Chronik
einer Endomorphose, 1. April 2001
Brainnet
Human
Machine Interface der neuen Generation
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In der heutigen Ausgabe des
IT-Magazins "Update" vom 1.
April 2001 erschien auf Seite 4 ein ganzseitiger Artikel
über eine sensationelle Neuentwicklung auf dem Gebiet
der Human Machine Interfaces. |
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Schon lange arbeiten vor
allem militärische Forschungseinrichtungen an der
Entwicklung von Breitband-Datenschnittstellen
zwischen Menschen und Computern. |
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Der Daten-Input in
Gehirne erfolgt zur Zeit im wesentlichen durch
visuelle Reize. Obzwar hierüber große
Datenübertragungsleistungen realisiert werden könnnen,
ist die Notwendigkeit eines Sichtkontaktes mit einem
Bildschirm oftmals unerwünscht und lästig. |
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Datentransfer:
Computer => Mensch |
Der Datentransfer von
Menschen in Computer ist in jeder Hinsicht
unzulänglich. Mit den heute üblichen
"Mäusen" oder Tastaturen lassen sich nur
wenige Byte pro Sekunde realisieren. Hiermit wird schon
die Übertragung eines textlich gefassten Gedankens von
nur wenigen Sätzen zu einem Akt mehrerer Sekunden. In
hybriden Computer-Mensch-Systemen wird gerade die
Informationsübertragung vom Menschen zum Computer immer
mehr zum eigentlichen Flaschenhals der Gesamtleistung
eines Mensch-Computer-Geflechts.. |
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Datentransfer:
Mensch => Computer Bild eines typischen Computerarbeitsplatzes in
einer Betriebsüberwachung, um 1995
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Einem Entwicklungsteam rund
um den illustren Prof. Garibert Lallesund
ist nun am "TZI-Institute of Cybetics"
ein unerwarteter Durchbruch gelungen. Ein feinmaschiges
Drahtnetz wird unterhalb des Schädelknochens auf die
Gehirnmasse implantiert und erlaubt einen direkten und
raumzeitlich koordinierten Datenaustausch mit
Neuronenverbänden verschiedener Hirnregionen bis
hinunter in die tiefsten Regionen des limbischen Systems: |
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<= Prof.
Lallesund war ein Schüler des berühmten Neuseeländers
Sir John Eccles |
Brainnet: Schemaskizze
(nach Prof. Lallesund, 2001)
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<= Zur
Erläuterung: Gelbe Fäden:
Drahtnetz
A:
Sender-Empfänger Einheit mit Steuerchip
B:
Generator auf Induktionsbasis
C: Satellit
D: Funkdaten
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Eine kleine
Sender-Empfänger-Einheit flachster Bauweise (A) mit
integriertem Chip steuert die Datenflüsse (D) zwischen
externen Kommunikationsteilnehmern (C) und dem
human-user. Über ein feinmaschiges Drahtnetz können
elektrische Signale unmittelbar mit einzelnen
Neuronenverbänden ausgetauscht werden. |
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<=
Bauteile von brainnet |
Das bahnbrechend
neuartige an dieser Entwicklung ist die Tatsache, dass
nicht nur einzelne Neuronen punktuell stimuliert werden
können oder einzelne Signale elektrodenhaft abgegriffen
werden. |
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<= Das
neue an brainnet |
Vielmehr greift das Netz
komplexe Erregungsmuster ab,
kategorisiert sie mit Hilfe einer Mustererkennung
(neuronales Netz) und leitet diese verdichtete
Information weiter. In den Chip A integriert ist ein
lernfähiges neuronales Netz welches durch den Benutzer
trainiert werden kann beziehungsweise muss. Diese
Prozedur sieht wie folgt aus: |
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Spezifische Erregungsmuster in Gehirnen |
Vor der Implantation wird
mit Hilfe von Elektroden das personenspezifische
neuronale Erregungsmuster eines Patienten hinsichtlich ja/nein
erfasst. Während der Implantation (Installation) von
brainnet wird dann an ein vorgesehenes yes/no-Port des
Chips eine gezielte Elektrode zum Erfassen der
Ja/Nein-Erregungen angebracht. Hierüber
"weiß" brainnet, ob ein Mensch gerade
"ja" denkt oder "nein" (oder weder
noch). |
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<=
Trainieren von Brainnet: ja/nein-Port |
Nach der chirurgischen
Installation beginnt die eigentliche Lernphase:
die Sendeeinheit (A) greift neuronale Erregunsmuster des
Patienten ab und schickt sie an ein Wiedergabegerät.
