiheft, Seite 13) |
Mir scheint irgendwie, o Sokrates, | |||
touto ouketi omoion einai toij alloij. | 11 - 12 | touto
= dieses/ihn,
Demonstrativpronomen der dritten Person, Nominativ oder
Akkusativ (Grammateion,
Seite 19) ouketi und mhketi = nicht mehr (Beiheft, Seite 13) omoioj, a, on = 1) gleich, 2) ähnlich (Beiheft, Seite 13) toij => Dativ Plural (Grammateion, Seite 8) |
dieses nicht mehr dasselbe zu sein wie die anderen. | |||
Sokrathj Ti de; ouk andrwn men arethn elegej polin eu epitropeuein, gnaikwn de oikian; | 13 - 14 | elegej = Imperfekt von legw
=> du sagtest (Grammateion,
Seite 24) h polij, polewj (Akkusativ: polin) = die Stadt, der Staat eu (Adverb) = gut (Beiheft, Seite 13) epitropeuw = etwas beaufsichtigen, verwalten (Beiheft, Seite 13) Wörtliche Übersetzung: Das aber? Nicht der Männer (Genetiv) Tugend du sagtest Stadt gut verwalten, Frauen aber Haus? |
Wie kann das sein? Sagtest du nicht, es sei die Tugend der Männer die Stadt gut zu verwalten und die der Frauen das Haus (gut zu verwalten)? | |||
Menon 'Egwge. | 15 | egwge = ich (für mein Teil), ich wenigstens (Beiheft, Seite 13) | Ich für meinen Teil schon. | |||
Sokraths 'Ar' oun exestin andrasin h gunaixin eu epitropeuein h polin h oikian h allo ti ei mh swfronwj kai dikaiwj; | 16 - 17 | ara (Akzent!)
= leitet eine Frage ein (Beiheft,
Seite 13) oun = also, folglich (Lesebuch, Seite 176) ei mh = wenn nicht, außer (Beiheft, Seite 14) wj = Endung des Adverbs (Lesebuch, Seite 44) |
Und ist es folglich möglich sein, dass Männer oder Frauen die Stadt gut regieren, das Haus oder anderes wenn nicht besonnen und gerecht? | |||
Menon Ou dhta. | 19 | dhta = wirklich, gewiß (Beiheft, Seite 13) | Gewiss nicht! | |||
Sokrathj Oukoun ei dikaiwj kai swfronwj epitropeuousin, dikaiosunh kai swfrosunh epitrpeusousin; | 20 - 22 | oukoun = folglich, bei Fragen: nicht wahr? (Beiheft,
Seite 13) ei = wenn, falls, ob (Lesebuch, Seite 172) dikaiwj epitrpeusousin = Futur zu epitropeuousin (Lesebuch, Seite 44) |
Folglich, falls sie gerecht und besonnen beaufsichtigen, werden sie mit Gerechtigkeit und Besonnenheit beaufsichtigen? | |||
Menon 'Anagkh. | 23 | hh anagkh
= 1) der Zwang, die
Notwendigkeit, 2) die Not (Beiheft,
Seite 13) anagkh (erg. estin) = es besteht Notwendigkeit, notwendigerweise (Beiheft, Seite 13) |
Notwendigerweise. | |||
Sokrathj Twn autwn ara amfoteroi deontai, eiper mellousin agaqoi einai, | 24 - 25 | eiper = wenn wirklich, wenn also (Beiheft,
Seite 13) amfoteroi = beide (Lesebuch, Seite 169) deontai = Plural von deomai = wollen (Lesebuch, Seite 171) mellw (mit Infinitiv) = 1) wollen, im Begriff sein, 2) schon irgendwie wollen aber noch zögern (Beiheft, Seite 13) Wörtliche Übesetzung: Von dem selben folglich beide brauchen, wenn wirklich wollen von der Tugend haben, |
Dasselbe brauchen also beide, wenn sie wirklich tugendhaft sein wollen, | |||
kai h gunh kai o anhr, dikaiosunhj kai swfrosunhj. | 25 - 26 | sowohl die Frau als auch der Mann: Gerechtigkeit und Besonnenheit. | ||||
Menon Fainontai. | 26 | Wörtlich: Sie scheinen (ntai = Personalendung 3. Person Plural, Medium, Grammateion, Seite 23) | Es sieht so aus. | |||
Sokrathj Tw autw ara tropw pantej oi anqrwpoi agaqoi eisin. | 27 - 28 | tw autw
tropw = auf diesselbe
Art und Weise (Beiheft,
Seite 14) ara = also, folglich (Lesebuch, Seite 170) o tropoj = die Art und Weise, der Charakter (Beiheft, Seite 13) pantej oi anqrwpoi = alle die Menschen agaqoi eisin = tugendhaft sein |
Auf diesselbe Art, folglich, sind alle Menschen tugendhaft. | |||
Diese Übersetzung ist weitgehend korrigiert! |