Die Schwarmwelt und Weichenereignisse Anders als in der Schwarmwelt
der klassischen Physik fliegen jetzt nicht
Stahlkugeln unabhängig voneinander im Kasten umher,
sondern Quantenvögel. Diese
Vögel fliegen so ähnlich wie Wildtauben, das heißt sie
bleiben meist in einem klar erkennbaren Schwarm zusammen,
haben aber keinen klaren Anführer.
Jede Taube für sich hält sich zwar im Groß und Ganzen
an die Richtung des Schwarmes, fliegt aber immer wieder
kleine scheinbar zufällige Eskapaden. Irgendwie scheint
der Schwarm als Ganzes seine Richtung aus den vielen
kleinen Eskapaden seiner Mitglieder zu ermitteln. Lediglich kurzfristig scheinen
einzelne Tauben einen besonderen Einfluss auf den
restlichen Schwarm auszuüben. Unbeeinflusst zieht der Taubenschwarm
seine Bahn. Gesteuert von einem Zufallsgenerator
machen die einzelnen Tauben ihre persönlichen Eskapaden,
mal brechen sie etwas nach links, rechts, oben oder unten
aus, mal fliegen sie etwas schneller, dann wieder etwas
langsamer. Im großen Mittel bevorzugen sie dabei keine
Richtung für ihre Spielereien. Sie sehen bloß zu, daß
sie stets mit ihren Nachbarn möglichst in eine
Generalrichtung fliegen. An den Wänden prallen sie mehr
oder minder nach der Regel Einfallswinkel gleich
Ausfallswinkel ab. Links im Bild fliegt der Schwarm von unten rechts nach oben
links und wird gleich an die Ecke prallen. Der
griechische Gott versinnbildlicht einen freien Willen und
hat es sich zum Ziel gesetzt, die Tauben möglichst
überwiegend in der linken Seite des Kastens zu halten.
Nachdem er den Schwarm eine lange Zeit beobachtet hat,
weiß er, daß die jeweils vorderen Tauben einen
übermäßigen Einfluß auf das Verhalten des Schwarmes
haben. Also versucht er vorzugsweise deren Entscheidungen
im Sinne von Weichenereignissen
zu steuern.
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Die Enstehung komplexer Strukturen als Weltprozess | |||