Chronik einer Endomorphose, 20. September 2000

"BIONIK ROLLE RÜCKWÄRTS
Nach dem Vorbild der Natur konstruieren Ingenieure lebensechte Roboter, die sich behände wie Mensch und Tier bewegen: Stubenfliegen, Fische und metallene Gehmaschinen."
Spiegel Nr. 38, 18. Sept. 2000, Seite 138

Auf drei Seiten mit vielen Bildern wird jeweils ein Beispiel von automobilen Robotern für das Medium Land, Wasser und Luft vorgestellt. Zwar zielt der Artikel weniger auf die künstliche Intellizenz zur Steuerung dieser Wesen ab, sondern eher auf die Mechanik, aber er deutet eindrucksvoll an, wohin es gehen könnte: Es entstehen autonome Roboter die auch irgendwann einmal sinnvolle Tätigkeiten verrichten könnten. Ein künstlicher Fisch, entwickelt am MIT, ist mit Sensoren entlang seiner Seitenlinien ausgestattet. Diese Sensoren registrieren Strömungsverhältnisse womit der Fisch seine Bewegung optimiert. Und bis zum Jahre 2004 soll eine flugfähige Minifliege mit Solarflügeln als Energiequelle existieren.

Auf Seite 168 der gleichen Ausgabe vom Spiegel gibt es einen Kurzbeitrag über eine "Qualle mit Computerhirn". Eine Qualle mit Solarzellen schwimmt gemeinsam mit anderen Quallen oder Fischen in einem Aquarium umher. Der Computer dient unter anderem der Vermeidung von Zusammenstössen. Diese Art von Spielzeug, Toybots genannt, soll sich laut Spiegel in Japan recht großer Beliebtheit erfreuen.

Wie lange wird es noch dauern, bis solche autarken Kunstwesen in Schwimmbädern auftauchen, um die Kacheln von Algen freizuhalten? Wann wird es die ersten Roboter geben, die zum Rettungsschwimmer ausgebildet sind und z. B. an einem Badestrand von alleine einen verunglückten Schwimmer retten können? Wann werden autonome Haushaltsroboter durch unsere Räume wuseln und Teppiche und Fenster sauber halten? Und sind wir darauf vorbereitet, daß uns diese Dinger einmal widersprechen könnten?

Genforschung in Estland