Monsieur Jacques im Jahre 1904 kurz vor seinem TodeIm Jahre 1887 begab sich ein junger französischer Tunnelbauingenieur in die Einsamkeit der provencalischen Wiesen, Berge und Weiden.

Monsieur Jacques entwickelte dort in zehnjähriger Weltabgeschiedenheit seinen "Weg der wahren Labung".

Aus der Kraft innerer Einsicht erlangte er Weisheiten welche von den modernen Wissenschaften zunehmend bestätigt werden. Die Dualität menschlichen Seins stand für ihn außer Zweifel.

Der Körper beinhaltet alles Gesetzliche. Werden und Vergehen in aller Vorherbestimmtheit ist das Wesen des Körperlichen. Demgegenüber steht die Seele. Sie ist Ausruck einer unbändigen Schaffenskraft welche nicht dem Körperlichen entspringt sondern es vielmehr zu formen trachtet.

Die Widersprüchlichkeit zwischen der Gesetzmäßigkeit alles Körperlichen und der Freiheit der Seele ist für Jacques der Ausgangspunkt zur wahren Menschwerdung.

Indem die Seele versucht gegen die Gesetzmäßigkeit des körperlichen anzukämpfen, widerfahren ihr Versagung und Leid. Erst durch die völlige Anerkennung der Macht des Körperlichen und der Hingabe zum "totalen Gestaltungswillen" findet die Seele ihren Frieden im Tun.

Jacques mißbilligte manche Formen "modernen" Lebens aufs Schärfste. Für ihn waren Demagogie, Konsum und Nationalismus "plärrende Fratzen des Körperlichen". Hängt das Körperliche eines Menschen an diesen Dingen, so ist die Macht der Seele schwach. Der Mensch gleicht mehr einem Automaten denn einem Wesen und leidet beständig an dem Gefühl der Verfehlung.

Jacques suchte Wege, "der Seele zu lauschen". In stiller Kontemplation lernte er, die Stimme der Seele zu unterscheiden von den Stimmen des Körperlichen. Er erkannte dabei den großen Einfluß farblicher Wahrnehmungen auf das innere Gemüt und entwickelte für sich eine Lehre der Gemütstönungen. Die Klare Wahrnehmung der Seele nannte er "Labung" (soulagement).

Im Jahre 1904 starb Jacques im Alter von 44 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung im Krankenhaus von Arles. Er hinterließ verschiedene Manuskripte für ein Buch, von denen jedoch die meisten im 1. Weltkrieg unwiederbringlich verloren gingen.

Glücklicherweises sind wesentliche Skizzen und Ausführungen seiner Lehre über die Gemütstönungen erhalten geblieben.

Seit 1995 bemüht sich ein Kreis von Freiwilligen um die Wiederherstellung der Ganzheit von Jacques Vorstellungen.