Dies kann ein Monitor, ein Lautsprecher oder zum Beispiel
auch eine Robotermechanik sein. |
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<=
Brainnet lernt wie ein neuronales Netz |
Der Benutzer denkt sich nun
gezielt etwas aus, was er auf dem Wiedergabegerät
realisieren will. Zum Beispiel stellt sich der Benutzer
einen Apfel vor und möchte diesen auf
einem Monitor wiedergegeben sehen. |
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<=
Benutzer von brainnet definiert Lernziel |
Ist der Benutzer mit dem
Ergebnis welches brainnet liefert unzufrieden, so denkt
er "nein" und brainnet versucht sich an einer neuen
Interpretation des Erregungsmusters. Erst wenn
der Benutzer "ja" denkt gilt eine
Trainingseinheit als abgeschlossen. Dies ist der
klassische Vorgang ein neuronales Netz zu trainieren. |
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<=
Benutzer kontrolliert und bewertet brainnet |
In ersten Versuchen mit
freiwilligen Studenten der Freien Universität
Braberg wurden beachtliche Erfolge erzielt: So
gelang es einigen Probanden bereits nach zwei Wochen
Traing Texte so schnell auf einem Monitor erscheinen zu
lassen, wie sie erdacht wurden. Anderen gelang es durch
reine Gedankenkraft Roboter Tennis spielen zu lassen. |
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<= Erste
Versuche |
Als Kuriosum muss ein eher peinlicher
Zwischenfall betrachtet werden. Ein Student
produzierte plötzlich unkontrollierte Bilder einer wenig
rühmlichen Straftat, die er selbst kurz vor Beginn des
Versuches begangen hatte. Die Gerichte streiten nun über
die Zulässigkeit eines "brainscans" als
Beweismaterial. Auch wird bereits darüber nachgedacht
brainnet als Lügendetektor und Verhörmittel
einzusetzen. Die Reaktion von Menschenrechtsgruppen
dürfte hier nicht lange auf sich warten lassen. |
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<=
juristische Aspekte |
Deutlich einfacher zu
trainieren ist das Einlesen von Daten in
das Gehirn. Der Benutzer bekommt eine Sequenz von
Bildern, Worten oder sonstigen Sinnesreizen gezeigt und
in seinem Gehirn stellt sich zunächst von alleine das
dazugehörige Erregungsmuster ein. Brainnet stellt nun
eine Korrelation zwischen den dargebotenen Reizen oder
dem sich ergebenden neuronalen Erregungsmuster her. Nach
einiger Zeit erzeugt brainnet die zuvor registrieten
Erregungsmuster künstlich und beim Benutzer stellt sich
der Eindruck ein, als ob er tatsächlich etwas über
seine Sinne wahrnehme. |
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<=
Einlesen von Daten |
In Praxisversuchen
konnten bereits nach kurzer Zeit viele Probanden ihre
Augen schließen und erhielten von brainnet
höchstzuverlässige Bilder und Texte unmittelbar ins
Gehirn eingespielt. |
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Praxisversuche |
Zu den Kinderkrankheiten
dieser Technik gehört der Effekt der Superposition
von Bewusstseininhalten. Wenn es zu Konflikten
bezüglich der Erregungsmuster von brainnet und der
realen Sinnesreize kommt treten unkontrollierbare
Resonsanz- oder Auslöschungseffekte auf. Manche
Probanden erlitten akute ideophrene Embolien die sich in
apathischem Lallen und wildem Beinzucken äußerten. Auch
Übelkeit, spontane Agression und Weinkrämpfe wurden
beobachtet. Der Effekt der Superposition von
Bewusstseinsinhalten kann nur durch eine Blindlegung der
von den echten Sinnesorganen herrührenden Nervenbahnen
ausgeschlossen werden und man denkt bereits darüber
nach, diese Nervenbahnen unmittelbar an den Chip von
brainnet anzuschließen. |
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Kinderkrankheiten |
Nach Prof. Lallesund können
militärische Nutzungen von brainnet
nicht ausgeschlossen werden. Vorrangig verfolgt wird die
unmittelbare Kopplung von Jetfighter-Piloten an ihre
Flugzeuge oder die Breitbandkommunikation von
Air-Traffic-Controllern mit ihren Computersystemen. |
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<=
militärischer Nutzen Neuroelektrischer Pilot
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Brainnet könnte aber auch
die Bürokommunikation revolutionieren.
