Chronik einer Endomorphose, 31.12.2002

Aufgaben der Philosophie

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[1] Die Philosophie ist die anspruchsloseste aller Wissenschaftszweige.   <= Philosophie
[2] Die Naturwissenschaften beschränken sich auf das Beobachtbare.   <= Naturwissenschaften
[3] Die Ingenieursdisziplinen beschränken sich auf das Machbare.   <= Ingenieursfächer
[4] Die Mathematik beschränkt sich auf das Zählbare.   <= Mathematik
[5] Die Juristerei beschränkt sich auf das Verhandelbare.   <= Juristerei
[6] Die Betriebswirtschaftslehre beschränkt sich auf das Vermarktbare.   <= Betriebswirtschaft
[7] Die Philosophie beschränkt sich auf das Denkbare.   <= Nochmal: Philosophie
[8] Das Denkbare aber liegt auch allen anderen Disziplinen zugrunde und wo ausser der Denkbarkeit keine weiteren Ansprüche erhoben werden, dort gelten die größten Freiheiten, dort herrscht die größte Anspruchslosigkeit.   <= Große Freiheit
[10] Auf der Suche nach der Wahrheit beschränken sich also verschiedene Disziplinen auf verschiedene Teilaspekte der Realität. Die Realität selbst aber kennt niemand. Sie muss aus den erkannten Einzelteilen rekonstruiert werden:   <= Teilsichten des Ganzen

Themensprung: Ist die Wahrheit überhaupt rational erfassbar?

Bild 1: Teilsichten auf die Wahrheit und deren Rekonstruktion

<= Wahrheitssuche als "concurrent engineering"?

Im Kosmos gibt es eine Tendenz hin zu höherer Komplexität...Animation zum philosophischen Hintergrund dieser Internetseite

[11] Aus der Beschäftigung mit dem Beobachtbaren mag man zu der Vermutung gelangen, dass die Realität durch Kausalität bestimmt sei.   <= Kausalität
[12] Aus der Beschäftigung mit dem Zählbaren mag man zu der Vermutung gelangen, dass die Realität durch Zahlen fassbar sei.   <= Zählbares
[13] Aus der Beschäftigung mit dem Machbaren mag man die Vermutung ableiten, dass andere Sichten nutzlos seien.   <= Nutzbar
[14] Wenn aber die Wahrheit sowohl zählbar, als auch kausal bestimmt als auch formbar ist, wer fügt dann die von den Fachsichten gewonnenen Einzelerkenntnisse zusammen zu denkbaren Hypothesen über die Wahrheit?   <= Vereinbar?
[15] Wer immer dies tut, muss sich von fachlich definierten Beschränkungen freimachen, zumindest zeitweise. Wer so etwas tut befindet sich nach der oben gegebenen Beschreibung im philosophischen Denkmodus: Bei der Kombination vorhandener Teilerkenntnis grenzt lediglich das Denkbare die Menge der möglichen Kombinationen ein.   <= Uneingeschränkt
[16] So gesehen sollte die Philosophie auch eine Rolle in der aktiven Gestaltung positiver Zukunftsszenarien, sprich Visionen, spielen.   <= Aktive Philosophie
[17] Denn was für den Erkenntnisgewinn gilt lässt sich auch auf die Überprüfung der Vereinbarkeit verschiedener Hypothesen und Wünschen anwenden.   <= Wünsche
[18] Wenn Juristen eine Rechtssprechung vorschlagen, in der die Konzepte eines freien Willens und individueller Verantwortung eine tragende Rolle spielen und gleichzeitig aber Naturwissenschaftler auf eine mögliche Kausalität allen Geschehens verweisen, dann muss eine fachübergreifende Betrachtung die Verträglichkeit der beiden Sichten untersuchen.   <= Freier Wille

Link auf freier Wille

[19] Wenn sich Theologen einig sind, dass Solidarität, Angsfreiheit, Geborgenheit und Nächstenliebe erstrebenswerte Tugenden sind, und gleichzeitig Wirtschaftstheoretiker darauf verweisen, dass unser Wirtschaftssystem ein gewisses Maß an Egoismus, Rücksichtslosigkeit und Konkurrenzdenken benötigt um zu funktionieren, dann muss jemand nach Alternativen Konzepten suchen und dabei frei bleiben von fachlich bestimmten Einschränkungen.   <= Solidarität und Egoismus
[20] Solche Aufgaben könnte - und tut - die Philosophie wahrnehmen: Unverträglichkeiten zwischen den Teilergebnissen verschiedener Fachbereiche aufdecken und gegebenenfalls auf einen Bedarf an neuen Ansätzen hinweisen.   <= Schluss

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