Die neuronale Intelligenz von Großunternehmen
(Copyright by Gunter Heim, 2000)

 
Großunternehmen als biologische Organismen? Schon lange werden menschliche Gesellschaften oder Teile davon mit Lebewesen verglichen. Verkehrsströme sind Blutzellen in Adern, Kraftwerke sind Mitochondrien, Mülldeponien und Abgase sind die Fäkalien, Regierungen entsprechen den Köpfen und so weiter. Seit der Entstehung des Internets werden diese Analogien um die Metapher des digitalen Nervennetzes bereichert. Eine große Zahl von Autoren vergleicht das Internet als die Innvervierung eines erwachenden globalen Superorganismus.

Some ideas in English, different from this siteneural companies: some ideas in English

A passage taken from the introduction to the original book from 1651Hobbes Leviathan: the body as a metaphor for human societies

Griechisches Original und deutsche ÜbersetzungDie Welt - ein Organismus? Diogenes Laertios / Plutarch

data in- and output in companies and human brainsA visual simile between organisms and companies

Dieser Ansatz soll hier reduziert werden auf denkbare Anwendungen innerhalb eines Großunternehmens. Es gibt auf der Welt eine Vielzahl von Unternehmen die gegeneinander in ähnlicher Weise um begrenzte Ressourcen konkurrieren wie biologische Organismen, und sie entwickelten ähnliche Lösungen: Viele Organismen erlangten durch eine intelligente Informationsverarbeitung einen Evolutionsvorteil. Neuronale Netze in Form von Nervennetzen sind dabei die "Betriebssystem" welches bei allen Organismen eine "Hardware" und das auffällige Ähnlichkeit aufweist: Neuronen, Synapsen, elektrische Impulse, synaptische Plastizität, Lernen durch Back-Propagation und so weiter. Zunächst sollen auf dieser Homepage einige solche grundlegenden Analogien aufgelistet werden.

 
Aber auch die "installierte Software" scheint einige wenige gemeinsame Grundfunktionen aufzuweisen. Die Psyche des Menschen findet sich bereits teilweise auf der Ebene von Großunternehmen abgebildet. Einige weiterführenden Analogien könnten aber gezielt zusätzlich implementiert werden. Als Wegweiser stehen bereits heute einige Theorien und Thesen zur Verfügung. Beispielhafte Stichworte sind: "komplexe adaptive Systeme", "Spieletheorie", "Chaostheorie" und so weiter. Sollte ein Großunternehmen emotionale Zentren besitzen? Ist die Konkurrenz zwischen Abteilungen eher nützlich als schädlich? Sollte das Informationsmanagement eines Großunternehmens unternehmensweite Module zum Erinnern und Vergessen aufweisen? Sollte ein Großunternehmen gezielt einen "Phantasiegenerator" installieren? Auch hierzu werden auf diesen Seiten einige Beispiele angeboten. Unten sind einige Analogien des obigen Bildes ausformuliert:

Die Nervenzellen eines Gehirnes sind vor allem untereinander vernetzt; das Verhältnis von eingehender zu intern verarbeiteter Information ist sehr klein. Die meisten Zellen beschäftigen sich mit den Signalen anderer Zellen des Gehirns. Die Mitarbeiter der Hauptverwaltung beschäftigen sich vor allem untereinander mit sich selbst. Viele Entscheidungen erfordern aufwendige Abstimmungsprozesse. Jeder will mitreden, jeder will informiert werden.
Das Gehirn koordiniert die Tätigkeiten der anderen Organe zu einem sinnvollen Ganzen. Beine, Arme, sensorische Aufmerksamkeit, Gedächtniszugriffe, Halsmuskeln etc. müssen organübergreifend gesteuert werden, um beispielsweise ein Flugzeug sicher zu führen. Die Hauptverwaltung eines Großunternehmens koordiniert das Zusammenspiel aller Betriebe, Abteilungen, Filialen und sonstiger Untereinheiten zu einem sinnvollen Ganzen. Bei der Markteinführung eines neuen Produktes etwa müssen unter anderem "Forschung und Entwicklung", "Marketing", "Rechtsabteilung", "Finanzwesen" (Kapitalbereitstellung!), "Versicherungswesen" und "Produktion" an einem Strang (und in die gleiche Richtung) ziehen.
Lunge, Herz, Verdauungsorgane, Arme, Beine und so weiter dienen vor allem der Umsetzung der im Gehirn getroffenen Entscheidungen. Diese Organe beschäftigen sich weniger mit sich selbst, sondern vor allem unmittelbar mit der Umwelt. Produktionsbetriebe, Vertrieb, Logistik, Niederlassungen im Ausland, Betriebsräte, Projektteams vor Ort, Konstruktionsabteilungen und derlei mehr setzen die Strategien und Ziele der Hauptverwaltung um.

Diese "Organe" des Großunternehmens setzen sich vorranging mit der Umwelt unmittelbar auseinander; mit der Natur, mit Kunden, mit Projektpartnern etc.
 

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