Freier Wille und
Naturgesetze
Einführung 4: das
Irrationale
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Eine Religion, die
durch und durch wissenschaftlich erkannt werden soll, ist
am Ende dieses Weges zugleich vernichtet.
Friedrich Nietzsche, 1873
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Die
antiken Griechen versuchten das scheinbar regellose Chaos
ihrer Welt durch Gesetzmäßigkeiten zu erklären und
prägten den Begriff des Kosmos:
Ordnung.
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Was
Gesetzmäßigkeiten zugänglich ist, das kann rational
behandelt werden. Das Rationale ist der
Inbegriff des Geregelten, des Nachvollziehbaren, von
Logik und Ordnung.
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Sind unsere Denkkategorien falsch:
ein Gleichnis |
Die Gesetze der Mechanik
sind rational
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Was aber
im Nachhinein vollständig und bis in alle Details
nachvollzogen werden kann, das ist theoretisch auch
vorhersagbar. Das Rationale in diesem Sinne ist identisch
mit dem Determinierten, dem Festgelegten.
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Ein Wille
aber dessen Entstehung vollends rational nachvollzogen
werden kann, verdient nicht den Namen "frei".
Wenn meine Entscheidung heute abend ins Kino zu gehen,
lückenlos durch meine Geschichte und die Umstände des
heutigen Tages erklärt werden kann, dann war es eben
nicht meine Entscheidung, sondern das Ergebnis von
Gesetzmäßigkeiten. Dann bin ich nur ein Roboter der
sich nach einer fest programmierten Mechanik verhält.
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Hoimar von Ditfurth: "Der Realist ist
insofern naiv, als er nicht zur Kenntnis nimmt,
daß wir alle nicht in der Welt leben, sondern nur in dem
Bild, das wir uns von der Welt machen." |
Ein freier
Wille also muß von seiner Entstehung her
irrational sein. Er kann nur insofern als frei
bezeichnet werden, wie er nicht durch Natur- oder
sonstige Gesetzmäßigkeiten vorherbestimmt war. Er darf
nicht die Wirkung einer Ursache sein, er muß Ur-Sache
selbst sein. Das aber ist ein Bruch im Kausalgeflecht des
Kosmos.
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Literaturtipp: Augustinus,
Aurelius |
Ein freier
Wille muß aber auch von seiner Wirkung her
irrational sein. Er muß das Kausalitätsprinzip
nicht nur in seiner Entstehung sondern auch in seiner
Wirkung durchbrechen. Er muß den Kosmos derart
beeinflussen können, daß er anders abläuft als durch
die Naturgesetze gefordert. |
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Kann unsere Ratio alles
erklären? Eine Liste von kniffligen Problemen Rudolf Otto über das Heilige,
das Irrationale und das Göttliche
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Ein freier Wille in
Aktion
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<= Nach
den Naturgesetzen müssten sich die Rechtecke
stets geradlinig bewegen. Ein frei wirkender Wille
verrät sich durch eine Abweichung (grüner Block) von
dieser strikten Vorgabe. |
Vermag der
freie Wille dies nicht, so ist er wirkunglos. Wenn die
physikalische Realität die Wirkstätte eines freien
Willens sein soll, so muß sich dies durch
"Wunder", durch eine Mißachtung von
Naturgesetzen offenbaren. Erst so wird die Realität zur
"Wirk-Lichkeit". |
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Ein
vollendeter Kosmos wäre ein seelenloser Automatismus.
Beseelt und vom Determinismus befreit werden kann er nur
durch ein chaotisch-irrationales
Element.
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Platons Ideenlehre und die
Quantenphysik (Seminararbeit 2001) |
Die folgenden
Kapitel beschreiben einen Mechanismus, über
welchen etwas Irrationales und somit vom
Kausalitätsprinzip Befreites in unser Universum
hineinwirken könnte. Die zwei wesentlichen Stichworte
sind Bewußtsein und Quantenphysik .
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Dies war die
letzte Einführung
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