Es existieren bereits erste Entwicklungsaufträge hin zu
einem Großraumbüro ohne jegliche Monitore, Tastaturen
oder Mäuse. |
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Bürokommunikation |
Keine Vision sondern bereits
prototypisch realisiert ist auch die direkte Mensch-zu-Mensch
Kommunikation. Der alte Traum der Telepathie ist
nun Wirklichkeit. Menschen können unmittelbar Gedanken
untereinander austauschen. Ein Problem stellt allerdings
noch die Selektivität der Gedankenübertragung dar. |
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Telepathie |
Äußerst vielsversprechend
scheinen Ansätze zu sein, die enorme und brachliegende
Rechenleistung des Unterbewusstseins
kontrolliert anzuzapfen. Man kann davon ausgehen, dass
die bewusst wahregenommenen Gedanken weit mehr als die
sprichwörtlichen 99% der Gehirnkapazität ungenutzt
lassen. Brainnet könnte deshalb dazu bentutzt werden,
die im Unterbewussten vorhandene Rechenleistung zu
stimulieren und somit menschliche Gehirne per
Funkdatenübertragung in Rechnercluster einzubinden.
Problematisch dürfte aber auch hier wieder der Aspekt
unkontrollierter Datenübertragungen aus dem Sendergehirn
heraus werden, wenn es sich um peinliche oder gar
juristisch relevante Daten handeln sollte. |
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<=
Unterbewusstsein in Rechnercluster einbauen Die Rechenleistung des Unterbewusstseins
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Reizvoll erscheint hier vor
allem die Perspektive, Menschen ohne Einkommen eine Erwerbsquelle
anzubieten. Nach ersen Schätzungen dürfte bei einem
"Tageslohn" von 3 Euro das menschliche
Unterbewusstsein als Rechnerkapazität preisgünstiger
sein, als bestehende siliziumbasierte Rechner. Die
Arbeitnehmer müssten lediglich sicherstellen, dass sie
sich zu jedem Zeitpunkt im Funknetz bewegen. Kritische
Stimmen weisen aber auch auf den Aspekt von böswillig
vagabundierenden Gedanken-Hackern hin. |
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<= Chance
für die Dritte Welt? |
Mehr von philosophischen
Interesse dürfte die Möglichkeit sein, mit dieser
Technik auch die Gedanken von Unternehmen
zu kategorisieren und übertragbar zu machen.
Das Bewusstsein eines
Teams
Ein Gemeinschaftsforschungsprogramm
der SEADO und von "TrepChor Associated" soll
untersuchen, inwiefern brainnet auch einem
Unternehmensnetzwerk (respektive Intranet)
"übergestülpt" werden könnte um
beispielsweise kritische Liquiditätszustände,
Produktionsengpässe, Fusionsbegehrlichkeiten etc. zu
erfassen.
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Firmenbewusstsein? Firmen als neuronale Netzwerke?
Literaturtipp: Die Technik auf dem Weg zur
Seele: Forschung an der Schnittstelle Mensch-Maschine
(1996)
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Ebenfalls der
Grundlagenforschung zugeordnet werden müssen Versuche
zur Übertragbarkeit von Gefühlszuständen
mit brainnet. Ein großes Interesse hieran bekundeten vor
allem, interessanterweise, die europäischen
Krankenversicherungen: sie sehen in brainnet eine
Möglichkeit zur Linderung psychosomatischer Krankheiten
durch "elektrisch stimulierte
Gemütsaufhellung". |
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<=
Gemütsaufhellung senkt Krankenkosten |
In einem abschließenden
Statement in dem Artikel aus "update" äußerte
sich Prof. Lallesund zuversichtlich darüber, dass diese
Technik bis zum Jahre 2035 vollständig
ausgereift sein werde. Er räumt zwar ein, dasss noch
viele ethische und juristische Fragen zu klären seien,
macht aber auch klar, dass der technologische Fortschritt
auf diesem Forschungsgebiet kaum aufzuhalten sein
dürfte. |
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<=
Ausblick Menschen und Computer verwachsen physikalisch
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März 2002
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